Samstag, 7.9.2024
Neben der Woodcross Bar ist ein Café / Konditorei, The Good Egg, dahin gehen wir zum Frühstück…. es gibt leckeren Kaffee, mal was anderes als unser morgendlicher Nescafé 😰 und feine Backwaren. Emma, die junge Chefin, hat sich seit ihrer frühen Jugend leidenschaftlich für das Backen interessiert…. und das schmeckt man auch…. eine absolute Empfehlung!
Schöne Deko vor dem Café!
Selten hatten wir eine so kurze Anreise…. wir fahren zum King John’s Castle Car Park, dort lassen wir unseren Camper während des Aufenthalts in Limerick stehen…. es kostet nichts und der Platz ist bewacht. Natürlich sollte man sich King John’s Castle anschauen, aber das haben wir sowieso vor.
Das ist das King John’s Castle von oben….
…. und vom Shannon aus gesehen.
Auf dem Weg zum Castle kommen wir an diesem grandiosen Street Art Bild vorbei….
…. der Dubliner Künstler Aches hat im Oktober 2019 in Limerick dieses Wandbild zu Ehren der Cranberries-Sängerin Dolores O’Riordan (1971 – 2018) gestaltet.
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The Cranberries – Linger (1993)
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The Cranberries – Zombie (1994)
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King John’s Castle (irisch Caisleán Luimnigh), auch bekannt als Limerick Castle, ist eine Burg aus dem 13. Jahrhundert auf King’s Island. Zwischen 2011 und 2013 wurde das Schloss mit 5.7 Mio. Euro saniert, um die Besuchereinrichtungen des Schlosses zu verbessern. Zu den Verbesserungen gehörten ein modernes Besucherzentrum, interaktive Ausstellungen mit computergenerierten Animationen und ein Café.
Die Interactive Experience ist grossartig gemacht und gibt einen Einblick über Irland im Mittelalter und Irland in der Frühen Neuzeit.
King John of England (Johann Ohneland) über sein Wirken als Lord of Ireland und die in der Magna Carta vom 15. Juni 1215 besiegelte Vereinbarung mit dem revoltierenden englischen Adel. Sie gilt als die wichtigste Quelle des englischen Verfassungsrechts. Ein bedeutender Teil der Magna Carta ist eine wörtliche Kopie der Charter of Liberties von Henry I of England aus dem Jahr 1100, die dem englischen Adel bereits entsprechende Rechte gewährte.
Die Handelsbeziehungen, speziell von Limerick, mit Spanien und Portugal werden anschaulich dargestellt
Archäologische Ausgrabungen unter dem Schloss
The Courtyard (der Schlosshof)
Das finden wir jetzt eher makaber als lustig.
Blick über den Courtyard…. im Hintergrund die Saint Mary’s Cathedral…. da gehen wir nachher hin.
Blick auf die Thomond Bridge…. hinten rechts das Thomond Park Stadium, ein Rugby-Stadion und Event-Arena
Die Castle Street und St. Munchin’s Church, eine anglikanische Kirche der Church of Ireland
Auf dem Weg zur Kathedrale
The Widows Alms Houses (irisch Teach Déirce na Baintreacha), auf deutsch Witwen-Armenhäuser, stehen in der Nicholas Street. Die historische Reihe von 5 restaurierten Kalksteingebäuden aus dem Jahr 1691 beherbergte die Witwen der königlichen Soldaten.Die Geschichte der Häuser ist bei Limerick’s Life beschrieben.
Etwas schmucklos…. Limerick City and County Council (Comhairle Cathrach agus Chontae Luimnigh)
Wir nähern uns der Kathedrale
Wir müssen um das ganze Areal herumlaufen….
…. dann über den Friedhof…. der übrigens sehenswert ist….
Der Friedhof der Kathedrale beherbergt viele Gräber von bemerkenswerten Personen. Der Arzt Samuel Crumpe ist in der Nähe der grossen Westtür begraben. Fürst Milo von Montenegro, Frances Condell (erste Bürgermeisterin von Limerick) und Bischof Charles Graves sind ebenfalls auf dem Gelände beigesetzt. Der König von Thomond , Domnall Mór Ua Briain, wurde angeblich in der Kathedrale begraben, wobei die Überreste seines steinernen Sarges noch im Chor zu sehen sind. Bischof Cornelius O’Dea ist zusammen mit mehreren anderen Bischöfen von Limerick in einer bischöflichen Gruft unter dem Altarraum begraben.
…. bis wir dann endlich vor dem Eingang stehen.
Die Saint Mary’s Cathedral ist eine Kathedrale der Church of Ireland, also der Anglikanischen Gemeinschaft, die der Heiligen Jungfrau Maria gewidmet ist. Erbaut im 12. Jahrhundert ist die Kathedrale das älteste Gebäude in Limerick.
Bischof John Jebb
Der Chor
Leider ist das Foto etwas unscharf…. The Leper’s Squint, das Lepra-Fenster oder Hagioskop, auch als Pestfenster bezeichnet, ist ein Mauerdurchbruch in einem mittelalterlichen Kirchengebäude, der von aussen für die Pest- oder Leprakranken den Blick ins Innere der Kirche auf den Altar erlaubt.
Edmond Henry Pery, Viscount Glentworth (1809-1844)
Die Inschrift auf dem Sarkophag:
Lord Glenworth, ältester Sohn und Erbe von Henry Hartstonge Pery Lord Glentworth und Annabella, seiner Frau, Enkel und Erbe von Edmond Henry Earl of Limerick, Viscount Limerick, Baron Glentworth of Mallow und Baron Foxford of Stackpole Court in der Grafschaft Clare, im Adelsstand des Vereinigten Königreichs und heiratete am 8. Oktober 1836 Eve Maria, zweite Tochter von Henry Villebois of Marham House in der Grafschaft Norfolk. Er verliess dieses Leben am 16. Februar im Jahre unseres Herrn 1844. Dieses Denkmal wurde zum Andenken an ihren geliebten Mann von seiner Witwe errichtet.
Tja…. auch viele Adelstitel schützen nicht vor frühem Tod.
Cleeve’s Angel…. im frühen 20. Jahrhundert waren die in Limerick von der Familie Cleeve hergestellten Sahnebonbons weltweit bekannt. Mitgliedern dieser Familie wird hier gedacht.
Eine sehr eindrucksvolle Kathedrale…. wir haben uns lange hier aufgehalten! Hier ist ein PDF mit dem Titel Ihre Tour durch die Kathedrale heruntergeladen werden.
Ein kurzes Video über Saint Mary’s Cathedral
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Die Göttin Sionna des River Shannon ist die Inspiration für dieses Wandbild in Limerick, das von lokalen Studenten entworfen wurde. Das riesige Wandbild, das sich über einen Giebel in der Bridge Street erstreckt, ist Teil eines laufenden Programms des Limerick City and County Council, mit dem die Ästhetik stillgelegter Standorte in der Stadt verbessert werden soll.
Das Anti-War Memorial am Georges Quay von Vincent Browne…. The Soldier (der Soldat)
Das Antikriegsdenkmal ist eine zweiteilige zweiteilige Skulptur am Georges Quay im Stadtzentrum und stellt die zwei Seiten des Krieges dar. Die 1987 von Vincent Browne geschaffene Skulptur besteht aus zwei Büsten, von denen die eine eine tyrannische, mächtige Figur darstellt, die gross und stark erscheint, und die andere einen unbekannten verletzten Soldaten, ein Opfer des Krieges. Die Skulpturen stehen sich auf zehn Fuss hohen Sockeln am Kai gegenüber. Es war ein öffentlicher Auftrag, und man hoffte, dass die Aufstellung dieses Werks die Bildhauerei in Limerick fördern würde.
Die in den 1840er Jahren erbaute Matthew Bridge verbindet die Rutland Street im Süden mit Merchant’s Quay, Bridge Street und George’s Quay im Norden.
Baal’s Bridge ist eine der ältesten Brücken der Stadt. Das heutige Bauwerk wurde zwischen 1830 und 1831 errichtet und ist eine einbogige Brücke aus Kalkstein mit Buckel. Sie ersetzte eine frühere vierbogige Brücke, die bis Mitte des 18. Jahrhunderts die einzige Verbindung über den Abbey River zwischen Englishtown und Irishtown darstellte.
Die riesige Baustelle Opera Square unter dem Titel Limerick Twenty Thirty – Transforming Limerick umfasst das Areal zwischen Rutland Street, Ellen Street, Michael Street und Bank Place.
The Hunt Museum…. ein Kunstmuseum im ehemaligen Zollhaus mit einer Sammlung von 2’000 antiken und modernen ethnografischen Artefakten. Es beherbergt eine persönliche Sammlung, die von der Familie Hunt gespendet wurde.
Wir müssen noch in den Three Store, um unsere Data-SIM-Card zu verlängern, das geht problemlos…. wir sind sehr zufrieden mit Three…. im Gegensatz zu Vodafone, das funktionierte nicht und der Support war grottenschlecht.
Wir halten uns nicht im Zentrum auf…. zu viel Trubel hier…. wir machen lieber eine Runde durch den Arthur’s Quay Park (Páirc Cé Artúr)….
…. den Shannon entlang….
Kunst am Bau…. Honan’s Quay Mural am University of Limerick City Centre Campus
Eine Schleuse am Shannon….
…. und daneben das Clubhaus des Shannon Rowing Club von 1866
Am gegenüberliegenden Ufer des Shannon, wir sind schon länger hungrig und durstig, gehen wir Clancy’s Strand entlang und sehen The Curragower Bar and Restaurant an der Uferstrasse gelegen, die Bar im Erdgeschoss, das Restaurant im 1. Stock mit schöner Aussicht auf den Shannon und mit Google-Bewertung 4.6…. passt alles…. und Platz haben sie für uns auch.
Regula nimmt Seafood Chowder, ein Fischeintopf mit Lachs und Schellfisch mit Kartoffeln und Gemüse (Chunky pieces of salmon, white fish and shellfish in a creamy sauce with potatoes and veg) und ist begeistert und ich bestelle Sesame and Black Onion Crusted Calamari with roasted chilli jam and lime mayo und bin auch begeistert. Tolle Küche und angenehme Atmosphäre in dem Restaurant!
Wir sind langsam auf dem Weg zum Car Park…. die letzte Sehenswürdigkeit ist der Treaty Stone, der an den Vertrag von Limerick am 3. Oktober 1691 erinnert, von Patrick Sarsfield, 1. Earl of Lucan im Namen von König Jakob II. und Godert de Ginkell, im Namen von Wilhelm III. (Wilhelm von Oranien) unterzeichnet. Der Vertrag beendete den Krieg zwischen den Jakobiten und Wilhelm III. und damit auch die Belagerung von Limerick durch die Truppen Wilhelm III. Der Krieg ist auch als Wilhelminischer Krieg, Jacobinischer Krieg oder der Krieg der zwei Könige (irisch Cogadh an Dá Rí) bekannt.
The Battle of the Boyne, 11. Juli 1690 von Jan Wyck…. die Schlacht am Boyne (engl. Battle of the Boyne, irisch Cath na Bóinne) ist ein entscheidendes Ereignis der irischen und nordirischen Geschichte.
Der Vertragsstein (englisch treaty stone) gilt traditionell als der Stein, auf dem der Vertrag unterzeichnet wurde. Diese Tradition lässt sich zurückverfolgen bis zu einem Tagebucheintrag von John Harden im Jahr 1797.
Dahinter befindet sich die Saint Munchin’s Roman Catholic Church, nicht zu verwechseln mit der St. Munchin’s Church auf der anderen Seite des Shannon, die eine anglikanische Kirche ist.
Über die Thomond Bridge kommen wir wieder zum King John’s Castle.
There is an Isle…. ich dachte erst an etwas Politisches….
…. nein, es ist die Hymne, der Siegessong des Shannon R.F.C., der örtlichen Rugby-Clubs.
Es ist ursprünglich ein schottisches Gedicht und wurde 1924 von Anna Maria Lynch vertont, die damals Musiklehrerin an der St. Mary’s Mädchenschule in Limerick war. Zum ersten Mal wurde es vor Cowey’s Bar, heute Radcliff’s, in der Athlunkard Street aufgeführt.
Noch ein paar Infos zu Limerick (irisch Luimneach [ɫɪmʲ(ə)ˈnʲax])…. es hat etwa 63’000 Einwohner und ist die Hauptstadt des County Limerick in der Provinz Munster.
Und die Limericks…. diese witzigen Fünfzeiler, die ich schon seit dem Englischunterricht in der 5. Klasse liebe…. es ist nicht gesichert, dass diese überhaupt aus Limerick stammen….
Einer der ersten Limerick-Dichter war Edward Lear. Seine Limericks haben folgende Eigenschaften:
1. Das Gedicht beginnt mit einem Hinweis auf die oft geographische Existenz oder besondere Beschaffenheit einer Person (1. Zeile) in einem ganz bestimmten Zustand (2. Zeile).
2. Es folgen zwei kurze endgereimte Zeilen mit einer scheinbar logischen Fortsetzung dieser Einleitung (3. und 4. Zeile), wobei ihr Inhalt jedoch ausschliesslich durch die willkürlich gewählten Reimwörter bestimmt ist.
3. Die 5. Zeile schliesst das Gedicht ab mit einer Variation der 1. Zeile. Das Reimwort der 1. Zeile wird hier meist wiederholt. Oft enthält die 5. Zeile ein pointiertes Urteil über die genannte Person, das sich eines ausgesuchten Adjektivs bedient.
In Deutschland gab’s im 19. Jahrhundert ebenfalls humoristische Gedichte…. das waren Vierzeiler, die Klapphornverse genannt wurden.
Schobert & Black brachten in den 1970er Jahren vertonte Limericks heraus….
…. eine Zeitlang war das unsere Lieblingsmusik in der Schule
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Wir kommen wieder zu King John’s Castle….
Michael Hogan, the Bard of Thomond (der Barde von Thomond) auf The Parade vor dem Schloss
Und bevor wir fahren werfen wir nochmal einen Blick auf die unvergessene Dolores O’Riordan
Wir verlassen Limerick, das uns sehr gut gefällt. Trotz des vielfach bedrohlich grauen Himmels, sind wir von Regengüssen zum Glück verschont geblieben. Die Strecke geht am Südufer der Shannon-Mündung entlang Richtung Atlantik.
Wer sich dafür interessiert, kann sich das Foynes Flying Boat & Maritime Museum anschauen. In der Anfangszeit der Luftfahrt war Foynes der westlichste Startplatz an der europäischen Atlantikküste für Flugboote.
Und so sah das früher mit den Flugbooten aus:
Das grösste Flugboot in den 1930er Jahren…. die Dornier Do X….
…. hier im Flug über New York während seiner US-Tour im Jahr 1931.
Kurz hinter Foynes steht ein Wild Atlantic Way Discovery Point Schild für den Foynes Harbour Viewing Point
Wir fahren auf der N69 road weiter nach Glin (irisch An Gleann), ein kleines Dorf am Shannon. Das derzeitige Glin Castle, genauer als Georgian House bezeichnet, wurde zwischen 1780 und 1790 erbaut. Heute beherbergt es ein Luxushotel.
Wir nächtigen auf dem Glin Car Park, einem kleinen Parkplatz neben der Hauptstrasse. Nachts ist es dort einigermassen ruhig.