29. Tag: Granada…. Tag 2…. rund um die Plaza de Bib-Rambla

Sonntag, 30.10.2022

Heute ist Sonntag, da lassen wir es gemütlich angehen…. ausserdem fahren heute weniger Busse als an Werktagen…. wir nehmen den Bus um 13 Uhr.

Auf dem Weg zum Bus sehen wir noch bei der Parzelle schräg gegenüber….

…. die Familie hat von der Platzleitung den Preis für die schönste Halloween-Deko bekommen…. Glückwunsch!

Unglaublich was die alles dabei hatten…. Grabsteine, Kreuze und abends eine Lightshow mit düsterer Musik usw…. 😀

In der Calle Mesones auf dem Weg zur Plaza de Bib-Rambla

Die Plaza de Bib-Rambla ist der zentrale Platz im Einkaufsgebiet und Zentrum von Granada. Es ist ein belebter Platz voller Restaurants, Strassencafés, Blumenverkäufer, Strassenkünstler, Linden und Bänke. Er wird von Stadtwohnungen aus dem 19. Jh. umgeben. Auf diesem Platz fanden ursprünglich Stierkämpfe und Verbrennungen durch die Spanische Inquisition statt. In der Mitte des Platzes befindet sich ein Springbrunnen aus dem 17. Jh. mit einer Statue von Neptun. Kennzeichnend sind ausserdem die Strassenlaternen aus Gusseisen aus dem 19. Jh.

Wichtiges Zentrum des gesellschaftlichen und kommerziellen Lebens, ist die Bib-Rambla das, was einer Plaza Mayor in Kastilien am nächsten kommt.

Der arabische Name des Platzes gibt Aufschluss über seinen Ursprung: Bib-Rambla (Sandtor) bezieht sich auf das nahe gelegene sandige Ufer des Río Darro, der zu jener Zeit noch unter freiem Himmel durch das gesamten Zentrum der Stadt floss.

Einige Impressionen von der Plaza de Bib-Rambla

Jetzt haben wir erst mal Hunger…. das Restaurante Gastrobar SIBARIUS gefällt uns, aber leider ist im Moment kein Platz frei. Wir wollen gerade gehen, da kommt der Geschäftsführer und bittet uns an einen kleinen Tisch zum Warten, es wird draussen gleich ein Tisch frei…. nach gut 5 Minuten war’s soweit…. wir bekamen zwei schöne Plätze im Pavillon mit Blick auf den Platz, sehr schön!

Der Service ist sehr freundlich und aufmerksam, das Essen ist Spitzenklasse…. uns gefällt’s hier!

© 2023 Restaurantes SIBARIUS
© 2023 Restaurantes SIBARIUS

Das Dessert…. ein Mousse de arroz con leche con azúcar tostada (Mousse vom Milchreis mit geröstetem Zucker)…. ist eine Offenbarung! Das ist uns heute 5 Sterne bei Google wert!

© 2023 Restaurantes SIBARIUS

Der Fuente de los Gigantones (Brunnen der Giganten) ist zu einem der meistbesuchten Treffpunkte Granadas geworden. Er befindet sich auf der Plaza de Bib-Rambla, an der Stelle des ehemaligen Fuente del Leoncillo (Löwenbrunnen), der von kurz nach der Reconquista bis Mitte des 19. Jh. hier stand.

Der Fuente de los Gigantones aus der zweiten Hälfte des 17. Jh. wurde als Erinnerung an den Convento de Agustinos Calzados errichtet. Das Kloster, das sich an der Stelle befand, an der sich heute der Mercado de San Agustín befindet, musste von den Mönchen im 18. Jh. aufgegeben werden. Die Behörden rissen das Kloster ab und retteten diesen monumentalen Brunnen, den sie an den Paseo del Salón verlegten, wo heute der Fuente de Las Granadas steht. Dort blieb er, bis er 1892 an das Ende des Paseo de la Bomba versetzt wurde, um dem Monumento a Isabel la Católica und Cristóbal Colón (Christoph Kolumbus) anlässlich des 400. Jahrestages der Entdeckung Amerikas Platz zu machen. 1940 wurde der Fuente de Los Gigantones auf die Plaza de Bib-Rambla verlegt und beendete damit (vorerst) seine lange Reise durch Granada.

Die Plaza de Bib-Rambla war zweifellos ein wichtiger Ort, da sie nahe der Hauptmoschee und den kommerziellen Zentren der Stadt lag: die Calle Zacatín, die noch heute auf der Westseite in den Platz mündet, und dem Viertel La Alcaicería mit seinen engen Gassen. Das ehemalige Zacatín, auf arabisch Kleidermarkt, war von Schneidern, Schustern und Färbern bewohnt. Heute reihen sich hier kleine Kunsthandwerksgeschäfte und Souvenirläden aneinander. Dasselbe gilt für die Alcaicería, in der die Araber Seide und Gewürze handelten. Das einzige, was von dem ehemaligen Basar überlebt hat sind die Namen einiger Gassen um den Platz herum, die nach Kunsthandwerksberufen benannt sind.

Einige Impressionen aus La Alcaicería in der Calle Alcaicería…. hier gibt’s Kleidung, Lederwaren, Kunsthandwerk, Lampen, Schmuck, Teppiche usw…. schön anzuschauen, aber unser Stil ist das nicht so.

Die Catedral de Granada oder mit vollem Namen Santa y Apostólica Iglesia Catedral Metropolitana Basílica de la Encarnación de Granada liegt im gleichen Quartier. Diese hatten wir uns beim letzten Besuch in Granada am 14.10.2021 angeschaut. Heute schauen wir uns die Iglesia del Sagrario (Kirche des Tabernakels) an, die 1704 fertig gebaut wurde, an der Plaza de Alonso Cano liegt und direkt seitlich an die Kathedrale angebaut ist.

Die Kirche hat einen Grundriss in Form eines griechischen Kreuzes, mit interessanten Gemälden aus dem 15. und 16. Jh. und einem grossartigen Taufbecken aus der Renaissance. Das Portal besteht aus zwei Teilen, der untere mit einem Rundbogen, der als Zugang zum Sakralraum dient und von Säulen flankiert wird. Der obere Teil hat ebenfalls seitliche Säulen und drei Nischen im zentralen Raum, der von einem geschwungenen Giebel gekrönt wird.

Das Arzobispado de Granada (Erzbistum von Granada), der erzbischöfliche Palast

Draussen vor der Kathedrale, auf der Plaza de las Pasiegas, sieht man die Transparente mit dem Motto der bevorstehenden Krönung der Virgen de la Soledad (Jungfrau der Einsamkeit) am 1.11.2022:
Soledad, Granada te coronó (Einsamkeit, Granada krönt dich). Dieses Fest soll an die Gründung der Hermandad de la Soledad (Bruderschaft der Einsamkeit) in Jahr 1885 erinnern. Ursprünglich sollte die 135-jährige Gründung im Jahr 2020 gefeiert werden, sie musste wegen der Pandemie verschoben werden. Die Virgen de la Soledad ist die Stadtheilige von Granada.

So sieht es am 1.11.2022 auf der Plaza de las Pasiegas aus…. etwa gleicher Standpunkt wie auf meinem Foto oben, nur die umgekehrte Blickrichtung zur Kathedrale.

Das Magazin IDEAL zeigt in einer Fotoreportage mit 38 Bildern die Prozession vom 1.11.2022….

Photo by Ramon L Perez, © Corporación de Medios de Andalucía, S.A.

…. und hier ist ein HD-Video bei YouTube über die Krönungsprozession:

.

Blick zurück zur Kathedrale

An der Plaza de la Romanilla, im Hintergrund der Glockenturm der Kathedrale

Das Monumento al Aguador

Auf der Plaza de la Romanilla, steht das Monumento al Aguador, ein Werk, das Aurelio Teno 1999 schuf. Hier huldigt der Künstler dem Beruf des Wasserträgers in Granada, einem Gewerbe, das es vom 11. bis zur Mitte des 20. Jh. gab.

Die lebensgrosse Bronzeskulptur stellt den typischen rauen und armen Charakter dar, der seine Kleidung in Fetzen trägt. Ein Hut bedeckt seinen Kopf, der an die Banditen des 19. Jh. erinnert. Der Wasserträger trägt in der linken Hand ein Glas, mit dem er auf der Strasse Wasser anbietet, und wird von einem Esel begleitet, der auf beiden Seiten mit Wasserflaschen beladen ist.

Im Laufe der Geschichte war der Wasserträger in Andalusien und in einem grossen Teil Spaniens ein äusserst wichtiger Beruf. Seine Tätigkeit bestand darin, in der Stadt Wasser zu verkaufen, und zwar sowohl an Passanten als auch an Häuser, die kein Wasser hatten. In diesen Häusern war es üblich, ein oder mehrere Gefässe zu haben, in denen Wasser gelagert wurde.

Sehr markante Kuppel…. die Parroquia de los Santos Martires Justo y Pastor an der Calle San Jerónimo

Die katholische Parochialkirche (Pfarrkirche) Parroquia de los Mártires Santos Justo y Pastor liegt an der Plaza de la Universidad nördlich der Fakultät für Jura im Zentrum der Stadt. Der Sakralbau wurde im 16. Jh. auf dem Gelände einer Moschee errichtet. Das massiv wirkende Bauwerk im klassischen Stil wird durch den barocken Glockenturm aus dem 18. Jh. deutlich aufgelockert.

Die engen Gassen Calle Santa Paula, Calle Trabuco und Calle Cocheras de Santa Paula im Barrio San Jerónimo…. obwohl das nicht die edelste Gegend ist, haben wir hier kein Gefühl der Unsicherheit. Vielleicht liegt es auch daran, dass Sonntag Nachmittag ist und die Strassen fast menschenleer sind!

Originelle Bemalung des Hauses! 😀

Wir verlassen das Barrio San Jerónimo und sind jetzt an der Gran Vía de Colón, die Hauptverkehrsader des Stadtzentrums. Der Bau zwischen 1895 und 1934 führte zum Abriss von 20 % der damaligen Fläche der Stadt.

Zum Glück ist Sonntag, da ist hier nicht viel Verkehr!

Bei der Calle Tinajilla biegen wir rechts ein und kommen über die Plaza del Triunfo zur Puerta de Elvira, ein arabisches Tor aus dem 11. Jh., einst der Haupteingang zur Stadt.

Wir sind jetzt in der Calle Elvira im Barrio Zenete…. dieses Graffito sehen wir hier öfter, wir wissen nicht, was es bedeutet….

…. da ist es noch einmal…. vielleicht ist das auch das einzige Motiv, das der unbekannte Sprayer beherrscht! 😀

Für Freunde von orientalischem Essen ist das Barrio Albaicín Bajo ein Paradies!

Hier ist die Dichte von Restaurants sehr hoch….

…. und die Seitenstrassen der Calle Elvira sind voller kleiner Läden!

Am Ende mündet die Calle Elvira in die Calle Reyes Católicos und wir können Richtung Bushaltestelle laufen. Zwischendurch kehren wir noch irgendwo auf ein paar Tapas und etwas zum Trinken ein.

Kurz vor der Haltestelle sehen wir, dass die Basílica de Nuestra Señora de las Angustias, wo gestern eine Hochzeit stattfand, noch offen ist…. wir haben noch Zeit bis zur Busabfahrt, also nichts wie rein! 😀

An der Plaza del Humilladero ist eine Veranstaltungshalle aufgebaut

Der Brückenwächter an der Puente Romano…. wie man an dem Kilometerstein sieht, ging hier früher die N-323 durch…. heute natürlich nicht mehr, die geht irgendwo aussen um die Stadt herum!

Nochmal die Puente Romano…. diesmal im Dunkeln!

Morgen geht’s nochmal nach Granada, diesmal in das Barrio Sacromonte.

.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert