Dienstag, 20.5.2025
Morgens geht’s los…. zuerst fahren wir nach Gatteville-le-Phare, um den Phare de Gatteville anzusehen….

…. das Dorf Gatteville-le-Phare hat nur knapp 500 Einwohner und liegt im armorikanischen Massiv, wo Barfleur-Granit zum Vorschein kommt und für viele Bauwerke verwendet wurde….

…. auch für den Phare de Gatteville. So kann man den gleichen Granit mit porphyroider Textur in der Felsplatte und in den Wänden der Gebäude beobachten.

Der Vorschlag, bei Barfleur einen Leuchtturm zu errichten, stammt von dem Festungsbaumeister Vauban, der damit das Risiko von Schiffbrüchen vermindern wollte. Zu den bekanntesten Schiffbrüchen in dieser Gegend gehört der des White Ships (Weisses Schiff), welches im Jahr 1120 sank. Der Beschluss zum Bau eines ersten Leuchtturms wurde 1775 von der Handelskammer von Rouen gefasst und der Turm daraufhin unter der Leitung des Ingenieurs Duchesne gebaut.

Im Jahr 1825 wurde ein landesweites Allgemeines Programm zur Beleuchtung der Küsten Frankreichs (Programme général d’éclairage des côtes de France) beschlossen, nach dem jeweils zwei Leuchttürme das dazwischenliegende Gebiet komplett abdecken sollten. Da dies mit dem bestehenden Turm nicht umsetzbar war, wurde 1829 in 60 Meter Entfernung mit dem Bau eines neuen Leuchtturms begonnen. Dieser wurde unter der Leitung des Ingenieurs und Architekten Charles-Felix Morice de la Rue (1800–1880) im neoklassizistischen Stil errichtet und 1835 in Betrieb genommen. Der alte Leuchtturm wurde als optischer Telegraf (Semaphor) weiter genutzt.
Der neue Leuchtturm wurde 1893 elektrifiziert und 1984 automatisiert. Die Kennung sind zwei weisse Blitze, erzeugt mit einer linksdrehenden Optik.

Ziemlich langweiliges Wetter heute….
…. das hier sieht schon interessanter aus! 😜

Wir halten uns nicht lange auf…. wir fahren weiter nach Cherbourg, wo wir noch vor der Mittagspause bei Mercedes-Benz Alliance Automobiles sein wollen. Bei unserem Zweitschlüssel hatten wir die Batterie wechseln müssen und nun funktionierte das Schliessen und Öffnen der Türen über die Zentralverriegelung nicht.
Die Sache war zum Glück problemlos innerhalb von 5 Minuten erledigt…. der freundliche Mitarbeiter vom Service steckte den Schlüssel in’s Zündschloss, dadurch aktivierte er sich wieder und funktionierte. Schön, wenn es so einfach geht und noch schöner wäre es, wenn das so in der Bedienungsanleitung stehen würde! 😜
Die historische Hafenstadt Cherbourg ist heute ein Ortsteil und die Kernstadt von Cherbourg-en-Cotentin. Sie war bis 2000 eine selbständige Gemeinde im Département Manche in der Region Normandie im Norden Frankreichs. Im Jahr 2000 fusionierte die Stadt Cherbourg mit der Nachbargemeinde Octeville und trug seither den Doppelnamen Cherbourg-Octeville. Mit dem Jahresbeginn 2016 kam es zur weiteren Fusion von Cherbourg-Octeville mit Équeurdreville-Hainneville, La Glacerie, Querqueville und Tourlaville, und so heisst die gesamte Gemeinde heute Cherbourg-en-Cotentin…. so kann man die Verwaltungen auf Trab halten! 🤣 🤣
Wir fahren zum Stellplatz Aire Municipale am Quai de l’Ancien Arsenal / Allée du Président Menut, sehr zentral gelegen, kostenlos…. aber für die Nacht gefällt uns der Platz nicht.

La Cité de la Mer ist ein Museum, das sich der Unterwasserforschung und der Tiefseeforschung widmet. Es ist nur ein paar hundert Meter vom Stellplatz entfernt und befindet sich im ehemaligen Gare transatlantique de Cherbourg.

Wir besuchen nur den öffentlich zugänglichen kostenfreien Teil des Museums…. wesentliche Teile bleiben für uns verschlossen. Wir wollen uns ja die Altstadt anschauen.
Le Redoutable (der Furchterregende) war das erste nuklear angetriebene U-Boot Frankreichs….
…. seinen Namen trägt es sicher zu recht!






Comex = Compagnie Maritime d’Expertises…. hier das Modell Remora 2000

Ein Bathyscaph vom Typ Archimède…. er erreichte im Kurilengraben eine Tiefe von 9’545 m!

Alvin (Deep Submergence Research Vehicle DSV-2 oder DSRV-2) ist ein Tiefsee-U-Boot mit einer Länge von 7 Metern und einem Gewicht von 16 Tonnen. Der Eigentümer von Alvin ist die United States Navy, betrieben wird das U-Boot derzeit von der Woods Hole Oceanographic Institution (WHOI).



Der Port Chantereyne, der Yachthafen

Blick zur Basilique Sainte-Trinité…. da kommen wir nachher noch hin


Ateliers J. Hamel ist ein ehemaliges Unternehmen mit Sitz in Cherbourg, das sich auf den Schiffbau und die Reparatur von Schiffen spezialisiert hatte. Das Unternehmen ließ sich nach dem Ersten Weltkrieg am Quai de l’Entrepôt nieder. Hier befanden sich die grosse Kesselwerkstatt, die Bearbeitung der Grossteile, die Giesserei und die Holzwerkstatt. Ein Teil des Kais dient zum Anlegen von zu reparierenden Booten.
Schöne Werbung für das Restaurant Le Pily an der Pont Tournant (Drehbrücke)

Blick von der Brücke Richtung La Cité de la Mer

Das Cinéma CGR Cherbourg Odéon in der Rue Maréchal Foch…. wir sind im Zentrum von Cherbourg

Le Trident Scène nationale de Cherbourg-en-Cotentin auf dem Place du Général de Gaulle
Das Trident gehört zum Netzwerk der 78 nationalen Bühnen, die über das gesamte Staatsgebiet verteilt sind. Die nationalen Bühnen haben zum Ziel, zur Verbreitung der darstellenden Künste in Frankreich beizutragen, sei es durch die Programmgestaltung, die Aufnahme von Künstlern in Residenz oder die Durchführung kultureller Aktionen im gesamten Staatsgebiet.
Dieses Label bedeutet, die Vielfalt der zeitgenössischen Kunstsparten zu präsentieren und einem ebenso vielfältigen Publikum eine grosse Vielfalt an kulturellen Formen anzubieten. Im Trident kann man also klassische oder zeitgenössische Theaterstücke, Konzerte, Tanz- und Zirkusvorstellungen oder auch Puppentheateraufführungen sehen.

Louis Auguste Mouchel, Stadtrat und Direktor der Zeitung Le Phare de la Manche, vermachte nach seinem Tod im März 1893 25’000 Francs, damit die Gemeinde Cherbourg einen Brunnen auf dem Place du Château, heute Place du Général-de-Gaulle, baut.

Das Carroussel…. so etwas fehlt in keiner grösseren Stadt

Immer noch in der Rue Maréchal Foch


Rue des Fossés (dt. Strasse der Gräben)

In der Rue Grand Rue

Im La Scène des Halles in der Rue au Fourdray, in einer ehemaligen Markthalle, essen wir sehr gut zu Mittag.
Ein paar Impressionen aus der Rue au Fourdray, der Rue au Blé, der Rue Boël Meslin und der Rue Grande Rue
Die Basilique Sainte-Trinité de Cherbourg (dt. Basilika der Heiligen Dreifaltigkeit)

Um 431 wurde ausgehend vom Bischof von Coutances, dem heiligen Ereptiolus, eine erste Kirche in Cherbourg errichtet. Diese wurde im Jahr 841 bei den normannischen Invasionen zerstört.

Im 11. Jahrhundert ordnete Wilhelm der Eroberer den Bau einer neuen Kirche an, die wahrscheinlich auf den Ruinen der alten Kirche errichtet wurde. Die Kirche befand sich innerhalb der im 14. Jahrhundert errichteten Stadtmauern, wurde jedoch insbesondere während des Hundertjährigen Krieges mehrfach zerstört.

Im 15. Jahrhundert wurde auf den Überreste der romanischen Vorgängerkirche eine neue im gotischen Stil anstelle der älteren errichtet. Die Bauarbeiten begannen 1412, wurden aber wegen der Belagerung der Stadt 1418 unterbrochen und erst 1423, unter englischer Herrschaft, wieder aufgenommen. Die Kirche wurde nie vollständig fertig gestellt, und auch in späteren Jahrhunderten wurde immer wieder an ihr gearbeitet, und zwar in verschiedenen Stilen.

Im Jahr 1794 wurde die Kirche von den Revolutionären geplündert, die das Denkmal der Mariä Himmelfahrt zerstörten. Im 19. Jahrhundert restaurierte und konsolidierte der Stadtarchitekt Geufroy das Gebäude. Im Jahr 1828 wurde das zentrale Portal mit der romanischen Vorhalle aus dem 10. oder 12. Jahrhundert mit einem 26 m hohen, quadratischen Turm übergebaut, und der Bogen des Portals selbst wurde neu errichtet.

Die Kirche wurde am 14. März 1944 in die Liste der Monuments historiques eingeschrieben. Im Dezember 1921 erhielt die Kirche durch Papst Benedikt XV. den Titel einer Basilica minor verliehen.
Das Haupt- oder Mittelschiff


Das rechte Seitenschiff


Die Rue des Portes sollte eigentlich so aussehen….

…. statt dessen sieht sie leider so aus!

Jetzt ist das Carroussel auf dem Place du Général de Gaulle geöffnet!



Genug gesehen…. wir gehen zu unserem Camper zurück


Einige Impressionen aus dem Fischereihafen
Bei der Fahrt zu unserem nächsten Ziel lassen wie das Gebiet im Nordwesten von Cotentin aus. Das Kap von La Hague liegt in der Gemeinde Auderville. La Hague bildet eine Halbinsel innerhalb der Halbinsel Cotentin. Das wäre allein kein Grund, einen Bogen um diese schöne Gegend zu machen. Bei der Fahrt über die Route départementale D901 passiert man kilometerlang die Wiederaufarbeitungsanlage La Hague (frz. Usine de Retraitement de La Hague)….

…. daneben das Centre de stockage de la Manche (CSM), ein Lager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle….

…. und einige Kilometer weiter das Centrale nucléaire de Flamanville (dt. Kernkraftwerk Flamanville)….
…. ein bisschen viel Atomzeugs…. für uns tatsächlich ein Grund, einen Bogen darum zu machen. Bei unserer Reise 2008 sind wir dort vorbeigefahren…. es wirkt bedrohlich und deprimierend.

Es geht weiter zu unserem Übernachtungsplatz beim Camping-Car Park in Saint-Germain-sur-Ay. Der Ortsteil Saint-Germain-sur-Ay Plage bietet ausser Ferienhäusern und einigen Restaurants eigentlich nichts sehenswertes…. ausser jede Menge Strand!

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