17. und 18. Tag: Aranjuez…. Sommerresidenz der spanischen Könige

Dienstag, 18.10.2022

Waschtag…. Faulenzertag…. Lesetag…. Rumhängetag…. usw. 😀

Der Campingplatz ist schön…. es ist ruhig…. gegenüber ist niemand…. links von uns ist niemand….

…. rechts von uns auch nicht…. in der Nebensaison ist es sehr angenehm!

In den Gemeinschaftsräumen hängt das Programm für Halloween…. das wird in Spanien gross gefeiert…

…. und der Campingplatz wird bereits ab heute dekoriert.

Wir finden es ziemlich skurril…. es ist 30° heiss und hier wird die Halloween-Deko montiert! 😀

Das Restaurant auf dem Platz ist gut und obwohl der Campingplatz nur zu einem kleinen Teil belegt ist, gibt’s eine Speisekarte mit genügend Auswahl…. so gefällt uns das!


Mittwoch, 19.10.2022

Heute geht’s in die Stadt…. zur geografischen Lage…. der Río Tajo, der später bei Lissabon als Tejo in den Atlantik mündet, fliesst in mehreren Schleifen um Aranjuez herum. Der Campingplatz (blauer Pfeil) liegt am rechten Flussufer, die Stadt liegt linksseitig vom Fluss. Und es gibt nur eine einzige Strassenbrücke (roter Pfeil) über den Fluss…. warum das so ist…. keine Ahnung! 😳

Viele Besucher von Madrid nehmen Aranjuez als Startpunkt (Bahnhof = gelber Pfeil) und fahren mit der Linie C-3 entweder bis Atocha oder Sol (Puerta del Sol) in’s Zentrum. Das hatten wir früher auch in’s Auge gefasst, aber wieder verworfen, weil es ca. 3 km Fussmarsch vom Camping zum Bahnhof sind. Und dann abends wieder zurück…. das war uns doch etwas zu viel.

Als wir dann von Freunden hörten, dass der Camping Osuna in Madrid ok wäre, haben wir lieber diesen für den Besuch von Madrid genommen…. und waren auch zufrieden!

Map data ©2023 Google

Die Vereda de Colmenar entlang geht’s Richtung Stadt, dann noch ein Stück der M-305 (Carretera de Madrid) folgen und dann sind wir schon an der Puente de Barcas, die den Río Tajo überquert. Gleich danach sind rechts der Jardín del Parterre, ein historischer Garten, und dahinter der Palacio Real de Aranjuez, der königliche Palast.

Kurz vor der Brücke steht das Monumento a Fernando VI de España

Ein erster Blick….

…. und ein Blick von oben…. eine beeindruckende Anlage!

Photo by Marostegui, License CC BY-SA 4.0

Alles schon winterfest gemacht….. der Fuente de Hércules y Anteo (Brunnen des Herkules und des Antaios), erbaut im Auftrag von Fernando VII de España während der ersten Bourbon-Restaurierung (zwischen 1808 und 1837) in Anspielung auf die mythischen Zwölf Arbeiten des Herkules . Der Auftrag ging an den Architekten Isidro González Velázquez und den Bildhauer Juan Adán.

Calpe und Avila sind der Mythologie zufolge die Berge, die Herkules trennte, um die Strasse von Gibraltar zu schaffen: Avila, der Anfang der Welt, und Calpe, das Ende der Welt. Einigen Quellen zufolge tauchte der Ortsname Avila als Abyla (Monte Hacho, Ceuta) auf, bevor der Brunnen restauriert wurde.

Zu seinen Füssen sehen wir Anspielungen auf die zwölf Arbeiten, die Herkules ausführte: der nemeische Löwe, die lernäische Hydra, der erymanthische Eber, die kerynitische Hirschkuh, die Vögel des Stymphalos-Sees, die Ställe von König Augias, der kretische Stier, die Rosse des Diomedes, der Gürtel der Hippolyte, die Rinderherde des Geryon, die goldenen Äpfel der Hesperiden und der Wachhund der Unterwelt Cerberus.

Das Schloss wurde über den Resten eines Klosters errichtet, dessen Gelände im 16. Jh. vom spanischen König erworben wurde. Bedingt durch die ansprechende Lage an einer Biegung des Río Tajo wurde hier in den folgenden Jahrhunderten eine der Sommerresidenzen der Königsfamilie errichtet, die alljährlich in grossen Umzugsaktionen bezogen wurde. Der Palast kann auf eine lange Baugeschichte zurückblicken, während der er immer wieder erweitert und umgebaut wurde.

Fuentes de las Nereidas (Quellen der Nereiden)

Die 50 Töchter von Nereus und Doris wurden Nereiden genannt und verkörpern Meeresphänomene. Sie lebten im Palast ihres Vaters am Meeresgrund und verbrachten ihre Zeit mit Spinnen, Weben und Singen. Sie spielten im Wasser, ritten auf Delfinen und Molchen. 

Escultura da esfinge (Sphinx)

Die Sphinxen erscheinen erst auf einem Plan von 1920 als Teil des Gartens. Sie werden jedoch auf das 18. Jh. datiert. Ihre Urheberschaft könnte auf Juan Martínez de Reina, der 1758 mehrere Nixen oder Sphinxen anfertigte, zurückgehen. Die Sphinxe symbolisieren den ewigen Schutz der königlichen Residenz.

Der Fuente de la Boticaria (Apothekerbrunnen)…. neben dem oberen Damm des Río Tajo gelegen, besteht er aus einer runden Vase und in seiner Mitte die Figuren zweier Kinder, die auf einer Art Kiste stehen, während eines einen grossen Kolben hält und das andere den Kolben drückt, durch den der Wasserstrahl fliesst.

In Anspielung auf diese Spritze ist der Brunnen im Volksmund La Boticaria bekannt. Diese beiden Figuren stehen auf einem Felsvorsprung, der von vier fabelhaften Fischen flankiert wird, die Wasser aus ihren Mündern spritzen, während sie muschelförmige Becken halten.

Der Río Tajo ist ziemlich stark in die Gestaltung des Parks mit eingebunden….

…. hier mit der Cascada de las Castañuelas (Wasserfall der Kastagnetten)

Fuente de Hércules y la Hidra (Brunnen des Herkules und der Hydra)

Auf einem Sockel aus schwarzem Jaspis platziert steht die Skulptur des Herkules, der die Hydra von Lerna erschlägt. Der Brunnen steht auf einem achteckigen Platz mit Eisengittern und ist mit acht Marmorfiguren umgeben. Erbaut im Auftrag von Felipe IV de España, wurde der Auftrag an José de Villarreal und Bartolomé Zumbigo vergeben, um einen früheren Brunnen zu ersetzen, der Diana gewidmet war (Zeit von Felipe II de España). Das Bild des Herkules erscheint am häufigsten im Garten und ist symbolisch mit der spanischen Monarchie verbunden. 

Fuente de Barbo

Auf dem Weg vom Jardín del Parterre in Richtung des Jardín de la Isla (Garten der Insel auf einer Tajo-Insel) steht dieser kleine Brunnen. Er ist aus Stein aus Colmenar und zeigt oben eine kleine Skulptur. Sie besteht aus zwei Kindern, die an einem Fluss spielend einen aufrechten Fisch halten, es könnte ein Wels sein. Der Brunnen ist nicht sehr alt, seine Realisierung erfolgte Anfang des 20. Jh.

Auf eine Führung mit Besichtigung des Inneren des Palastes verzichten wir gern! 😀

Photo by Manuel M. Vicente, License CC BY 2.0

Schöne Gartenanlage….

…. das Frühjahr ist sehr wahrscheinlich besser geeignet für einen Besuch!

Noch eine Sphinx!

Wir verlassen den Jardín del Parterre und gehen Richtung Stadt….

…. die ehemaligen Viviendas de Las Caballerizas (Unterkünfte der Kavallerie)…. ein riesiges Areal, das heute teils gewerblich mit Firmen, Organisationen, Verbänden, teils administrativ mit Regierungs- und Verwaltungsgebäuden genutzt wird.

Die Iglesia de San Antonio de Padua steht an der Südseite….

…. der Plaza de San Antonio, auch bekannt als Plaza de la Mariblanca. Am Nordende des Platzes steht der Fuente de la Mariblanca.

Die Stadt begeistert uns jetzt nicht so…. wir gehen zur Plaza de la Constitución…. dort sind….

…. das Ayuntamiento de Aranjuez (Rathaus)….

…. und gegenüber der Mercado de Abastos mit einer Skulptur von Alfonso XII de España.

Noch ein paar Infos zur Stadt…. Aranjuez hat etwa 60’000 Einwohner und liegt 50 km südlich von Madrid. Die Stadt gehört zur Autonomen Gemeinschaft Madrid und ist seit 2001 UNESCO-Weltkulturerbe.

Neben dem Rathaus, im La Felipa Aranjuez, trinken wir etwas, essen wir ein paar Tapas, und machen uns langsam auf den Rückweg. Ein paar Sehenswürdigkeiten gibt’s noch….

…. der Jardín de Isabel II…. leider geschlossen….

…. und der Fuente de la Mariblanca. Der Springbrunnen stammt aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts und ist ein Werk des Bildhauers Juan Reyna. 1830 wurde der Brunnen mit einer Gruppe von Eidechsen, Schnecken, Amorphen, die auf Tritonen reiten und drei Löwen geschmückt, von denen zwei einen Ball in den Klauen halten und der dritte eine Burg, ein Werk von Alejandro González Velázquez.

Idyllisch am Río Tajo liegen die Ausflugslokale El Rana Verde und….

…. Restaurante Matilde.

Morgen geht’s weiter nach Toledo!

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