Die Sache mit den Mushy Peas und der Chunky Tartar Sauce

Ein paar subjektive Gedanken zur Küche….

Die englische und die nah verwandte irische Küche zeichnen sich nicht gerade durch Vielfalt oder gesunde Zubereitung aus. Allgegenwärtig sind Fish & Chips und Hamburger in allen Variationen. Fleisch- oder Grillgerichte gibt’s auch, sind aber teuer. Und nachdem wir heute beim Metzger im Schaufenster die Auslage gesehen haben…. das drosselt den Appetit auf Fleisch doch erheblich! Vegetarische oder gar vegane Menüs sind eher selten.

An den Küsten, hauptsächlich in Fischerorten, bekommt man Gerichte mit frischen Meeresfrüchten, aber beim Fisch beschränken sie sich auch da meist auf die im Bierteig frittierten (battered) Fische. Da wird dann manchmal die Biermarke genannt, die sie in den Teig gekippt haben…. aber besser schmeckt es auch mit Guinness nicht! Die wesentlich wohlschmeckendere Variante, die in Semmelbrösel panierten (bread crumbed) Fische findet man leider nur sehr selten…. das ist wohl aufwendiger in der Zubereitung.

Was ich schon gar nicht mehr auf dem Teller haben will, sind die fast überall als Beilage servierten Mushy Peas 🫛, eine Pampe aus gestampften Erbsen…. grauenvoll 🤮, aber Engländer und Iren scheinen das Zeug zu lieben. Und auch die zweite Beilage, die Chunky Tartar Sauce, ist nicht wirklich ein Highlight…. dagegen ist selbst unsere Thomy Tartar Sauce aus dem Hause Nestlé eine Delikatesse!

Bei der Firma LYNAS in Coleraine sind wir gestern vorbeigefahren…. ein Riesenladen ist das…. vermutlich produzieren sie die Mushy Peas 🫛 für den gesamten Commonwealth

Dazu kommt häufig bei den sogenannten Fischfilets, dass sie aus Pressfisch, also Fischresten, um nicht zu sagen Fischabfällen, bestehen. Das merkt man, wenn man die Panade durchschneidet, dann fällt der Fisch komplett auseinander. Das passiert bei einem richtigen Fischfilet nicht. Also Finger weg von den billigen Fish & Chips an Take-Aways oder in den meisten Fast-Food-Restaurants an touristischen Hotspots! Ohne die feste Panade aus Teig würde das Zeug in der Fritteuse auseinanderfallen.

In Grossstädten wie Dublin oder Belfast hatten wir das Problem nicht, da gibt‘s genügend Auswahl…. z.B. hatten wir in Dublin in einem spanischen Restaurant mittags eine wunderbare Paella marisco…. aber in der Pampa, besonders in Nordirland, ist es schwierig! Und ja…. anständiges Essen ist teuer!

Und gegen Ende der Reise haben wir uns mit der irischen Küche wieder etwas versöhnt…. es gibt sehr wohl leckere Fish & Chips, statt Mushy Peas mit einem leckeren Coleslaw (Krautsalat) dabei und statt Chunky Tartar Sauce mit einer hausgemachten Remoulade…. so geht’s also auch! Und an der Küste haben wir oft sehr gern und gut Meeresfrüchte gegessen.

Mit der Zeit bekommt man auch ein Gespür dafür, in welches Restaurant man reingeht und welches man besser meiden sollte.

Verhungert sind wir hier trotzdem nicht! 😜

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