10. Tag: Madrid…. Tag 4…. Palacio Real, Catedral de la Almudena, Plaza Mayor und Felipe VI de España

Dienstag, 11.10.2022

Wie am 1. Tag fahren wir heute zur Metrostation Ópera, gehen am Teatro Real und der Estatua de Isabel II vorbei….

…. durch die Calle de Felipe V zur Plaza de Oriente….

…. hier steht das Monumento a Felipe IV (Denkmal für Philipp IV)

Dies ist ein Meisterwerk der Reiterskulptur, wegen ihrer Qualität und weil sie als die erste Corveta-Skulptur (Darstellung des Bogensprungs) gilt, also mit erhobenen Vorderbeinen des Pferdes, die auf den Hinterbeinen gehalten und diskret über dem Schwanz. Abgerundet wird das Ensemble durch einen Sockel, der mit verschiedenen skulpturalen Gruppen und zwei Brunnen geschmückt ist, die innerhalb der Gesamtheit der Urbanisierungsarbeiten auf dem Ostplatz realisiert wurden.

Auch hier auf der Plaza de Oriente findet der andere Teil der Grafik-Ausstellung MADRID GRÁFICA 22 unter dem Thema OPEN CITIES / CIUDADES ABIERTAS statt.

Auf der Webseite von MADRID GRÁFICA 22 sind die von den Grafikern eingereichten Poster zu sehen…. es sind beeindruckende Arbeiten dabei…. das ist überwiegend sehr politisch! Unter dem Menüpunkt Archive kann man sich die Arbeiten seit 2017 anschauen.

Das Plakat auf Bild 1….

Habeis llamado mano se obra han venido personas

Sie haben nach Arbeitskräften gerufen, Menschen sind zu Ihnen gekommen

Und dann…. wir möchten gern König Felipe VI de España besuchen…. aber leider Fehlanzeige, der Palacio Real ist wegen des morgigen Nationalfeiertags oder Día de la Hispanidad (Tag der Hispanität) leider geschlossen…. und der König hält sich auch gar nicht im Palast auf, wie wir später erfahren werden.

Das Innere des Palastes können wir nun nicht live sehen…. ich denke, das ist zu verschmerzen! 😀

Der Salón del trono (Thronsaal)

Photo by Albeins, License CC0 1.0 Public Domain

Der Palast gehört zu den grössten Schlössern in Westeuropa und ist annähernd doppelt so gross wie Buckingham Palace oder Schloss Versailles. Der Palacio Real umfasst etwa 2’000 Säle, Salons und Kabinette für höfische Zwecke, jedoch insgesamt 3’418 Räumlichkeiten auf 135’000 Quadratmetern Fläche.

Dann schauen wir uns halt die Catedral de la Almudena an!

Etwas erhöht hat man eine schöne Aussicht auf den Palacio Real.

Zwischen der Südfassade des Palacio Real und der Santa Iglesia Catedral Metropolitana de Santa María la Real de la Almudena, wie die Kirche mit vollem Namen heisst, liegt die Plaza de la Armería (dt. Zeughausplatz, Waffenplatz). Sie wurde von Narciso Pascual y Colomer in Zusammenarbeit mit Enrique María Repullés y Vargas entworfen. Die Arbeiten wurden in 1892 abgeschlossen. Auf dem Platz findet die Zeremonie des Wachwechsels der Guardia Real (dt. Königliche Garde) am ersten Mittwoch eines jeden Monats um zwölf Uhr statt.

Die Kirche wollte man der Hl. Maria von der Almudena (arab. al-mudayna = Festung, Zitadelle) als Stadtpatronin von Madrid) widmen. Der Name spielt damit auf den Ort an, wo das Bild der Muttergottes lange Jahre versteckt war. Die Tradition berichtet, dass beim drohenden Einfall der Muselmanen die Christen die Marienstatue in einer Mauer versteckten, um sie so vor Entweihung zu schützen. Als der christliche Herrscher Alfonso VI de León Madrid zurückerobern wollte, stürzte die Mauer auf wundersame Weise ein und gab dabei das Bild der Muttergottes frei.

Der Bau der Kathedrale begann im 19. Jh. und wurde erst im Jahr 1993 beendet. In diesem Jahr wurde die Kathedrale von Papst Johannes Paul II. geweiht und zugleich zur Bischofskirche des Erzbistums Madrid erhoben. Von der Bistumsgründung 1885 an hatte zunächst die Colegiata de San Isidro als provisorische Kathedrale gedient.

Obwohl die Kirche im neugotischen Stil begonnen wurde, errichtete man die Kathedrale schliesslich im Stil des Neoklassizismus, um stilistisch zum angrenzenden Palacio Real zu passen. Das Innere der Almudena-Kathedrale ist einzigartig modern, mit einem Pop-Art-Dekor, vom Ikonenmaler Kiko Argüello gestaltet. Zur Hochzeit des spanischen Prinzenpaares Felipe und Letizia im Frühjahr 2004 gestaltete der Ikonenmaler das Innere der Kathedrale neu.

Zuerst geht’s in’s Museum, dort ist fotografieren verboten, dann rauf zur Kuppel…. von da oben hat man eine tolle Aussicht auf die Stadt!

Die Kuppel von innen

Blick auf die Calle de Bailén

Die Strasse hiess früher Calle Nueva oder Calle Nueva de Palacio. Seit 1835 erhielt sie den Namen Bailén in Erinnerung an den Sieg von General Francisco Javier Castaños über die französischen Truppen in Bailén während des Unabhängigkeitskrieges. Die Strasse, die einmündet, ist die Calle Mayor und führt zur Puerta del Sol.

Das Innere der Kathedrale ist etwas ungewohnt…. oder farblich originell! 😀

Detail der Decke im Mittelschiff

Photo by Wenjie, Zhang, License CC BY 2.0

Die Orgel wurde im Jahr 1999 von dem Orgelbauer Gerhard Grenzing (El Papiol, Barcelona) erbaut. 

Altaranlage im südlichen Querhaus

Schlangestehen für ein Selfie mit der Virgen de la Almudena

Zum Schluss nochmal die Kathedrale als Ganzes!

Photo by Fernando, License CC BY-SA 4.0

Am Paseo de las Estatuas am Rand der Plaza de Oriente stehen einige dieser Statuen spanischer Könige

Mittlerweile haben wir Hunger bekommen…. das La Lonja del Mar an der Ecke Plaza de Oriente / Calle de Felipe V gefällt uns und ausserdem haben wir von dort aus einen guten Überblick über das Geschehen am Teatro Real. Es ist eine grosse Polizeipräsenz und die Bedienung erzählt uns, dass im Teatro Real ein Empfang stattfindet, bei dem König Felipe VI de España anwesend ist. Einige Fahrzeuge bringen sich in Position.

Während wir auf’s Essen warten, kommt Felipe VI de España raus und besteigt sein Fahrzeug…. natürlich abgeschirmt von Sicherheitskräften…. mehr gibt mein Teleobjektiv leider nicht her! 🙁

Hier rauscht er vorbei…. während er uns freundlich zuwinkt! 😀 😀

Das Essen im La Lonja del Mar ist übrigens ausgezeichnet!

Wir wollen noch zur Plaza Mayor, gehen über die Plaza de Isabel II und bummeln Richtung Puerta del Sol. Am Rand der Plaza de Isabel II sind einige typische Lokale, wie das Cafe del Real….

…. und das Restaurante La Traviata.

In der Calle del Arenal halten wir uns bei manchen Geschäften etwas länger auf…. so wie hier bei Sabor a España…. die gebrannten Mandeln und karamellisierten Nüsse sind sowas von lecker…. 😀

Puerta del Sol…. die Baustelle ist immer noch nicht fertig! 😀

Heute kommen wir auf der anderen Seite vorbei als am 1. Tag, da ist die Sichtweise über den Bauzaun wieder eine andere. Über die Leuchtreklame Tío Pepe hatte ich schon etwas geschrieben….

…. und auf dieser Seite sehen wir auch die Estatua ecuestre de Carlos III (Reiterstatue von Karl III.)….

Carlos III ist traditionell als der beste Bürgermeister von Madrid bekannt, obwohl er diese Position nie innehatte. Aus diesem Grund wurde Anfang der 90er Jahre beschlossen, ein Denkmal zu seinen Ehren zu errichten. Die Arbeiten an der Installation des Denkmals begannen am 19. September 1994, wobei am 14. Dezember die Statue auf dem Sockel aufgestellt wurde, deren Inschriften vor Ort eingraviert wurden. Das Ensemble wurde am 16. Dezember 1994 vom Bürgermeister José María Álvarez del Manzano eingeweiht.

…. und das Real Casa de Correos (dt. Königliches Posthaus). Sein Bau stammt aus der späten zweiten Hälfte des 18. Jh. und es ist das älteste Gebäude an der Puerta del Sol. Das Bekannteste seiner Architektur ist die Uhr in einem über seinem Dach errichteten Turm. Diese hundertjährige Uhr wird einmal im Jahr in der Nacht am 31. Dezember durch die Glocken, die das Ritual der zwölf Weintrauben markieren, zum Hauptdarsteller.

Das Gebäude ist für den morgigen Nationalfeiertag herausgeputzt!

Einer der Zugänge zur Plaza Mayor

Die Plaza Mayor aus der Vogelperspektive

Es handelt sich um einen rechteckigen Platz (129 m lang und 94 m breit), der komplett mit viergeschossigen Wohngebäuden umgeben ist. Diese weisen insgesamt 237 Balkone auf, die sich alle an der Platzseite befinden. Der Platz verfügt über neun Zugänge, von denen der bekannteste der sog. Arco de Cuchilleros (dt. Bogen der Messerschleifer) ist.

Map data ©2023 Google

Im Laufe der Geschichte wurde die Plaza Mayor für vielfältige Zwecke genutzt, für Märkte, Stierkämpfe, Fussballspiele, Theateraufführungen und öffentliche Ausstellungen. Während der spanischen Inquisition wurden auch die sog. Autodafés gegen vermeintliche Ketzer sowie deren öffentliche Bestrafung (meist Feuertod auf dem Scheiterhaufen) durchgeführt. Auch die Feiern zu Ehren San Isidros, dem Schutzpatron von Madrid, finden auf der Plaza Mayor statt.

Das Foto ist mit der Estatua ecuestre de Felipe III (Reiterstatue von Philipp III.)

Ein Panorama der Plaza Mayor

Photo by DonPaolo, License CC BY-SA 3.0

Ziemlich frivole Malereien an der Fassade! 😀

Schluss für heute…. wir laufen zurück zur Metrostation Ópera und machen uns auf den üblichen Heimweg.

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