39. Tag: Slea Head Drive…. traumhafte Landschaft!

Donnerstag, 12.9.2024

Viel fahren wir heute nicht, aber die 36 Kilometer zählen zu den schönsten Kilometern, die Irland zu bieten hat. Der Slea Head Drive ist eine der landschaftlich reizvollsten Strecken der Dingle Halbinsel. Auf der Strecke liegen mehrere Sehenswürdigkeiten wie Ventry Beach, das prähistorische Dunbeg Fort und Beehive Huts (Bienenkorbhütten), Ausblicke auf die Blasket Islands, Coumeenoole Beach und das Gallarus Oratory. Der Rundweg führt zurück nach Dingle.

Map data ©2024 Google

Der Slea Head Drive beginnt bei der Dingle Distillery…. ein paar Kilometer danach wird es Einbahnstrasse…. zum Glück, denn es sind auch jede Menge Reisebusse unterwegs, da wäre es an vielen Stellen unmöglich, aneinander vorbeizufahren. Haltepunkte auf der Strecke gibt es, aber manchmal passen dort nur 2 oder 3 Fahrzeuge hin und wenn gerade ein Bus dasteht…. Pech gehabt!

Ceann Trá (deutsch Weisser Strand, anglisiert Ventry Beach)…. toller Strand!

Einen ersten Halt machen wir am Dunbeg Fort (An Dún Beag), ein Promontory Fort aus der Eisenzeit.

The Stonehouse Restaurant und Dún Beag Fort Visitor Centre….

…. im Visitor Centre sehen wir einen Dokumentar-Film über Dunbeg Fort und das Leben in der Eisenzeit.

Aussichtspunkt nahe Creek Crossing

Cashel Murphy

Man nimmt an, dass Cashel Murphy aus dem Jahr 3200 v. Chr. stammt. Die Sonne tritt zweimal im Jahr in das Souterrain ein und beleuchtet einen gemeisselten Stein an der Rückseite des Tunnels, der direkt mit Newgrange (400 km entfernt!) in Verbindung gebracht werden kann. Dieses Cashel wurde auch für druidische Rituale verwendet, da dort ein Ritualstein mit detaillierten Gravuren gefunden wurde. Er hat die Form eines Eies, dem Symbol für Fruchtbarkeit.

Ceann Sléibhe (engl. Slea Head)…. der ist hier noch gar nicht…. aber hier ist der grössere Parkplatz!

Unser WAW Wild Atlantic Way Discovery Point #19

Am Slea Head

Slea Head (irisch Ceann Sléibhe) ist eine Landzunge auf dem westlichsten Teil der Dingle Halbinsel. Sie ist über die R559 road zu erreichen, und die nächstgelegenen Dörfer sind Baile Ícín (Ballyickeen) und Com Dhíneol (Coumeenoole). Die Landzunge selbst und der grösste Teil der Südhänge des Mount Eagle bestehen aus steil abfallenden Schichten der kieseligen Sandsteine und Konglomerate der Slea Head Formation aus der Devon-Ära im Paläozoikum.

Die R559 road

Selbst wenn man kein Fan von religiösen Kreuzen ist…. dies ist ein grossartiger Ort. Gegenüber der Statue gibt es einen kleinen Parkplatz…. wir haben Glück, der ist gerade frei! Ein Bus will anhalten…. zwecklos, der Parkplatz ist zu klein, maximal würde noch ein PKW hinter uns passen…. der Bus muss weiterfahren.

Dunmore Head (irisch An Dún Mór, die grosse Festung)

Die Ranga war ein spanisches Containerschiff, das auf seiner Jungfernfahrt von Vigo auf dem Weg nach Reykjavík am 11. März 1982 an der irischen Westküste bei Dunmore Head wegen eines Motorschadens verunglückte und strandete. Die vierzehn Besatzungsmitglieder konnten mithilfe eines Rettungshubschraubers geborgen werden.

Foto am Tag nach dem Unglück….

Photo by Carlos27440, License CC BY-SA 4.0

…. und im Juni 1986

Photo by Eddi Laumanns, License CC BY 3.0

Slea Head ist die Landzunge hinten rechts auf diesem Foto, das vom äussersten Ende von Dunmore Head, dem westlichsten Punkt des Festlands der Insel Irland, aufgenommen wurde.

Photo by Bjørn Christian Tørrissen, License CC BY-SA 3.0

Nächster Stopp beim Car Park Radharc na mBlascaoidí (Blasket’s View)….

…. Aussicht zum Dunmore Head und den Blasket Islands

Unser WAW Wild Atlantic Way Discovery Point #20

Ein Drohnen-Video über Coumeenoole und Coumeenoole Beach

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Bei Ballyickeen

Kürzlich habe ich einen Bericht im TV gesehen über die Moderhinke bei Schafen…. das Schaf im Vordergrund leidet bestimmt darunter, denn es ist nicht normal, dass Schafe beim Fressen knien. Im englischen Sprachraum ist die Krankheit als Foot rot (Fussfäule) bekannt. Es ist eine Hufinfektion, die häufig bei SchafenZiegen und Rindern auftritt. Wie der Name schon sagt, verrottet es den Fuss des Tieres, genauer gesagt den Bereich zwischen den beiden Zehen des betroffenen Tieres. Es ist extrem schmerzhaft und ansteckend. Es kann mit einer Reihe von Medikamenten behandelt werden, aber wenn es nicht behandelt wird, kann sich die ganze Herde infizieren.

Ein sensationeller Ausblick!

Dhún Chaoin (Dunquin), ein kleines Dorf mit etwa 160 Einwohnern…. es ist, abgesehen von den Blasket Islands, der westlichste Ort Irlands. Im Dorf befindet sich auch der westlichste Pub Europas.

Photo by JoachimKohler-HB, License CC BY-SA 4.0

Spanish Armada Memorial….

…. in der Wikipedia gibt es einen ausführlichen Beitrag auf englisch über die Spanish Armada in Ireland

Cé Dhún Chaoin (Dunquin Pier)

Vorsicht…. Absturzgefahr!

So sieht’s von unten aus…. der kleine Hafen, über den man die Blasket Islands erreicht.

Photo by Cargoking, License CC BY 3.0
Unser WAW Wild Atlantic Way Discovery Point #21

Sheep Highway at Dunquin Pier! 😜

Noch ein Drohnen-Video der Dunquin Pier

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Dann geht’s ein paar 100 m weiter zu Kruger’s Bar…. World Famous | Ireland’s Most Westerly Bar | Warm and Welcoming Atmosphere | Craic & Ceol (Fun & Music)! Damit wirbt er auf seiner Webseite…. stimmt!

Krugers Bar hat eine reiche Tradition. Das 1936 gegründete Lokal hat Generationen von Einheimischen und Besuchern gleichermassen beherbergt und so ein Gefühl von Gemeinschaft und Tradition geschaffen. Hier wird man von den Echos der Vergangenheit begrüsst, ein Zeugnis der warmen Erinnerungen und lebendigen Geschichten, die in diesen Mauern geteilt wurden.

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Das Guinness mit allem, ausser dem Alkohol.

Guinness 0.0 bietet den gleichen wunderbar weichen Geschmack, das perfekt ausgewogene Aroma und die einzigartige dunkle Farbe des Guinness, nur ohne den Alkohol.

Auch das stimmt…. das ideale Bier, wenn man mit dem Auto unterwegs ist. Kein Bier ohne Alkohol schmeckt mir besser!

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The Blasket Centre (Ionad an Bhlascaoid)

Das Blasket Centre erzählt die Geschichte der Blasket Islands und der kleinen irischsprachigen Gemeinschaft, die dort bis Mitte des 20. Jahrhunderts lebte. Das Zentrum ist auch selbst ein beeindruckendes architektonisches Meisterwerk.

Das Leben auf den Blasket Islands war schwierig. Die Menschen überlebten durch Fischfang und Landwirtschaft, und jeder Tag war ein Kampf gegen die Elemente. Auswanderung und Niedergang führten 1953 zur endgültigen Evakuierung der Great Blasket Island.

Die Bevölkerung der Great Blasket Island hinterliess einen gewaltigen kulturellen Fussabdruck. Die Autoren der Insel dokumentierten das Leben ihrer Gemeinschaft in einer Reihe von Büchern, die unschätzbare soziale Aufzeichnungen und Klassiker der irischen Literatur sind. Sie sind sowohl ein Fenster in die Vergangenheit als auch eine faszinierende Quelle für die Gegenwart.

Wir gehen nicht rein…. es hätte zuviel Zeit gekostet…. es wäre aber doch sehr interessant gewesen!

Kunst neben dem Blasket Centre

Unser WAW Wild Atlantic Way Discovery Point #22

Die neue Blasket Centre Viewing Platform….

…. aus der Luft sieht sie spektakulär aus, sie stellt das WAW Wild Atlantic Way-Logo dar!

© Heritage Ireland

Blick zur Insel Inishtooskert (irisch Inis Tuaisceart) , die nördlichste der Blasket Islands….

…. und zur Great Blasket Island (irisch An Blascaod Mór)

Ein Werbe-Video des Herstellers des Metallbodens….

…. die Firma Graepel Perforators & Weavers Ltd hat deutsche Wurzeln, die Firma Graepel in Löningen

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Buntglaskunst im The Blasket Centre

Clogher Head mit Blick auf Clogher Strand

Louis Mulcahy Pottery in Clogher, Ballyferriter Village

Als Louis Mulcahy 1975 beim Nationalen Handwerkswettbewerb den ersten Preis für Töpferei gewann, beschloss er, seine Werkstatt von Dublin nach Dingle zu verlegen. Er und Lisbeth gaben mit ihren drei kleinen Kindern ihre sichere Anstellung beim Fernsehen auf, verkauften ihr Haus und investierten ihre Ersparnisse in das damals sehr riskante Unternehmen.

Seine Vision war es, die ästhetisch und technisch besten Töpferwaren herzustellen und eine Werkstatt zu entwickeln, die einen unauslöschlichen Eindruck in der langfristigen Geschichte des irischen Kunsthandwerks hinterlassen würde.

Dieses Ziel hat er zweifellos erreicht. 2004 erhielt er als erster irischer Handwerker die Ehrendoktorwürde der National University of Ireland in Anerkennung seiner Kunstfertigkeit und des Wohlstands, den sie seiner Gemeinschaft gebracht hat.

Im Jahr 2014 bezeichnete ihn der Craft Council of Ireland als Pate des irischen Handwerks.

Ich kann mir gut vorstellen, dass leben und arbeiten in einer so wunderschönen Landschaft durchaus die Kreativität und Inspiration fördert…. zwei linke Hände sollte man trotzdem nicht haben! 😜

Über Ballyferriter (irisch Baile an Fheirtéaraigh), ein Dorf mit knapp 800 Einwohnern….

© 2024 Fáilte Ireland

…. erreichen wir den kleinen Campingplatz Campail Teach an Aragail…. Europe’s Most Westerly Camp Site…. ein einfacher, aber sauberer und gepflegter Platz…. wir bleiben nur eine Nacht.

Blick auf Ard na Caithne (engl. Smerwick)…. bekannt durch die Belagerung von Smerwick im November 1580, als eine Truppe von etwa 600 päpstlichen Soldaten, meist spanischer und italienischer Herkunft, in Smerwick landete, um die katholischen Rebellen zu unterstützen. Sie waren gezwungen, sich in das nahe gelegene Promontory Fort Dún an Óir zurückzuziehen, wo sie von den Engländern belagert wurden.

Der päpstliche Kommandant wurde bestochen, und die Verteidiger ergaben sich innerhalb weniger Tage. Die Offiziere wurden verschont, aber die anderen Ränge wurden dann auf Befehl des englischen Kommandanten Arthur Grey (Baron Grey de Wilton), des Lord Deputy von Irland, standrechtlich hingerichtet.

Ganz in der Nähe befindet sich das Gallarus Oratory (irisch Sáipéilín Ghallarais)…. dahin machen wir noch einen Spaziergang vor dem Abendessen. Das Gallarus Oratory ist der am besten erhaltene, in Trockenmauertechnik errichtete Kraggewölbebau der Insel, es erscheint wie ein umgekehrtes Boot.

Eine Grabstätte

Trockenmauern…. viele Jahrhunderte alt und tausende Kilometer lang!

Schätzungsweise gibt es in Irland über 400’000 km Trockensteinmauern. Viele der heute noch stehenden Mauern wurden während der grossen Hungersnot in Irland vor weniger als 200 Jahren errichtet. Die Mauern wurden gebaut, um die Felder voneinander abzugrenzen und zu schützen sowie abgetrennte Weideflächen für das Vieh zu schaffen.

Bauarbeiten mit Trockensteinen

Picture by Museu Valencià d’Etnologia, License CC BY-SA 2.0

Ein Beispiel…. Carrowmarlaman auf Inis Oírr (anglisiert Inisheer)…. die Feidin Walls

Photo by louise price, License CC BY-SA 2.0

Noch einmal Inisheer

Photo by Sonja 1982, License CC0 1.0 Public Domain

Schluss für heute…. morgen ist auch noch ein Tag! 😜

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