30. und 31. Tag: Granada…. Tag 3…. Sacromonte und Wasch- und Ruhetag

Montag, 31.10.2022

Der etwas abseits gelegene Sacromonte ist ein Berg und gleichzeitig ein Stadtteil Granadas, der zur Altstadt gehört. Sacromonte und Albaicín sind die Flamencozentren Granadas und haben durch ihre Höhlenwohnungen Berühmtheit erlangt.

Der Stadtteil Sacromonte ist eigentlich nur eine parallel, oberhalb zum Río Darro verlaufende Strasse, zu der sich rechts und links ein paar Häuser gesellt haben. In Relation zur Einwohnerzahl ist die Zahl der Lokale und Bars recht gross. Nur wenige Meter oberhalb sind die Hügel Granadas spärlich bewachsen. Hier befinden sich die berühmten Höhlen, die man besichtigen kann und von denen manche als private Ferienunterkunft vermietet werden.

In Sacromonte ist auch die Kultur der Gitanos (Zigeuner) zuhause und mit ihr der Flamenco in seiner reinsten Form. Heute ist dieser Stadtteil ein schön restauriertes und mit viel Liebe ausgestattetes Freilichtmuseum, das tausende Besucher anlockt.

Der Weg zum Sacromonte führt für uns wie am 1. Tag in Granada zum Carrera del Darro und danach weiter den Weg bergauf.

Das Patio de los Perfumes, eine Parfümerie und ein Museum für Parfüms am Carrera del Darro

Nochmal die Iglesia de San Pedro y San Pablo aus dem 16. Jh.

Der Convento de San Bernardo, heute ist offen und wir können einen Blick hineinwerfen….

…. eine hübsche kleine Klosterkirche!

Zwischendurch gibt es immer mal wieder einen Blick zur Alhambra…. es ist grau heute, aber es bleibt trocken!

Der Paseo de los Tristes….die romantischste und bohèmehafteste Strasse Granadas

Die Placeta del Peso de la Harina oder auch Cuesta de San Agustín mit der….

…. mit der Escultura Chorrojumo

Wenn man auf dem Weg nach Sacromonte die Cuesta del Chapiz hoch geht, findet man auf der rechten Seite am Beginn des Camino del Sacromonte eine einzigartige Skulptur, die einem der berühmtesten Zigeuner des späten 19. Jh., keinem Geringeren als Mariano Fernández Santiago, genannt Chorrojumo, Tribut zollt. Der Name kam von seinem ursprünglichen Handwerk, dem des Schmieds.

Die Skulptur, ein Werk des Schmieds Antonio Salazar, stellt Chorrojumo mit ernster Miene und Blick nach links dar. Er ist mit einem Chorrojumo-Hemd, einem Zigeunerschal, einer Schärpe, Stiefeln und einem Sombrero de catite bekleidet. Sein linker Arm ist angewinkelt, während er mit der rechten Hand einen Stock hält, das Symbol seiner Vorherrschaft über Sacromonte.

Die Cuevas Los Tarantos…. eigentlich hatten wir vor, uns eine Flamenco-Show anzusehen. Als wir dieses und andere Lokale sehen, die teilweise in Höhlen sind und wo, wenn es voll ist, viele Menschen sehr nah beisammen sitzen, entscheiden wir uns schweren Herzens dagegen. Corona ist noch nicht vorbei, unser Booster liegt fast ein Jahr zurück und den 2. Booster bekommen wir erst nach der Rückkehr von unserer Reise Ende November 2022.

Schöne Ausblicke zur Alhambra

Die Calle Cuestecilla de la Cachucha führt zur Calle Verea Baja im oberen Teil von Sacromonte

Das El Camborio…. ein Party – und Eventlokal

Was hinter dieser Tür wohl los ist? Man sollte abends ab 21 Uhr hier nochmal durchgehen! 😀

Der Camino del Sacromonte

Venta El Gallo, ein Flamenco-Lokal

Das Zambra María la Canastera…. das wohl bekannteste Flamencotheater in Granada und Museum

María Cortés Heredia, geboren 1913, genannt María la Canastera, da ihr Vater Handwerker war und Weidenkörbe herstellte. Schon in jungen Jahren tanzte sie in den Zambra-Lokalen des Sacromonte, wo sie die Künstlerin wurde, die die Zambra zu ihrem künstlerischen Beruf machte.

Bereits 1953 schenkte Lola Medina, eine grossartige Künstlerin und Cousine von Maria, ihr eine Höhle im Herzen des Sacromonte, um ihre eigene Zambra zu gründen, die La Cueva de María la Canastera, ein Muss für die vielen Persönlichkeiten, die die Stadt besuchten, von Königen, Fürsten, Künstlern bis hin zu Intellektuellen aus der ganzen Welt.

Die Höhlen des Sacromonte wurden ab Ende des 15. Jh. von Juden und Mauren bewohnt, die sich die bereits vorhandenen natürlichen Höhlen zunutze machten. Ab dem 16. Jh. siedelten sich die Zigeuner in den Höhlen an und bauten sie aus, indem sie sie aus dem Felsen gruben und in Höhlenhäuser umwandelten, in denen sie normalerweise mit Tieren lebten. Die Waschplätze und Toiletten waren gemeinschaftlich und befanden sich in kleinen Räumen an der Aussenseite der Häuser.

Mit dem Bevölkerungswachstum und dem Beginn des Tourismus Ende des 19. Jh. gewannen die Höhlen an Bedeutung. In der ersten Hälfte des 20. Jh. entwickelten sie sich weiter, indem sie mit Einrichtungen wie Feuerstellen und Küchen ausgestattet wurden und die Tiere getrennt lebten. Einige von ihnen erhielten eine Aussenfassade, die ihnen das Aussehen eines Landhauses verlieh.

Das Cueva de La Rocío, auch eines der bekannteren Zambra-Lokale…. lebhafte Flamenco-Vorführungen bei spanischem Abendessen in einer traditionell gekalkten Höhle.

Auch das ist Sacromonte:

Federico García Lorca wurde 1936 von den Faschisten ermordet. Der Mord war bis 1975 in Spanien ein gesellschaftliches Tabu. Dieses Graffito an einer Wand am Camino del Sacromonte ist gleichzeitig eine Erinnerung an den grossartigen Lyriker und ein Mahnmal an die Opfer der grausamen Verbrechen während der Diktatur von Francisco Franco.

Tanto y tanto cuidarlo, y uma maná de hijos de puta matarlo

So viel und so viel Sorge für ihn, und eine Bande von Hurensöhnen bringt ihn um

Wir verlassen Sacromonte und gehen durch die Cuesta de San Agustín nach unten in’s Barrio Albaicín-Bajo.

Der Mirador Placeta de Carvajales

An der Placeta Capellanes

An der Plaza San Gregorio tauchen wir wieder in das touristische Albaicín ein….

…. in die Calle Elvira….

…. und wir gehen jetzt langsam zurück, machen auf dem Weg zum Bus noch einen Halt beim El Corte Inglés, dann geht’s zurück…. morgen ist Wasch- und Ruhetag! 😀


Dienstag, 1.11.2022

Wasch- und Ruhetag! 😀

Eine schöne Abendstimmung gibt’s noch zum Abschluss!

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