Freitag, 23.5.2025
Nach Frühstück und Duschen geht’s los….

…. erstes Ziel ist das nahegelegene Örtchen Saint-James. Hier interessieren uns weniger die örtlichen Sehenswürdigkeiten, davon gibt’s hier kaum welche, sondern uns interessiert der Hersteller von maritimer Bekleidung, die Firma Tricots Saint James (1889 gegründet), besonders der Werksverkauf, die Boutique Saint James neben der Fabrik.
Natürlich werden wir fündig…. also ich eher etwas weniger, dafür Regula etwas mehr…. 😜. Es gibt mehrere bekannte Anbieter dieser sehr beliebten Vêtements marins, z. B. Mousqueton (2003 in Morbihan gegründet) oder Armor-Lux (1938 in Quimper gegründet)…. Saint James erscheint uns als die Marke, bei der das Verhältnis von Qualität, Design, Schnitt und Preis am besten erscheint…. aber das ist natürlich ein subjektiver Eindruck! Alle genannten Marken haben ihre Wurzeln in der Bretagne oder der Normandie…. es gibt noch zahlreiche andere Marken, die in Fernost produzieren lassen und ihre Produkte über den Preis verkaufen.
Günstiger als in den normalen Verkaufsstellen von Saint James ist es hier nicht, dafür ist die Auswahl grösser und man kann evtl. Bekleidung der letzten Saison (Fin de série) zu reduzierten Preisen kaufen.
Sympathisch an der Firma ist, dass hier in Saint-James produziert wird, ein Teil der Kleidung kommt aus Ländern des Mittelmeerraums. Im Jahr 2013 wurde die Tricots Saint James als Entreprise du patrimoine vivant (dt. Unternehmen des lebendigen Erbes) ausgezeichnet, ein Label, das vom Staat zur Anerkennung des französischen Know-hows verliehen wurde.
Saint-James liegt nahe der Grenze zwischen der Region Normandie und der Region Bretagne, d.h. wir verlassen bald die Normandie und setzen unsere Reise in der Bretagne fort. Wir fahren über Pontorson die D797 entlang, ab Cherrueix folgt die Route etwa der Küstenlinie.
Kurz vor Cancale erreichen wir die Aire de Camping-Car La Ville Balet, ein schöner Stellplatz mit vielen Bäumen, die Schatten spenden…. das ist heute auch nötig! In etwa 20 Minuten erreicht man über die Rue des Jeux, einen Wanderweg durch den Wald, vorbei an einem Seilpark….


…. den Fisch- und Austernhändler Les Viviers de La Houle am Quai John Kennedy direkt am Port de Cancale.


Cancale (bretonisch Kankaven) hat etwa 5’500 Einwohner, liegt im Département Ille-et-Vilaine in der Region Bretagne und gehört zum Arrondissement Saint-Malo. Cancale bezeichnet sich selbst als die Austernhauptstadt der Bretagne. Hier werden in der Gezeitenzone Austern gezüchtet, und zwar die Pazifische Felsenauster (ca. 5’000 t pro Jahr) und die seltenere Europäische Auster (ca. 1’000 t). Beide Sorten geniessen bei Kennern einen guten Ruf.
Blick zum Meer….





…. und zum Quai Duguay Trouin, der sich direkt an den Quai John Kennedy anschliesst


Das obligatorische Carrousel darf natürlich nicht fehlen!

Der Calvaire de Cancale am Place du Calvaire

Im Restaurant A Contre Courant (dt. Gegen den Strom), sehr gut bei Google mit 4.6 bewertet….

…. essen wir zu Mittag…. wenn auch ziemlich verspätet….
…. natürlich gibt’s als 1. Gang des Menüs frische Austern 🦪 …. sehr lecker!


Comptoir de la Mer (dt. Meerestheke oder Meereskontor) gibt’s in fast allen grösseren Orten an der Küste…. hier gibt’s alles, was mit dem Meer zu tun hat…. maritime (Funktions-)Bekleidung von bekannten Marken, Kosmetik, Dekorationsartikel, alles für die Fischerei, alles für’s Boot, alles, was man am Strand braucht, Fischkonserven, süsses und salziges Gebäck usw.
Das hört sich sehr nach Gemischtwarenladen an…. ist es aber nicht…. die Läden machen einen guten Eindruck…. die ganz kleinen sind manchmal ein wenig chaotisch, aber bei dem immer sympathischen und charmanten Personal schauen wir da gern drüber hinweg.







Der Quai Admis en Chef Thomas
Dielange Version = Quai Administrateur en Chef Thomas (dt. Quai Verwaltungsleiter Thomas)

Der Phare du Port de la Houle, auch Phare de la Fenêtre genannt
Bereits in den 1850er Jahren wurde die Notwendigkeit eines Leuchtturms zur Unterstützung der Aktivitäten des Hafens von La Houle angesprochen, und 1858 wurde eine Studie des Corps des ponts et chaussées (Brücken- und Strassenbauamt) durchgeführt. Die ersten Grundstücke für den Bau auf dem Felsen La Fenêtre wurden im Juni 1860 erworben. Der Leuchtturm wurde am 1. März 1863 eingeweiht. Das Licht war damals ein rotes Dauerlicht in einer Höhe von 10 m.

1913 wurde die Lampe des Leuchtturms von einer Öllampe auf eine Glühlampe umgestellt und wurde mit einem grünen Licht nun den internationalen Vorschriften angepasst. 1936 wurde der Pier verlängert und der Leuchtturm verlor seine ursprüngliche Funktion…. er wurde zu einem Seezeichen. Der Leuchtturm ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.
Hafenmole und Leuchtturm im Jahr 1875


Hier findet täglich der Marché aux Huîtres de Cancale (dt. Austernmarkt) von 9.00 – 19.00 statt (Juli und August bis 20 Uhr).


8 Austernzüchter empfangen jeden Tag des Jahres an diesem wunderschönen Ort in der Fussgängerzone der Rue des Parcs vor dem Leuchtturm ihre Kundschaft.
Man kann wählen zwischen Take-away und Verkostung vor Ort.

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Bei ihm gibt’s guten Wein…. passend zu den frischen Austern

Nach dem Genuss werfen die Leute die Schalen einfach die Treppe oder die Kaimauer runter auf den Strand…. an manchen Stellen erreicht der Abfall schon die Höhe der Kaimauer! 😜



Wer keine Austern mag…. es gibt Alternativen! 🤣 🤣

Ein eigenwilliger Verkaufsstand!

So geht’s an der Küste weiter Richtung Pointe du Hock und Pointe de la Chaîne, sowie die île des Rimains und der Rocher de Cancale
Nochmal der Leuchtturm

Wir laufen langsam zurück zu unserem Stellplatz






Nochmal der Quai John Kennedy und der Quai Duguay Trouin

Morgen geht’s nach Saint-Malo.
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