Samstag, 21.9.2024
Wir lassen heute vorerst mal offen, wo wir abends landen werden….
…. zunächst fahren auf der N70 road ein paar Kilometer zurück nach Caherdaniel, wo wir nach dem abbiegen nach links am sehr auffälligen Pub Blind Piper vorbeikommen….
…. und dann bis zum Derrynane House Car Park fahren, wo wir unseren unseren Camper im Schatten abstellen. Derrynane House (irisch Teach Dhoire Fhionáin) war die Heimat des irischen Politikers und Staatsmanns Daniel O’Connell. Es ist als Nationaldenkmal geschützt und Teil eines 320 Hektar grossen historischen Nationalparks.
Der Garten ist sehr schön angelegt….
…. das Haus ist weder von aussen noch von innen sehr spektakulär…. für Leute, die sich speziell für irische Geschichte des 18. und 19. Jahrhunderts interessieren, mag das sehenswert sein…. wir schauen uns mehr den Garten und Derrynane Beach an.
Da liegt einiges an Gerüstbaumaterial herum….
…. entweder sind die Bauarbeiten gerade beendet worden oder sie stehen kurz bevor
Die Lage im Grünen und nahe dem Strand ist traumhaft schön!
Derrynane Beach…. als Foto….
…. und als Video
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Eine kleine Kapelle ist an das Hauptgebäude angebaut
Ein paar hundert Meter ausserhalb steht der Darrynane Beg Ogham Stone, ist ein Ogham-Stein und ein Nationales Denkmal. Dieser Stein wurde als Grabstein errichtet, mit Inschrift in Frühirisch, etwa im frühen 6. Jahrhundert n. Chr.
Die stark verwitterte Inschrift lautet ANM ḶḶATỊG̣[NI] Ṃ[A]Q [MINE]ṚC/ Ṃ[UCOI Q ̣ ̣ ̣ ? ̣ ̣ CI?] (Name von Llatigni, Sohn von Minerc, des Stammes von Q…ci). Llatigni enthält das Diminutivteilchen gno, was auf den Namen Láithbe oder Láithech hindeutet. Min ist auch ein Diminutivteilchen, was auf Little Erc (Erc Becc) hindeutet.
Ein kurzer Halt im Dorf Sneem
Der ehemalige französische Präsident Charles de Gaulle besuchte Sneem im Mai 1969
Sneem liegt an der Mündung des River Sneem, der sich hier bis zur Kenmare Bay ausdehnt.
Nach einer Weile erreichen wir das lebhafte Städtchen Kenmare, wo endlich mal wieder ein Supermarkt ist, der diese Bezeichnung auch verdient. Bei Murphy’s SuperValu finden wir alles, was wir brauchen. Kenmare ist wegen einer Veranstaltung heute ziemlich voll und so fahren wir nach dem Einkauf weiter auf der N71 road, auf der wir heute bleiben.
Von Kenmare aus führt der Ring of Kerry Richtung Nordosten auf der N71 road durch den Killarney National Park wieder nach Killarney…. das Stück schenken wir uns…. heute ist der 21.9. und wir wollen Ende September wieder zuhause sein…. wir müssen etwas vorwärts machen! Den schönsten Teil des Ring of Kerry haben wir hoffentlich gesehen…. nachdem wir einige Tage Sonnenschein hatten, ist es heute wieder irisch trüb, und so soll es die nächsten Tage auch bleiben.
Wir verlassen Kenmare über die Our Lady’s Bridge über eine Engstelle an der Kenmare Bay oder am Kenmare River…. ich weiss nicht, wo der Fluss aufhört oder die Bucht anfängt! 😜
Vorher stand hier die Kenmare Suspension Bridge
Der erste veröffentlichte Hinweis auf die direkte Verbindung von Kenmare nach Bantry findet sich im First Report on Public Works aus dem Jahr 1833. Dazu sollte eine grosse neue Brücke in Kenmare über den Sund gebaut werden, die den damals von Henry Duckett betriebenen Fährdienst ersetzen sollte. Sobald die Brücke gebaut war, wurde er für einen Schilling pro Tag als Gangman für das Board of Works eingestellt. Die Arbeiten an der Brücke begannen 1840, der Marquess of Lansdowne legte den Grundstein und die Brücke wurde 1841 fertiggestellt. Die Kosten betrugen 7’280 £, von denen der Marquess of Lansdowne 3’200 £ beisteuerte. Die Brücke wurde von dem schottischen Ingenieur William Bald entworfen und bestand im Wesentlichen aus einer schmiedeeisernen Hängebrücke mit zwei Halbketten, die an einem Turm auf einer Insel in der Mitte der Flussmündung aufgehängt waren. Der Turm selbst wurde von Mr. Barry entworfen und war 36 ft lang und 21 ft breit an der Rückseite und 10 x 7 ft an der Spitze auf jeder Seite des Fahrbahnbogens. Er erhob sich bis zu einer Höhe von etwa 55 ft über dem Niedrigwasser.
Anfang 1932 wurde die Brücke schliesslich für unsicher erklärt und für den Verkehr gesperrt. Irlands erste Hängebrücke war dem Untergang geweiht und hatte nur noch eine letzte Funktion zu erfüllen, sie diente als Arbeitsplattform für den Bau der Ersatzbrücke, die noch heute in Betrieb ist.
Der nächste Stopp ist beim Bonane Heritage Park mit einem Steinkreis, einem Ringfort und Standing Stones (Menhire)…. Obelix bezeichnet sie als Hinkelsteine! 😜
Ringfort oder irisch Ráth ist ein eisenzeitliches oder älteres irisches Erdwerk. Ráths sind kreisrund oder oval und von unterschiedlicher Grösse. Sie werden auch Fairy fort (Feenburg) genannt, was auf eine religiöse Bedeutung als Temene hinweist.
Stone circle (Steinkreis)…. eine rundliche Anordnung von aufrecht stehenden (oder liegenden) Steinen, die nicht als Einfassung dient. Der walisische Begriff Cromlech, der baskische Harrespil und der skandinavische Begriff Domarring sind etwas weiter gefasst. Die Exponate hier im Park sind bis zu 5’000 Jahre alt.
Fulacht fiadh (wird follog fiah ausgesprochen) ist die Bezeichnung für eine in Irland verbreitete Art von Kochstellen der Bronzezeit. In der Regel in der Nähe eines Baches oder Teiches wurde ein Loch ausgehoben, das mit sauberem Wasser aufgefüllt wurde. Die Menschen der damaligen Zeit erhitzten Steine in ihren Feuerstellen, die sie in dieses Loch warfen (wie sie diese meist kochendheissen Steine transportiert haben, ist nicht bekannt. Man kann sich aber vorstellen, dass dafür beispielsweise Tierhäute verwandt wurden). Die heissen Steine brachten jedenfalls das Wasser zum Kochen und garten auf diese Weise frisches Fleisch, das zuvor in Stroh gehüllt wurde, um es vor Verschmutzungen zu bewahren und in das Loch gelegt wurde.
Begegnung im Wald
Bullaun stone ist der irische Name für einen Felsvorsprung, Steinbrocken oder tragbare Steine mit einem oder mehreren runden, von Menschenhand geformten Löchern, die oft mit Wasser gefüllt waren. Der Begriff bedeutete Trinkgefäss, Milchkanne oder kleines Loch.
Standing stone oder deutsch Menhir….
…. sind in vorgeschichtlicher Zeit errrichtete unbehauene Steinsäulen. Sie sind die am häufigsten anzutreffenden megalithischen Monumente in Irland. Es gibt keinen wissenschaftlich fundierten oder unumstösslichen Beweis ihrer ursprünglichen Bedeutung. Sie könnten Grenzsteine gewesen sein oder Mittelpunkt vorgeschichtlicher Friedhöfe. Ebenso ist aber auch denkbar, dass sie astronomische Orientierungspunkte gewesen sind.
Von diesem erhöhten Aussichtspunkt auf der Rückseite des Ringforts kann man sich ein besseres Bild von der Gesamtgrösse des Forts und der Tiefe des Grabens machen. Zweifellos wurde der Graben im Laufe der Jahrhunderte erheblich aufgefüllt. In Irland wurden über 40’000 Stätten als Ringforts identifiziert, und es wird angenommen, dass es auf der Insel mindestens 50’000 Ringforts gab.
Viel sieht man nicht (mehr)!
Wir fahren weiter auf der N71 road und passieren die Releagh Bridge aus dem Jahr 1836 über den River Baurearagh.
Bei Molly Gallivans Visitor Centre hat man eine schöne Aussicht in das Sheen Valley
Der Bursche hat eine Kamera oben am Ende seines Steckens eingebaut!
Molly’s Farm
Der fast schon obligatorische Shop mit Kunsthandwerk, Strickwaren, Schmuck usw….
…. wunderschöne Sachen, alles made in Ireland, aber man kann ja nicht überall etwas kaufen!
Er hat sich sogar streicheln lassen…. süss 🥰
Turners Rock Tunnels
Die N71 road schlängelt sich den Caha-Pass hinauf, dort ist die Grenze zwischen County Kerry und County Cork, das letzte County, das wir auf unserer Reise befahren. In diesem Video startet der Fahrer bei Molly Gallivans Visitor Centre…. bei etwa 3:30 min durchquert das Fahrzeug den ersten kürzeren Tunnel, bei 3:50 min die beiden Zwillingstunnel und bei 4:50 min den längeren Tunnel…. dann geht’s hinab nach Glengarriff.
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Kurz hinter dem letzten Tunnel ist The Ewe Experience, ein durchaus sehenswertes Kunstprojekt…. leider haben wir das erst hinterher bemerkt!
Glengarriff (irisch An Gleann Garbh, dt. das raue Tal) ist ein Dorf mit etwas über 200 Einwohnern, aber ungemein touristisch….
…. rund um den Glengarriff Blue Pool (Linn Snámha Ghleann Garbh) ist es voll….
…. und ein paar Hundert Meter weiter können wir am Garnish Island Ferry Harbour kurz im Parkverbot anhalten und 2 Fotos machen!
Kurze Zeit später erreichen wir Bantry (irisch Beanntraí), ein Städtchen mit etwa 3’000 Einwohnern. Wir fahren zur Bantry Marina Aire, einem Parkplatz mit erlaubter Übernachtungsmöglichkeit für Wohnmobile. Die Aussicht ist top!
Wir machen uns auf den Weg in’s Zentrum…. wir hoffen, etwas Essbares zu finden!
Hübsch anzusehen…. ein bekanntes Fotomotiv aus Irland
Der Eingang zu….
…. Bantry House (irisch Teach Bheanntraí), ein prunkvolles Landhaus oberhalb der Bantry Bay. Das Haus entstand um 1720 und ist seit 1750 Wohnsitz der Familie White. Sie führten von 1816 bis 1891 den Titel Earl of Bantry.
Szenenwechsel…. 😜
…. die Public toilets am The Quay / Ecke Wolfe Tone Square gegenüber der Bantry Garda Station
Sehr originelles Graffito von katiebyrne_signdesign Katie Byrne und alchemy_signart Iris de Vries
Geradezu verschwenderisch der Umgang mit Urinal-WC-Steinen! 😂 😂
Nochmal Szenenwechsel…. 😜
The Quay in der Abendsonne…. leider nicht heute!
Ecke Blackrock Lane / New Street
Ecke William Street / New Street
Die Church of Saint Brendan the Navigator (Kirche des Heiligen Brendan des Seefahrers)
Wir entscheiden uns für O’Connors Seafood Restaurant und leckeres Seafood-Curry….
…. und dazu spanisches San Miguel vom Fass! 👍
Nach dem Essen gibt’s noch ein bisschen Abendstimmung!
Diese beiden Fotos sind vom nächsten Morgen:
Die Battle of Bantry Bay (Seeschlacht vor der Bantry Bay) fand am 11. Mai 1689 statt.
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