My Bike History

1983  Kettler Adventure X-treme

Mein erstes Mountain-Bike war ein Kettler Adventure X-treme, schon damals mit einer Shimano Deore XT-Gruppe ausgerüstet. Leider hatte ich nicht lange Freude an dem Bike, bereits nach kurzer Zeit hatte ich einen Rahmenriss. Der Händler, die Firma Hegendörfer in der Königstrasse in Fürth, tauschte das Bike um. Es sollte der einzige Rahmenriss in meiner Bike History bleiben. Überhaupt bin ich zum Glück von grösseren Schäden verschont geblieben.

Aber trotz des Ärgers mit dem Kettler-Bike…. ich war vom Mountain-Bike-Virus infiziert! 🙂


1984 Longus Competition Pro

Longus war eine Handelsmarke des deutschen Shimano-Importeurs Paul Lange. Nach dem Rahmenproblem mit dem Alu-Rahmen von Kettler entschied ich mich für den Stahlrahmen des Longus aus Tange-Cr-Mo-Stahlrohren, zur damaligen Zeit das Non-Plus-Ultra des MTB-Rahmenbaus. Ein sehr gut verarbeiteter Rahmen mit einer Top-Ausstattung, natürlich alles Shimano Deore XT. Damals kostete das Bike knapp 2’000.00 DM, das war zwar sehr viel Geld…. aber das Bike war es wert. Ich hatte viele Jahre Freude daran! Der Händler, die Firma Hegendörfer in Fürth, hatte wohl ein schlechtes Gewissen und nahm das reparierte Kettler-Bike zu einem guten Preis in Zahlung…. Deal! 🙂


Eine kurze Zwischenbemerkung….

…. mein Nachbar brachte sich von einer USA-Reise ein Klein Attitude mit. Damals war ich ein kleines bisschen neidisch auf ihn…. ok, er war bestimmt 20 Jahre älter als ich und war Arzt…. aber ein geiles Gerät war das schon!


1991 Longus Competition 2000 Pro High Tech

Als ich das Bike im Schaufenster bei Hegendörfer in Fürth sah, war ich hin und weg. Der Aluminium-Rahmen hat mich total begeistert. Die teilweise verschliffenen Nähte und der Monostay sind schon sehr schön gemacht, ebenso die Lackierung mit Klarlack. Die Gabel ist aus Tange-Cr-Mo-Stahl. Natürlich komplett mit Shimano Deore XT ausgestattet zum Preis von 3’300.00 DM. Später kam noch eine Paioli-Elastomer-Federgabel hinzu, den Hersteller gibt’s heute offenbar nicht mehr.

Das alte Longus-Bike behielt ich übrigens und baute es mit Schutzblechen und Gepäckträger zu einem Trekking-Bike um.


Ein kurzer Rückblick noch zur Fürther Firma Fahrrad Hegendörfer:
Den Senior-Chef habe ich in den 1980er Jahren noch erlebt, wobei er sich altershalber mehr im Hintergrund hielt und den Junior-Chef die Geschäfte machen liess. Die Zusammenarbeit war immer angenehm und sehr fair. Dass ich mein nächstes Bike dort nicht mehr kaufte, hing mit seinem etwas konservativen Sortiment zusammen. Da hatten sich andere Shops mehr spezialisiert und ihn überholt.

Ein paar historische Dokumente habe ich gefunden, die ich hier gern veröffentliche:

Eingang der Camera in der Schwabacher Strasse 149 mit Filiale von Fahrrad Hegendörfer. Das Bild ist aus dem Jahr 1960. Das Gebäude wurde 2018 abgerissen.

Die Firma hatte eine eigene Fahrradmarke mit der Bezeichnung Hera (Hegendörfer Rad) im Angebot. Die nachfolgenden Fotos hat mir ein Sammler von Hera-Fahrrädern zur Verfügung gestellt, herzlichen Dank dafür!

Das Hera Herren-Fahrrad aus der Werbeanzeige 1952

Ein etwas neueres Modell mit einer modernisierten Fichtel & Sachs Torpedo-Dreigang-Schaltung

Ein Hera Damenrad

Das Bordwerkzeug

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Ich bin etwas vom Thema abgeschweift…. aber immerhin begleiteten die Fahrräder aus dem Hause Hegendörfer meine Familie und mich fast 20 Jahre lang, neben meinen Mountain-Bikes waren das ein Damenrad und mehrere Kinderräder.


Etwa 1993 erschienen die ersten vollgefederten Bikes auf dem Markt, zuerst in den USA, von dort kamen die innovativsten Entwicklungen im MTB-Bereich. Ein Traum blieb leider das Manitou FS vom gleichnamigen Hersteller für Federgabeln, das Bike war zur damaligen Zeit leider für mich unerschwinglich.

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1995 Marin FRS

Der amerikanische Hersteller Marin brachte 1993 einen Nachbau des Manitou FS auf den Markt, als sehr teure Titan-Version, das Marin Titanium FRS und eine etwas weniger teure Aluminium-Version, das Marin FRS. Als dann die Elastomer-Federgabeln langsam aus der Mode kamen, wurden diese Modelle immer schwerer verkäuflich. Für mich als Cross-Country-Fahrer waren diese Bikes in Ordnung und komfortmässig einem Hardtail-Bike überlegen, Downhill war für mich nicht relevant. Als dann Zweirad-Stadler in Fürth eine grosse Filiale eröffnete und einen grossen Posten Marin FRS zum Schäppchen-Preis anbot, habe ich zugegriffen. Die beiden Longus-Bikes habe ich kurz danach verkauft, um das Marin zum grössten Teil zu finanzieren.

Das Marin Titanium FRS

Die fast baugleiche Aluminium-Version Marin FRS

Marin gibt’s als Hersteller heute noch, spielt aber auf dem Markt nur noch eine unbedeutende Rolle.


2000 Rotwild RFR.01

Das Bessere ist des Guten Feind! 🙂

Die Entwicklung bei den MTBs ging rasend schnell vorwärts. Zu den innovativsten Herstellern auf dem expandierenden Markt gehörte die deutsche Bike-Schmiede Rotwild. Ich konnte mein Marin FRS ganz gut verkaufen und erfüllte mir den nächsten Traum, das Rotwild RFR.01.


2012 GT Zaskar 100 Pro Carbon

Nach 12 Jahren wurde es langsam Zeit für einen Wechsel. Das Rotwild hatte technisch gesehen seinen Zenit überschritten, ich konnte es noch ganz gut verkaufen und fand im Kraftwerk Bikeshop in Hasle b. Burgdorf einen angemessenen Nachfolger, aus Karbon, ca. 11.5 kg leicht, wie immer Shimano Deore XT-Ausstattung, die mich jetzt schon seit 30 Jahren begleitet…. Klasse! GT ist ein renommierter amerikanischer Hersteller, die Firma existiert seit 1972 und fing mit BMX-Bikes an.

Mein GT Zaskar 100 Pro Carbon…. kurz vor dem Verkauf 2017

2017 HNF-Heisenberg XF1 Fully

Unser neuer Wohnort im bergigen Emmental, die Tatsache, dass man nicht jünger wird ( 🙂 ) und die rasante Entwicklung der E-Bikes in der letzten Jahren liessen bei mir zunehmend den Wunsch nach einer elektrischen Unterstützung des Bikens reifen. Nach längerer Suche wurde ich mit dem HNF-Heisenberg XF1 Fully fündig!

Dazu gibt’s eine ausführliche Seite hier!


2021 Riese & Müller Supercharger2 GT Rohloff

Auch zu diesem Bike gibt es eine spezielle Webseite mit den Hintergründen, die zum Kauf führten. Es ist eine Zwischenlösung, technisch gibt es an dem Bike nichts auszusetzen, ich habe einige schöne Touren damit gemacht.

Aber nach dem Motto…. das Bessere ist des Guten Feind ( 😀 ) …. bleibt der Supercharger2 nicht lange…. Ende Oktober 2021 wird das neue HNF-Nicolai XF3 Adventure geliefert.


2021 HNF-Nicolai XF3 Adventure

Am 29.10.2021 ist es endlich soweit: ich kann bei Dragon-Cycle in Belp von Marcel Schlapbach mein neues HNF-Nicolai XF3 Adventure in Empfang nehmen.

Für mich als Genussbiker ist das XF3 ein Traum! Auf langen Touren ist das Bike ideal, die Fahreigenschaften sind hervorragend, das Fahrwerk bügelt Unebenheiten weg, ich sitze komfortabel und technisch ist das Bike auf allerhöchstem Niveau! 

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6 thoughts on “My Bike History

  1. Hallöchen Thomas,
    Ich habe eine Frage. Vielleicht hast du Lust Sie zu beantworten. Ich habe seit einigen Jahren ein Longus Trekking 2000 in der Garage stehen. Wir wüssten gern ob und was es Wert ist. Es hängt an der Wand und keiner nutzt es. Da von meinem Schwiegervater wollen wir es aber auch nicht «verschenken».
    Vielleicht kennst du dich hier aus?!
    Lieben Dank die im Voraus und Grüße aus Stuttgart

    1. Hallo Maria,
      danke für Deine Anfrage. Das ist nicht so einfach zu beantworten, aufgrund des Alters hat das Bike nur noch einen Liebhaber- oder Sammlerwert, wenn der Zustand stimmt. Ich habe mal gegoogelt und eine Auktion bei eBay gefunden, da hat einer das Longus Trekking 2000 PRO für 330 € angeboten, aber nicht verkauft. Er hat dann statt dessen die Einzelteile verkauft, den Rahmen z.B. für 60 €.
      Biete es doch mal bei eBay-Kleinanzeigen an, da sind einige Longus-Räder im Bereich 100 – 200 € drin… die Anzeige kostet ja nix! Aber ich würde es nur jemandem verkaufen, der das auch zu schätzen weiss. Das waren damals nämlich tolle Bikes! Bonne chance!
      Grüsse aus dem Emmental!

    2. Bin durch Zufall hier gelandet und da ich sage und schreibe 9 Stück 91er Longus Competition 2000 Pro mein eigen nenne und 4 davon die Trekking Version sind, kann ich was zu den Preisen sagen: 300 EUR sind nur drin, wenn alles top ist. Ich hab zwischen 50 und 230 Euro für meine bezahlt

  2. Hallo Thomas,
    bin durch Zufall auf Deine Website gestoßen, nun unter «Favoriten» gespeichert».
    Riesengroßes Kompliment! Deine akribischen Reiseberichte, vor allem die tolle Qualität Deiner Fotos sind beeindruckend. Du könntest damit locker professionelle Reiseführer schreiben. Einiger Deiner Ziele habe ich ebenfalls bereist, z.B. 2022 Nordspanien, leider berufsbedingt max. 2 Wochen. Fotografiere dabei auch gerne und viel. Mit der Foto-Ausrüstung geht es mir ähnlich wie Dir, bin von ursprünglich Spiegelreflex auf Systemkamera (Fuji) umgestiegen, inzwischen aus Bequemlichkeit und weil sie wirklich tolle Bilder macht auf die Sony RX 100 VI.
    Die Historie Deiner Bikes ist ebenfalls beeindruckend, da sind sehr ausgefallene Modelle dabei. Bin selbst «erst» seit 1989 dem Mountainbiken (später auch Rennradfahren) verfallen. Bin noch nicht elektrisch, ein paar Jahre versuche ich noch «ohne» durchzukommen 😉
    Grüße aus Österreich!

    1. Servus Guenter,

      merci für Deinen Kommentar, das freut mich sehr, wenn Dir meine Webseite gefällt! Leider bin ich nicht ganz aktuell mit der Seite, ich arbeite grad noch an unserer Frühjahrsreise 2022 durch Nordspanien und dann kommt noch unsere Herbstreise nach Spanien dran…. aber zur Zeit ist nicht unbedingt tolles Wetter zum Biken, da ist mehr Zeit für die Webseite!

      Was die Bikes betrifft…. ich fahre seit 2017 e-MTB, das habe ich mir etwa ein halbes Jahr vor der Frühpensionierung gegönnt. Das macht doch mehr Spass, vor allem seit wir nicht mehr in der eher flachen Agglomeration von Bern, sondern im hügeligen Emmental wohnen. Und mit zwei Akkus drin kommt man ziemlich weit und hoch! 😜

      Grüsse aus dem verschneiten Emmental
      Thomas

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