6. Tag: Über Numancia und Burgo de Osma nach Madrid

Freitag, 7.10.2022

Wir starten früh, die erste Station….

Map data ©2022 Google

…. ist die Área Autocaravanas in Garray, nachdem wir in Vitoria-Gasteiz und Soria nicht entsorgen konnten, machen wir das hier. Der Platz ist erst im Juli 2022 eröffnet worden…. alles ist da und kostet nichts, sehr schön!

Wir fahren weiter zum Yacimiento Arqueológico de Numancia, die archäologischen Ausgrabungsstätten von Numancia. Wir haben Glück, auf dem Parkplatz finden wir problemlos einen schattigen Parkplatz…. in der Hochsaison, wäre das sicher schwierig.

Numancia (dt. Numantia) war die Hauptstadt der Keltiberer, speziell der Arevaker, bis die Stadt 133 v. Chr. von römischen Armeen unter Scipio Africanus dem Jüngeren erobert, die Bevölkerung versklavt und die Stadt zerstört wurde.

Etwas ausserhalb des Geländes…. der Nachbau eines Castrums, eines befestigten Heerlagers, sehr wahrscheinlich ein römisches Kastell, ein keltiberisches Castrum sieht etwas anders aus.

Was man am Horizont sieht ist übrigens die Ciudad del Medio Ambiente (Umweltstadt)….

…. hier Auszüge aus einem Artikel in elDiario.es vom 14. Mai 2022:

Von der Stadt der Umwelt, die die Regierung von Castilla y León 2003 in der Gemeinde Garray, fünf Kilometer von der Hauptstadt Soria entfernt, plante, ist fast nichts mehr übrig. Während Anfang der 2000er Jahre ein luxuriöser Geschäfts- und Wohnpark mit Photovoltaikanlagen, Biomasseheizung und 700 Parkplätzen mit Ladestationen für Elektrofahrzeuge, einer Nationalen Reitschule, einem Schwimmbad, einem Hotel und Technologiefeldern geplant war, begnügt sich die Regierung von Castilla y León heute mit der Fertigstellung der noch unvollendeten und nicht angebauten Cúpula de la Energía (Energiekuppel).

Der Zweck des Komplexes wurde nie geklärt, und der Bau steht seit neun Jahren still, nachdem ein Gericht den Abriss angeordnet hatte, der später von einem höheren Gericht aufgehoben wurde. Um den Parque Empresarial del Medio Ambiente (PEMA) wiederzubeleben, werden nach ihren Berechnungen weitere 28 Mio. € benötigt, zusätzlich zu den 98 Mio. €, die die Regionalregierung seit Beginn des Projekts ausgegeben hat….

…. das scheint wie an vielen anderen Orten (nicht nur in Spanien!) zu sein…. jemand wollte sich auf Kosten der Steuerzahler ein Denkmal setzen, was offenbar gründlich in die Hose ging!

Überall gibt es Informationstafeln, zusätzlich steht ein Audioguide in digitaler Form zur Verfügung, auf den der Besucher mit seinem eigenen Gerät zugreifen kann, ohne ihn herunterladen zu müssen.

Es gibt einige Nachbauten von römischen und kaltiberischen Häusern….

…. die römischen Häuser wirken etwas komfortabler, in den keltiberischen Häusern sieht man den Triskel an verschiedenen Stellen.

Sehr interessant diese Ausgrabungsstätte…. in einer guten Stunde hat man den gut beschilderten Rundgang bewältigt und kann sich dann im Shop noch ein paar Souvenirs mitnehmen…. oder auch nicht! 😀

Das Soria-Pferd ist eines der bekanntesten Symbole der Provinz Soria.
Woher stammt es und was symbolisiert es?

Dazu findet sich ein Artikel in den SORIANoticias.com

Eines der wenigen Dinge, die das heutige Soria mit der antiken Stadt Numancia gemeinsam hat, ist das Soria-Pferd. Eine Fibel, mit der die Keltiberer damals ihre Rüstungen oder ihre Beutel, in denen die Soldaten ihre Pfeile aufbewahrten, befestigten.

Aber warum ist das Pferd so wichtig für die Provinz Soria, und was macht es so besonders für alle Menschen in Soria? Um diese Frage zu beantworten, müssen wir in die Antike zurückgehen, eine Periode in der Geschichte, an die wir uns alle wegen der römischen Herrschaft über das ganze Land, das sie erobert haben, erinnern werden. Als sie auf ein keltisches Dorf, Numancia, an den Ufern des Duero stiessen, zögerten die Numantiner nicht, alles zu tun, um ihr Gebiet zu verteidigen. Zweifelsohne wusste Rom nicht, mit wem es es zu tun hatte. Nach 20 Jahren Kampf und Beharrlichkeit konnten die Numantiner die Römer nicht besiegen und wurden belagert. Die Figur des Pferdes von Soria symbolisiert diesen Geist des Kampfes bis zum Ende, der bis heute so viele Menschen in Soria angesteckt hat. Vielleicht liegt es daran, dass sie die von den Numantinern am häufigsten dargestellte Figur war, aber Tatsache ist, dass ein Einwohner von Soria, wenn er auf diese Fibel stösst, sich mit Stolz daran erinnert, wie seine Vorfahren einer ganzen römischen Armee gegenüberstanden.

Bei den Numantinern stand das Pferd für Epona, die Göttin der Pferde. Es war auch ein Symbol für den sozialen Status. Wer es trug, repräsentierte Reichtum und Prestige. Aber ohne Zweifel ist diese Fibel bis heute ein Symbol für die Stadt Soria und die ganze Provinz und für die Mentalität ihrer Bürger: immer kämpfen, niemals aufgeben!


Wir verlassen Numancia und machen uns auf den Weg Richtung Madrid…. erst über die N-122, die dann später in die A-11 (Autovía del Duero) übergeht. In El Burgo de Osma-Ciudad de Osma oder kurz Burgo de Osma verlassen wir die Autobahn, fahren auf der N-122 durch das Städtchen und biegen dann auf der Suche nach einem Parkplatz links in die SO-160 ein. Gleich danach ist kurz vor Lupa Supermercados ein grosser Parkplatz, wo auch einige Parkfelder für Wohnmobile eingezeichnet sind. Bei CamperContact ist das als Stellplatz vermerkt, beschildert ist aber nichts…. offenbar wird das Übernachten geduldet. Von dort aus kommt man schnell über die Puente de La Matilla oder Puente Viejo in die Altstadt.

Schon von weitem sieht man den markanten Turm der Kathedrale….

…. und wenn man davonsteht…. bei der Catedral de la Asunción de El Burgo de Osma handelt es sich um ein Gebäude im gotischen Stil, das ein anderes früheres romanisches Gebäude ersetzte. Mit dem Bau im Jahr 1232 zeigt sie auch andere stilistische Beiträge und schliesst mit einem neoklassizistischen Anbau aus dem Jahr 1784 ab. Wie viele andere spanische Kathedralen aus dem 13. Jh. war sie der Himmelfahrt der Jungfrau Maria geweiht. Leider ist die Kathedrale geschlossen, auf der Webseite sieht man einige Bilder von innen.

Der Name Osma leitet sich von dem Namen der auf einem Hügel westlich der heutigen Stadt gelegenen keltiberischen (genauer arevakischen) Siedlung her, die im Jahre 99 v. Chr. von den Römern erobert wurde und den Namen Uxama Argaela erhielt. Wenige Jahre später (72 v. Chr.) wurde Uxama nach einem Aufstand von den Truppen des Gnaeus Pompeius Magnus zerstört, anschliessend aber wiederaufgebaut. Unter den Westgoten wurde Oxoma oder Osoma im Jahre 597 Bischofssitz.

Im frühen 8. Jahrhundert fiel Uxama, wie fast die gesamte iberische Halbinsel, in die Hände muslimischer Eroberer und erhielt daraufhin den Namen Waxsima. Bereits im Jahr 912 gelang dem kastilischen Grafen Gonzalo Téllez die vorübergehende Rückeroberung (Reconquista). Noch im gleichen Jahr wurde auch mit dem Bau einer Befestigungsanlage begonnen, doch schon 934 kam der Ort erneut unter muslimische Herrschaft, um zu Beginn des darauffolgenden Jahrhunderts schliesslich endgültig unter kastilische Oberhoheit zu fallen.

Heute hat Burgo de Osma etwa 5’000 Einwohner. Seit 1962 ist es als Ort besonderen touristischen Interesses (Villa de Interés Turístico) anerkannt und seit 1993 ist der mittelalterliche Ortskern als Kulturgut Bien de Interés Cultural in der Kategorie Conjunto histórico-artístico klassifiziert.

Typischer Strassenzug in der Altstadt

Die Bar Mesón Círculo in der Calle Mayor hat auch um 14.30 Uhr noch warme Küche….

…. es gibt köstliche Zamburiñas (Bunte Kammmuscheln) und Patatas bravas!


Frisch gestärkt fahren wir weiter nach Madrid zum Camping Osuna. Dort bleiben wir insgesamt 6 Nächte. Zuerst stehen wir 4 Nächte im Bereich zwischen ⑤ und ⑨, so genau ist das nicht abgegrenzt, und dann nochmal 2 Nächte im Bereich ⑩, weil es tagsüber etwas trüb ist und unsere Solarpanels nicht genug laden können. Strom kostet 8 € pro Tag und wenn man ohne auskommt…. warum nicht?

Das ist unsere Parzelle mit Strom im Bereich ⑩….

…. und das ist abends am Food Truck!

Wir sind sehr zufrieden auf dem Platz, die Sanitäranlagen sind recht alt, aber sauber. Das Personal ist sehr freundlich und hilfsbereit. Die Verpflegung am Food Truck ist unterschiedlich, je nachdem, wer grad am Grill ist…. zwischen sehr gut und mittelmässig. Der Geräuschpegel ist grossstadtbedingt hoch, aber erträglich, manchmal ist es durch die Züge nebenan etwas störend. Nahe dem Food Truck kann es etwas lauter sein, da spielt abends noch Musik. Die Kosten sind 25 € ohne Strom und 33 € mit Strom…. für ein Stadtcamping ist das ok!

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