Mittwoch, 18.5.2022
Wir treffen ein paar Entscheidungen den weiteren Verlauf der Reise betreffend:
Die Hafen- und Industriestädte Gijón (asturisch Xixón [ʃi’ʃɔŋ])….
…. und Avilés, obwohl dort das sicher sehenswerte Centro Cultural Internacional Oscar Niemeyer (Oscar-Niemeyer-Kulturzentrum) steht, lassen wir auf unserer Tour aus. Alles geht halt nicht.
Wir erfahren erst hinterher, dass in Gijón im Park Cerro de Santa Catalina die 10 Meter hohe und 500 Tonnen schwere Betonskulptur Elogio del horizonte (Lob des Horizonts) von Eduardo Chillida steht…. im Volksmund genannt El váter de King Kong (die Toilette von King Kong) 😀
Statt dessen machen wir heute eine Fahrt durch das asturische Hinterland, auf den Spuren von Dinosauriern und der Industrialisierung Asturiens.
Die erste Station ist nahe Colunga das MUJA (Museo del Jurásico de Asturias) (dt. Jura-Museum von Asturien), das am 31.4.2004 eingeweiht wurde. Es ist ein kleines paläontologisches Museum, das sich in der Küstenregion von San Telmo zwischen den asturischen Ortschaften Colunga und Lastres (astur. Llastres) befindet, wo im letzten Teil des Juras Spuren von Dinosauriern gefunden wurden, die die Region vor etwa 150 Millionen Jahren besiedelt hatten.
Auf dem Freigelände stehen viele Dinos eindrucksvoll in Lebensgrösse!
Der Innenbereich
Hier stehen z.B. rekonstruierte Tyrannosaurus-Skelette….
…. oder ein Camarasaurus-Skelett
Nachbildung eines Dromaeosaurus
Genug mit den Sauriern…. 😀
…. wir fahren weiter zum MUSI (Museo de la Siderurgia de Asturias) (dt. Museum der Stahlindustrie in Asturien)
Im 19. Jh. wurde das landwirtschaftlich geprägte Asturien (es ist die Milchkammer Spaniens) zusammen mit Euskal Herria (span. País Vasco, dt. Baskenland) Zentrum der Industrialisierung Spaniens (v. a. Bergbau und Schwerindustrie). Es gab Kohle in Asturien und Eisen im Baskenland.
Das MUSI in La Felguera, einem Stadtteil von Langreo (asturisch Llangréu), ist in einem beeindruckenden Kühlturm des alten Eisen- und Stahlwerks des Unternehmens Duro Felguera untergebracht. Dieser ca. 45 m hohe kegelstumpfförmige Turm bildet einen runden, in zwei Stockwerke unterteilten Ausstellungsraum mit einem Lichtschacht, der eine schwindelerregende Aussicht auf die Wände des grossen Schornsteins bietet.
Ein Rundgang durch die Räume erzählt von einer Zeit und einer Gegend, die durch das grosse industrielle Abenteuer von Pedro Duro geprägt war, der Mitte des 19. Jahrhunderts in La Felguera ein in Spanien richtungweisendes Stahlwerk gründete. Das Museum verfügt zudem über eine Sammlung von Lokomotiven und Dampfkränen aus dem späten 19. und der Mitte des 20. Jh, die leider nicht zu besichtigen ist.
So sah es dort in den 1920er Jahren aus
Schade, dass das Museum recht merkwürdige Öffnungszeiten hat…. es ist werktags von 10 – 14 Uhr und von 16 – 18 Uhr und sonntags und an Feiertagen von 10 – 14 Uhr geöffnet. Wir kommen um 11.20 Uhr an…. da lohnt sich ein Besuch nicht mehr und bis 16 Uhr möchten wir nicht warten.
Die gleiche Situation finden wir am wenige Kilometer entfernten MUMI (Museo de la Minería y de la Industria) (dt. Museum für Bergbau und Industrie) vor…. schade! Die Webseite des MUMI gibt einen Überblick über die Ausstellung.
Asturien unternimmt sehr viel, sein industrielles Erbe zu bewahren und zu dokumentieren. Die Webseiten Patrimoniu Industrial und Turismo Asturias (sogar auf deutsch!) geben einen Überblick.
Wie schon geschrieben, die Öffnungszeiten sind nicht mit unserem Zeitplan kompatibel….
…. wir fahren weiter nach Oviedo, der Hauptstadt Asturiens!
Kurz vor Oviedo kommen wir auf der N-630 an dieser riesigen Anlage vorbei, dem Central térmica de Soto de Ribera, ein Kohle- und Gas-und-Dampf-Kombikraftwerk (GuD) in der Gemeinde Ribera de Arriba (genau im Ortsteil Soto de Ribera).
Asturien ist sehr industrialisiert…. auf unserer heutigen Strecke haben wir viele Orte gesehen, in denen Schwerindustrie und chemische Industrie angesiedelt sind…. und diese Orte sehen teilweise wenig einladend aus.
In Oviedo steuern wir zuerst den Stellplatz Parking du Parque del Invierno an, der ist eigentlich gut gelegen, aber total mit PKWs zugeparkt. Der Stellplatz La Corredoira ist mit gut 3 km etwas weiter vom Zentrum entfernt, aber dafür finden wir dort einen freien Platz, wenn auch erst nach einer halben Stunde Wartezeit. Der Platz ist erstaunlich ruhig.
Die Stadtbesichtigung machen wir morgen.
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