39. Tag: Onda…. Província de Castelló

Montag, 20.5.2024

Abschied von València…. hasta luego…. bis zum nächsten Mal!

Wir fahren nicht weit heute, es geht nach Onda in der Província de Castelló (span. Provincia de Castellón).

Map data ©2024 Google

Bei der Einfahrt nach Onda fahren wir kilometerlang durch ein Industriegebiet. Hier ist ein Zentrum der keramischen Industrie, Keramikfliesen aus Onda und der Umgebung werden in die ganze Welt exportiert.

Wir fahren zur Área de estacionamiento de autocaravanas de Onda, ein schöner neu angelegter kostenloser Stellplatz für Wohnmobile…. alles da, Entsorgung, Frischwasser…. nur kein Strom, aber den brauchen wir nicht. Ich hatte gelesen, dass man in der Padel-Halle (links auf dem Foto) für 3.00 € duschen kann.

Wir sind mit Sergio, einem Freund von Mar, verabredet, er ist Sigrist oder Küster und Administrator bei der hiesigen Kirche und hat auch die Schlüssel für die Gebäude, sodass wir in den Genuss einer Privatführung kommen. Sergio ist in Onda geboren und lebt auch hier…. er kennt hier jeden Stein persönlich! 😜

Auf dem Weg in die Stadt…. die Molí de la Reixa war Zeitzeuge der Industrialisierung im 17. Jahrhundert. Sie wurde 1978 als kunsthistorisches Ensemble und 1982 als Bauwerk von lokalem Interesse erklärt.

Es ist ziemlich trüb heute…. später wird es auch noch regnen!

Auf der Plaza de España

Sehr schön…. die Plaça de l’Almodí (span. Plaza del Almudín)

Die Plaza del Almudín ist eines der charakteristischsten Elemente des historischen Zentrums von Onda. Der Platz ist rechteckig und weist einige Unregelmässigkeiten im Grundriss auf, so dass der Platz einst vollständig umschlossen war. Die einzigen Zugänge zum Platz führen über vier Straßen, die sich in den Ecken unter den Vordächern befinden. Von diesen alten Straßen sind noch zwei vorhanden, die durch eine Strasse in der Mitte auf der grösseren Seite ergänzt werden.

Der Platz diente von 1418 bis zum 19. Jahrhundert als Marktplatz. In jenen Jahren war er ein wichtiges Zentrum für die Lagerung, den Kauf und den Verkauf von Getreide, daher auch der Name des Platzes: almudín. Das arabische Wort almudín bedeutet Getreide oder ein Ort, an dem mit Getreide gehandelt wird.

Heute befindet sich auf der Südseite neben dem alten Brunnen noch ein Brunnen, der 1853 abgedeckt wurde. Der Platz war nicht nur ein Getreidemarkt, sondern auch ein Markt für viele andere Produkte, wie z. B. der Schlachthof und die Metzgerei, die sich im nördlichen Teil des Platzes, neben dem ehemaligen Haupteingang, befanden.

Carrer Santa Isabel…. oder doch Calle Santa Isabel….

…. so wie hier Calle San Isidoro auf spanisch?

Hier steht’s deutlich…. Plaça d’Espanya auf valencianisch…. ein ziemliches Durcheinander! 😂

Auf jeden Fall treffen wir uns mit Sergio hier…. egal, ob Plaça d’Espanya oder Plaza de España! 😜

Zuerst führt uns Sergio zur Església de la Sang d’Onda (span. Iglesia de la Sangre, dt. Kirche des Blutes) oder auch Iglesia de Santa Margarita in der Calle Ceramista Peiró. Diese Kirche im romanischen Stil (auch vorgotischer Stil genannt) ist ein charakteristisches Beispiel für eine Reconquista-Kirche. Sie verfügt über einen gotischen Säulengang und ein einziges Mittelschiff mit Mudéjar-Kassettendecke.

Der schlichte Stil geht darauf zurück, dass die Kirche nicht nur für religiöse Zwecke, sondern auch für zivile Handlungen genutzt wurde, was durch die Nutzung der Kirche für die Unterzeichnung der Vereinbarung der Grenzziehung zwischen den Gemeinden Onda und Vila-real (span. Villarreal) bestätigt wurde.

Die Mudéjar-Kassettendecke

Für das Jahr 1305 ist bezeugt, dass diese Kirche der übliche Versammlungsort für den Consell de la vila (Stadtrat) war.

Die nächste Kirche, in die uns Sergio führt, ist die Església de l’Assumpció d’Onda (span. Iglesia de la Asunción, dt. Kirche der Himmelfahrt), die grösste Kirche in Onda, nach einem Brand im Jahr 1467 zerstört und nach und nach wieder aufgebaut…. das jetzige Äussere stammt aus dem Jahr 1727.

Die Skulptur der Himmelfahrt, die sich in der Nische des Portals befand, wurde zusammen mit anderen Kunstwerken und Kultgegenständen bei den Plünderungen vom 10. August 1936 und dem schrecklichen Brand, den die Milizen einer Fraktion der Volksfront am 8. oder 9. Oktober 1936 legten, zerstört.

Diese Skulptur war das Werk der Família Ochando aus Almassora (span. Almazora), obwohl sie einigen Quellen zufolge fälschlicherweise Nicolás de Bussy zugeschrieben wird. Die Schnitzereien im Inneren der Kirche stammen von den Brüdern Ochando, die Kuppel ist mit Gemälden von Carlos Maroti versehen.

Das bemerkenswerteste Element ist das prächtige Meisterwerk des Bildhauers Joan Baptista Folia, der nach Onda kam, weil ihn die örtliche Keramikkunst faszinierte und starb, bevor er sein Werk vollenden konnte. Der Schüler und Freund des bekannten Bildhauers Auguste Rodin wurde mit der Anfertigung des Hochaltars und der seitlichen Gemälde des Retabels beauftragt. Als Joan Baptista Folia am 16. Juli 1945 starb, beendete sein Assistent und Schüler, Pascual Santos Albella aus Onda, seine Arbeit und schuf auch ein Gemälde, das die Hochzeit zu Kana darstellt.

Der Chor

Der Innenraum der Kirche wurde während des Spanischen Bürgerkriegs vollkommen zerstört und erst 1939 nach Kriegsende unter Leitung des Pfarrers Melchor Boix Rambla wiederaufgebaut. Sie hat einen levantinischen Stil mit einem grösseren Mittelschiff, an dessen Seiten sich die etwas niedrigeren Kapellen befinden.

Die Vierung

Das Fresko in der Kuppel ist von Carlos Maroti, das die Krönung der Jungfrau Maria darstellt, mit den Evangelisten in den Ecken und interessanterweise auch die Gesichter einiger Bürger von Onda, die mit ihren Spenden zum Wiederaufbau der Kirche beigetragen haben. Auch der Pfarrer sowie einige Nonnen und Mönche, deren Klöster ausserhalb der Ortschaft lagen, sind in dem Fresko verewigt.

Die Capilla de la Comunión (Kapelle des Abendmahls)

Ein Pelikan…. mit viel Fantasie erkennt man ihn….

…. aber der Löwe ist gänzlich missraten…. Sergio erklärt uns, dass der Künstler nie zuvor so ein Tier gesehen hatte! 😜

Plaza de la Sinagoga….

…. mit den Ausgrabungen der Synagoge.

Hier geht’s rauf zum Castell d’Onda

Je höher wir raufklettern, umso besser wird die Aussicht auf die Stadt…. z.B. die Església de l’Assumpció

Das Castell d’Onda (span. Castillo de Onda), auch genannt Castillo de las 300 Torres (Burg der 300 Türme)…. und obwohl heute Montag ist, lassen uns die überaus freundlichen Angestellten in die Burg hinein. Es ist durchaus von Vorteil wenn man, so wie wir, einen Local als Tour-Guide dabei hat! 😜

Nochmal der Blick auf die Altstadt…. da braut sich etwas über den Bergen zusammen!

Blick auf das Industriegebiet der Keramischen Industrie von Onda

Beim Abstieg nach unten regnet es….

…. eine alte Mühle an der Calle Ceramista Alós

Nach dem Regen scheint die Sonne wieder!

Wir gehen mit Sergio zur Plaza del Almudín und essen und trinken etwas…. es ist schön, einen neuen Freund zu haben…. ¡Gracias Sergio por el experto y encantador guía por tu ciudad!

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