20. Tag: Madrid…. Tag 1…. Museo del Prado und Stadtbummel

Mittwoch, 4.10.2023

Es ist noch alles genau so wie vor etwa einem Jahr…. der Weg zur Metrostation Canillejas, der Feuerzeugverkäufer auf der Treppe herunter zur Station und der Fahrkartenautomat, der uns eine 10er-Karte herausgibt. Die grüne Linie 5 Alameda de Osuna – Casa de Campo führt uns Richtung Innenstadt, an der Station Ventas umsteigen in die rote Linie 2 Las Rosas – Cuatro Caminos und bis zur Station Banco de España fahren…. von dort aus sind es 700 m zum Museo del Prado…. ca. 30 Minuten Fahrt, das ist super…. kein Vergleich zum Auto und es erspart noch die Suche nach einem Parkplatz.

Übrigens…. die Metro Madrid ist schnell und sauber…. und sicher fühlt man sich auch, obwohl die Madrider Zuganschläge aus dem Jahr 2004 irgendwie immer im Hinterkopf sind…. diese betrafen zwar nicht die Metro, sondern Vorortbahnen der Cercanías Madrid, aber trotzdem….

Map data ©2024 Google

Der erste Blick, als wir wieder am Tageslicht sind….

…. das Edificio Metrópolis ist immer noch eine Baustelle…. vielleicht ist es bei unserem nächsten Besuch endlich fertig!

So soll es (vermutlich) mal wieder aussehen!

Photo by Dmitry Dzhus, License CC BY-SA 2.0

Auf dem Weg zum Prado kommen wir an der Nationalbank, der Banco de España….

…. und am Monumento a los Caídos por España (Denkmal für die Gefallenen für Spanien) vorbei.

Das Museo del Prado, kurz Prado genannt (span. prado = Wiese), ist eines der grössten und bedeutendsten Kunstmuseen der Welt. Es zählte im Jahr 2019 rund 3.2 Millionen Besucher.

Für das Jahr 2023 habe ich in der Presse folgende Notiz gefunden:
…. hat der Prado mit 3’337’550 Besuchern im Jahr 2023 den absoluten Besucherrekord seiner Geschichte übertroffen. Der bisherige Rekord war das Jahr der Zweihundertjahrfeier (2019) mit 3’203’417 Besuchern, was einem Anstieg von 33.51 % gegenüber 2022 mit 2’427’718 Besuchern entspricht wurden empfangen.

Ferdinand VII. wollte 1815 eine Pinakothek nach dem Vorbild des Louvre schaffen. 1818 waren schliesslich die Räumlichkeiten für ein neues Museum gefunden, das von Karl III. geschaffene Gebäude des Königlichen Museums der Naturwissenschaften im Prado de San Jerónimo (Wiese des Heiligen Hieronymus). Es wurde zwischen 1785 und 1808 vom Architekten Juan de Villanueva erbaut und von Antonio López Aguado für seinen neuen Zweck ab 1818 renoviert.

Am 19. November 1819 wurde das Museo del Prado unter dem Namen Museo Real de Pintura y Escultura (Königliches Museum für Malerei und Bildhauerei) eingeweiht. Die Sammlungen des Museo de la Trinidad (Dreifaltigkeitsmuseum) wurden 1872 in den Prado aufgenommen. Ab dem Jahr 1971 wurden die Werke des 19. und 20. Jahrhunderts in das Museo Reina Sofía (eingeweiht 1992, ersetzte das Museo Español de Arte Contemporáneo, kurz MEAC) ausgegliedert.

Das Prado-Museum bildet zusammen mit dem Museo Thyssen-Bornemisza und dem Museo Reina Sofía Madrids Goldenes Dreieck der Kunst, das 2021 in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen wurde. Im Museo Reina Sofía waren wir letztes Jahr 2 x drin, dieses Mal ist der Prado dran und das nächste Mal gehen wir in’s Museo Thyssen-Bornemisza.

Über die Webseite hatten wir unsere Tickets mit Zeitfenster gebucht…. wir sind eine halbe Stunde früher da und kommen problemlos hinein…. aber es ist ziemlich voll…. besonders an den Highlights gibt’s häufig grosse Menschentrauben. Der erste Schreck…. es herrscht totales Fotografierverbot! Und das wird auch überwacht…. ok, ich lasse meine Kamera in der Tasche, aber ein paar Fotos mit dem iPhone mache ich trotzdem.

Das Hauptgebäude Edificio Villanueva (1819)…. die Nord-Fassade mit der Puerta de Goya

Photo by Fernando Bueno, License CC BY-SA 2.0

Die West-Fassade zum Paseo del Prado….

Photo by Brian Snelson, License CC BY-SA 2.0

…. mit der Puerta de Velázquez und davor mit dem Monumento a Velázquez….

Photo by Emilio J. Rodríguez Posada, License CC BY-SA 2.0

…. und die Süd-Fassade an der Plaza Murillo

Photo by Balbo, License CC BY-SA 3.0

Der Erweiterungsbau des Prado von Rafael Moneo…. im Neubau wurde der barocke Kreuzgang der angrenzenden Iglesia de San Jerónimo el Real….

Photo by Atrio54, License CC BY-SA 4.0

…. als Ausstellungsfläche für Skulpturen integriert…. toll gemacht!

Photo by Jorge Láscar, License CC BY-SA 2.0
Photo by nenaz, License CC BY-SA 2.0

Innen sieht es in der Grossen Ausstellungshalle so aus…. und es ist wirklich gigantisch….

Photo by FouPic, License CC BY-SA 2.0
Photo by Schnäggli, License CC BY-SA 3.0

…. wie hier in der Rubens-Galerie!

Photo by Francisco Anzola, License CC BY-SA 2.0

Ein paar eigene Schnappschüsse…. ich habe immer versucht, dem strengen Wachpersonal ein Schnippchen zu schlagen…. zwei freundliche Ermahnungen habe ich kassiert! 😀

Rembrandt Harmenszoon van Rijn…. Judith am Bankett des Holofernes

Peter Paul Rubens…. Bauerntanz

Peter Paul Rubens….

…. Die Entführung von Hippodamia oder Lapithen und Zentauren (links)….

…. Heraklit, der weinende Philosoph (rechts)

Cornelis de Vos…. Der Triumph des Bacchus

Antonio Muñoz Degrain…. Los amantes de Teruel (Die Liebenden von Teruel)

© Archivo Fotográfico Museo Nacional del Prado

Und noch ein wunderschönes Gemälde von Antonio Muñoz Degrain…. Vista de Granada y Sierra Nevada (Blick auf Granada und die Sierra Nevada)

© Archivo Fotográfico Museo Nacional del Prado

Albrecht Dürer der Jüngere…. Selbstporträt (1498)…. ein sehr beeindruckendes Bild!

© Archivo Fotográfico Museo Nacional del Prado

Alle Kunstwerke des Prado sind auf der Webseite zu sehen und können für persönlichen Gebrauch heruntergeladen werden. Wir schauen uns noch den Laden (Tienda Prado) an, gehen im Restaurant, das übrigens sehr leckere Snacks anbietet, noch etwas essen und trinken…. nach ein paar Stunden, in denen wir manches noch gar nicht gesehen haben, reicht es uns…. es ist auch verdammt voll geworden in der Zwischenzeit…. wir verlassen den Prado und gehen Richtung Stadt!

Schade…. jetzt wollen wir grad…. aber es ist niemand da! 😀 😀

Das Edificio Plus Ultra…. ein Gebäude der Plus Ultra Seguros an der Plaza de las Cortes (Platz der Gerichte)….

…. mit dem Glockenspiel der Glockengiesserei Eijsbouts, das Melodien spielt wie z.B. El hymno del Madrid, la Marseillaisa, la Marcha RadetzkyLibiamo ne› lieti calici de La traviata, la Ritirata de Madrid und das Menuett von Luigi Boccherini…. und viele andere. An den Feiertagen wird die Liste um Weihnachtslieder wie White Christmas oder Jingle Bells erweitert.

Die Figuren wurden von Antonio Mingote entworfen, sind 1.40 Meter hoch und sind im Madrid goyesco***-Stil gekleidet. Sie wurden zuerst in Ton und später in Kunstharz vom niederländischen Bildhauer Nicolas van Ronkenstein modelliert. Zum Thema Goyesco gibt es die Oper Goyescas von Enrique Granados…. wenn man sich die Handlung anschaut, erkennt man, dass der Stil von frühen Kunstwerken Francisco de Goyas inspiriert ist.

Ein Video des Glockenspiels

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Der Palacio de las Cortes oder Palacio del Congreso de los Diputados (Palast des Kongresses der Abgeordneten) ist das Gebäude, in dem der Congreso de los Diputados (Kongress der Abgeordneten) tagt, eine der beiden Kammern der Cortes Generales, das spanische Parlament. 

Die Galería Canalejas, ein Luxus-Shopping-Center an der Plaza de Canalejas, 1

Es handelt sich hierbei um das Edificio del Banco Hispano Americano (Gebäude der Hispano-American Bank). Die Banco Hispano Americano (BHA) fusionierte 1991 mit der Banco Central (BC) zur Banco Central Hispano (BCH), die im Edificio de las Cariátides an der Calle de Alcalá, 49 residierte. Seit ihrer Fusion 1947 mit der Banco Español del Río de la Plata hatte die BC dort ihren Hauptsitz. Die BCH fusionierte im Januar 1999 mit der Banco Santander zur Gründung der Banco Santander Central Hispano, es entstand die grösste Universalbank Spaniens. 2007 wurde die Firmierung wieder auf Banco Santander geändert.

Seit 2006 befindet sich im Edificio de las Cariátides das Instituto Cervantes, das die Aufgabe hat, die spanische Sprache zu fördern und zu verbreiten sowie die Kultur Spaniens und aller spanischsprachigen Länder im Ausland bekannt zu machen. 

So…. genug der Abschweifung vom Thema…. manchmal ergibt sich das einfach so und wie in diesem Fall gehört es zum Verständnis der Zusammenhänge…. gleichzeitig ist es ungemein spannend und lehrreich, in der Wikipedia zu stöbern. Und noch spannender wird es, wenn man noch in den fremdsprachigen Seiten stöbert und diese sich vom Browser übersetzen lässt.

Aber zurück zum Thema…. wir sind hier vor dem Edificio del Banco Hispano Americano, in dem sich die Galería Canalejas, ein Luxus-Shopping-Center, befindet…. und jetzt gehen wir in das Gebäude hinein! 😀

Ziemlich vornehmer Schuppen mit Security…. ein Wunder, dass sie uns im Touristen-Look reingelassen haben! 😀

Dann kommen wir zur Puerta del Sol (Tor der Sonne)….

…. endlich ohne Bauzäune…. aber auch ohne Grün…. sehr schade…. da hat man eine grosse Chance vertan!

Estatua ecuestre de Carlos III (Reiterstatue von Karl III.)

Die Zäune sind zur Sicherheit bzw. als Schutz der Denkmäler…. es sind Tausende niederländische Fussballfans in der Stadt (letztes Jahr waren es belgische Fans…. die sind auch nicht besser!)…. heute spielt Atlético Madrid gegen Feyenoord Rotterdam…. man hört es am Geschrei auf der benachbarten Plaza Mayor…. die meisten von denen sind wohl nicht mehr nüchtern! 😡

Estatua del Oso y el Madroño (Statue des Bären und des Erdbeerbaums) ist eine Skulptur von Antonio Navarro Santafé, die 1967 auf der Ostseite der Puerta del Sol zwischen der Calle de Alcalá und der Carrera de San Jerónimo aufgestellt wurde.

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Die Skulptur stellt das Wappen von Madrid realistisch dar, wobei der Erdbeerbaum den Bären überragt und der Bär seine Hände auf den Stamm stützt und sein Maul auf eine der Früchte richtet. Nach Angaben des Bildhauers wurde er von einem männlichen Braunbären aus der Casa de Fieras del Retiro inspiriert, der in den Picos de Europa gefangen wurde. Der Bär hat keine sichtbaren männlichen Attribute, wie die Leones del Congreso de los Diputados (die Löwen des Kongresses der Abgeordneten), die vermutlich im üppigen Fell verborgen sind.

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Die Tío Pepe Neon-Leuchtreklame, die 1920 von Luis Pérez Solero geschaffen wurde…. er war einer der Pioniere der Werbung und der Öffentlichkeitsarbeit in Spanien. Mehrere Versuche, die einzige Werbung an der Puerta del Sol entfernen zu lassen, scheiterten in der Vergangenheit vor den Gerichten.

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Es ist ziemlich heiss heute…. über 30°…. wir setzen uns bei Starbucks beim Teatro Real an der Plaza de Isabel II in den Schatten und trinken Eistee…. wir warten ab, bis die Polizei die Fussballfans unter lauten Gesängen in die Metrostation Ópera geleitet und begleitet hat, es geht tatsächlich friedlich über die Bühne. Die Fans fahren den gleichen Weg zum Stadion wie wir zur Metrostation Canillejas…. also warten wir ab, bis die alle weg sind!

Wir schauen diesem Maschinenmann noch eine Weile zu und machen uns dann auf den Heimweg zum Campingplatz.

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