Dienstag, 3.5.2022
Jetzt wollen wir endlich nach Spanien! Nach dem Frühstück geht’s los, es wird heute nur eine kurze Etappe. Die erste Station hinter der Grenze ist Irun (span. Irún). In Irun gibt’s eigentlich nichts Besonderes zu sehen, ausser man liebt den Charme von Grenzstädten! 😀
Wir sind hier in der Autonomen Gemeinschaft Baskenland (span. Comunidad Autónoma del País Vasco, bask. Euskal Autonomia Erkidegoa), die aus den drei Provinzen Gipuzkoa (span. Guipúzcoa), Biskaya (bask. Bizkaia, span. Vizcaya) und Álava (baskisch Araba) besteht.
Das Statut der Autonomen Gemeinschaften Spaniens unterscheidet sich teilweise sehr stark von z.B. den Bundesländern in Deutschland, die Unterschiede sind in diesem Absatz des Wikipedia-Beitrags dargestellt.
Der Grund für unseren kurzen Halt ist der Movistar-Shop in Irun. Wir kaufen dort eine Prepaid-SIM-Karte für unseren Internet-Router, zum damaligen Zeitpunkt gibt’s 95 GB, 4 Wochen Laufzeit für 20 € (heute sind es 140 GB für 20 €!). Movistar gehört zu Telefónica, dem spanischen Marktführer auf dem Telekommunikationsmarkt. Ebenso gehören die Marken Vivo und O2 dazu.
Donostia-San Sebastián, das ist der offizielle Name der Stadt (bask. Donostia, span. San Sebastián), ist die Hauptstadt der Provinz Gipuzkoa (span. Guipúzcoa). Wir fahren auf den Stellplatz Autokarabanak Paseo de Berio. Der Platz liegt in der Nähe der Uni und kostet pro Tag in der Vorsaison 3.30 €. Es ist recht ruhig, man steht zwar sehr eng, aber für 2 Nächte geht das…. auch Strom gibt’s dort nicht.
Bevor wir uns auf den Weg in die Stadt machen, hat Regula mit Annick, ihrer französischen Freundin aus ihrer Spanien-Gruppe, die gerade ein paar Ferientage in San Sebastián verbringt, ein Treffen vereinbart. Treffpunkt ist am Peine del Viento, der Kamm des Windes (bask. Haizearen Orrazia), einem grossartigen Ensemble von monumentalen Skulpturen aus Stahl von Eduardo Chillida. Annick sagt, hier ist einer ihrer Lieblingsplätze der Stadt. Einverstanden…. das ist ein wunderbarer Ort!
Der Windkamm besteht aus drei Stahlskulpturen, die jeweils mehr als 9 Tonnen wiegen. Er steht dort, wo die Stadt endet und das Meer beginnt, wo die Wellen die steilen Klippen des Monte Igueldo umarmen. Eduardo Chillida verankerte die drei Skulpturen in ihren Felsen, so dass der Wind immer mit gekämmten Haaren in die Bucht von La Concha (bask. Kontxa Hondartza) eindringen konnte.
Etwas blauer Himmel hätte den Fotos sicher nicht geschadet!
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Playa de La Concha….
…. und Blick vom Monte Igueldo (bask. Igeldo, Txubillo oder Hiru Txubilloak). Der Berg links in der Mitte ist der Urgull.
Der Miramarreko tunela oder Antiguako tunela, ein künstlich erbauter Strassen- und Fussgängertunnel aus dem Jahr 1891. Der Bau des Miramar Jauregia partzuergoa (span. Palacio Miramar) erforderte den Tunnel für die Durchfahrt der Strassenbahnen, die unter den Gärten des Palastes hindurchführt.
Im Jahr 2016 wurde hier ein maritimes Kunstprojekt vom Künstler Victor Goikoetxea in Zusammenarbeit mit dem Architekten Xabier Barrutieta realisiert.
Homenaje a Fleming…. Hommage an Fleming
Mitten auf dem Paseo de la Concha wollte der Künstler Eduardo Chillida mit seiner Skulptur Homenaje a Fleming, dem Erfinder des Penicillins, huldigen. Der Entwurf wurde 1955, dem Todesjahr des schottischen Wissenschaftlers, aus Eisen gefertigt, aber erst 1990 schuf der Künstler das Werk, das wir heute kennen, in Granit.
Das Rathaus, das Ayuntamiento de San Sebastián (bask. Donostiako Udala), das ehemalige Kasino.
Das Rathaus liegt schön gelegen im Parque Alderdi Eder (bask. Alderdi Eder parkea)
Der Park wurde 1880 auf einem ehemaligen militärischen Manövergelände an der Bucht von La Concha angelegt. Sein erstes Ziel war es, ein Ort der Erholung und der Attraktionen zu sein, weshalb ein Zirkus, ein Velodrom und ein Puppentheater auf dem Gelände errichtet wurden. Im Jahr 1887 wurde jedoch ein Kasino gebaut, ein Werk von Luis Aladrén Mendivil und Adolfo Morales de los Ríos, das später Sitz des Rathauses von Donostia-San Sebastián wurde, und das gesamte Gebiet wurde renoviert.
Der Garten wurde von dem französischen Gärtner Pierre Ducasse entworfen und zeichnet sich durch das Vorhandensein von hundert Tamarinden aus, die dem Raum Schatten spenden, sowie durch Blumenbeete und grüne Hecken, einen Teich und verschiedene Brunnen und Statuen.
Dieses Karussell im Parque Alderdi Eder ist eine Nachbildung des Karussells von 1900 und wurde 1998 hier aufgestellt, um an das Goldene Zeitalter zu erinnern.
Dieses Karussell hat viele Details: Pferde, Flugzeuge, Delphine, Autos, Schwäne, Kutschen, Tiger und Giraffen…. im Belle-Époque-Stil sind die beiden Etagen dieses Karussells gestaltet. Unter dem handgemalten Dach finden sich Darstellungen von Gemälden berühmter Maler wie Van Gogh, Gauguin, Lautrec, Monet, Cezanne, Picasso und Degas.
Die Calle Mayor, die Hauptgasse…. am Ende die Basílica de Santa María del Coro
Kurz vor der Basilika biegen wir links in die Calle Puerto (bask. Portu Kalea) ein, Annick empfiehlt uns als bestes Restaurant für Pintxos (span. Pinchos) das Mesón Portaletas. Die Pintxos sind ausgezeichnet, aber wir finden später noch andere Restaurants oder Bars, die ebenfalls Pintxos in hervorragender Qualität anbieten. Irgendwo habe ich gelesen, dass es in der Stadt ca. 300 Lokale gibt, die Pintxos anbieten…. die kann man nun wirklich nicht alle kennen! 😀
Nachdem jetzt schon späterer Nachmittag ist, gilt das gleichzeitig als Mittag- und Abendessen!
Die Basilica Santa María del Coro (bask. Koruko Andre Mariaren basilika)
Fotos von innen
Das STM San Telmo Museoa (span. Museo San Telmo) schauen wir uns morgen von innen an
Baskische Trachten
Die Skulptur, ein Werk von Amaia Mateos und Tomás Villanueva, erinnert an die 400 Menschen, die während des Franco-Regimes in Donostia-San Sebastián erschossen wurden.
Damit ist unser Rundgang für heute beendet, wir verabschieden uns von Annick, die uns fachkundig und charmant durch ihre Lieblingsstadt geführt hat und sagen ganz herzlichen Dank dafür…. merci beaucoup!
Morgen geht’s weiter!
Unsere heutige Wanderung…. 11.8 km
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