Montag, 7.11.2022
Wir sind letztes Jahr schon einmal durch Calp (span. Calpe) gefahren, das hat uns nicht sonderlich gefallen, hinterher hörten wir dann, dass die Altstadt recht schön sein soll…. also, geben wir Calp noch eine 2. Chance! 😀
Bevor wir bei Mazarrón auf die Autobahn fahren, schauen wir uns in Bolnuevo am Ortsende gegenüber der Playa de Bolnuevo die Gredas de Bolnuevo, auch Ciudad Encantada (verwunschene oder verzauberte Stadt) genannt, an.
Das sind stark erodierte Sandsteinformationen entlang des Strandes, die seit Tausenden von Jahren durch Wasser und Wind geformt werden und als Monumento natural (Denkmal von natürlichem Interesse) gelten.
Bei Mazarrón geht es wieder auf die AP-7, an Cartagena (da waren wir letztes Jahr, sehr schön!) vorbei….
…. und kurz vor Los Alcázares verlassen wir die Autobahn und fahren auf die N-332, die in Vera (Almería) beginnt und der Küste entlang bis València. Die Nationalstrasse ist sehr gut ausgebaut und man sieht sehr viel, im Gegensatz zur Autobahn.
Los Alcázares mit 17’000 Einwohnern liegt am Mar Menor (dt. Kleineres Meer), einer Salzwasserlagune, die durch die 22 km lange und 100 bis 1’200 m breite Nehrung La Manga (dt. der Ärmel) vom Mittelmeer abgetrennt ist. Das Satellitenfoto zeigt das Mar Menor, oben rechts sieht man die Laguna Rosa bei Torrevieja.
Als Attraktionen werden die Strände Playa de Las Salinas, Playa de Los Narejos, Playa de Las Palmeras, Playa del Espejo, Playa de Manzanares, Playa Carrión, Playa de La Concha und Playa de La Hita genannt…. an der Aufzählung sieht man schon, wo hier der touristische Schwerpunkt liegt.
Los Alcázares diente 2008 als Drehort für die Verfilmung von Ernest Hemingways posthumem Roman Der Garten Eden mit Jack Huston, Richard E. Grant und Mena Suvari in den Hauptrollen. Ein teilweise stillgelegter historischer Militärflughafen am südlichen Ende der Stadt diente 2010 auch als Drehort für den Kriegsfilm Green Zone mit Matt Damon, Greg Kinnear und Jason Isaacs.
Nächster Ort ist San Javier mit etwa 33’000 Einwohnern. Der ehemalige internationale Flughafen Murcia-San Javier (span. Aeropuerto de Murcia-San Javier) (von 1995 bis 2019) und der an gleicher Stelle bereits seit 1929 bestehende Militärflugplatz Base Aérea de San Javier der Spanischen Luftstreitkräfte liegen im Ortsteil Santiago de la Ribera direkt an der Lagune Mar Menor. In 30 km Entfernung befindet sich der 2019 eröffnete Verkehrsflughafen Aeropuerto Internacional de la Región de Murcia.
Auch hier…. Strände, Strände und nochmal Strände!
Bei Torrevieja sehen wir die Laguna Rosa…. allerdings erscheint sie uns von der Strasse aus keineswegs rosa, sie sieht aus wie ein normaler See und bei weitem nicht so, wie auf dem Foto. Die Laguna Rosa befindet sich im Parc Natural de Las Lagunas de La Mata y Torrevieja und ist ein Naturphänomen mit einer Ausdehnung von mehr als 1’400 Hektar.
Der Grund für die rosa Farbe ist ein chemischer Prozess, der durch die einzellige Alge Dunaliella salina verursacht wird. Die Alge lebt in hypersalinen Gewässern, die sich bei Massenvorkommen rötlich färben.
Torrevieja hat etwa 84’000 Einwohner und wurde 1829 durch ein schweres Erdbeben weitgehend zerstört. Wieder aufgebaut, war es bis Anfang der 1970er Jahre eine unbedeutende Gemeinde. Durch den beginnenden Tourismus an der Costa Blanca bekam die Stadt, die 1970 noch rund 11’000 Einwohner zählte, einen Entwicklungsschub.
El Muelle de Torrevieja (die Hafenmole)
Weiter geht’s durch Santa Pola mit seinen Lagunen und dem Salzabbau….
…. und Alicante (da waren wir im Herbst 2021) über El Campello und Villajoyosa….
…. und dann passiert es! 😯 😯
Die Skyline von Benidorm taucht auf…. schrecklich! 👿 👿
Das Edificio Intempo, 47 Stockwerke, 202.5 m hoch, die Eröffnung war für 2009 vorgesehen, durch die Finanzkrise und zahlreiche Skandale verzögerte sich der Bau und erst 2021 wurde das Gebäude fertiggestellt. Hier ist die offizielle Webseite…. wer möchte, kann sich da ein Appartement kaufen! 😀
Nächste Stadt ist Altea….
…. und dann erreichen wir nach ein paar Kilometern unser heutiges Ziel Calp, das ist valencianisch, auf spanisch heisst es Calpe. Die Stadt ist mit 24’000 Einwohnern etwa genau so gross wie Altea, aber ist auch deutlich touristischer. Wir fahren zum Camping Calpe Mar, ein recht schöner und vor allem zentral gelegener Platz…. wir wollen ohnehin nur eine Nacht bleiben und uns die Stadt anschauen.
Vom Camping ist man schnell am Strand….
…. der Blick zum Felsen, dem Penyal d’Ifac (span. Peñón de Ifach) ist recht spektakulär….
…. aber leider dominieren hier auch die Hochhäuser, wenn auch nicht ganz so hoch wie in Benidorm.
Man muss sich hier mit Beidem arrangieren…. mit den Hochhäusern und der Natur…. offenbar gelingt das vielen Leuten, denn die Stadt ist ganz gut von Touristen besucht. Wir sind jetzt auf dem Weg zur Altstadt, die soll recht schön sein.
Wir gehen die Uferpromenade Paseo Maritimo bis zur Plaça Colón (ab hier nördlich heisst es nicht mehr Plaza, sondern Plaça, nicht spanisch, sondern valencianisch und später katalanisch) und biegen dann bergauf in die Avenida Gabriel Miró bis zur Plaça Constitución und dann links zur Plaça dels Mariners abbiegen und schon sind wir in der Altstadt.
Corazón solidario (das Herz der Solidarität)
Eines der Wahrzeichen von Calp…. der Carrer de Puchalt….
…. einige Tage zuvor hatten katalanische Separatisten die Spanische Treppe mit roter Farbe verschmiert…. jetzt ist alles schon wieder repariert!
Originelles Haustürdesign!
An der Plaça de la Villa….
…. befindet sich die Parroquia Nuestra Señora de las Nieves (Pfarrkirche Unserer Lieben Frau vom Schnee)
Mitten in der Altstadt, direkt gegenüber der Plaça de la Villa und neben der alten Kirche, steht die Pfarrkirche Nuestra Señora de las Nieves. Es handelt sich um einen sehr modernen Bau aus dem Jahr 1973. Vom Platz aus fällt die Fassade mit einem farbenfrohen Mosaik auf, das auf Szenen aus dem Alten und Neuen Testament anspielt.
Die alte Kirche wurde im frühen 15. Jh. über einer alten Kapelle der christlichen Eroberer errichtet. Es ist ein verstärktes Gebäude im gotischen und maurischen Stil, das ursprünglich zu religiösen Diensten sowie als Bollwerk zur Verteidigung diente. Es wurde von den Bewohnern als Zufluchtsort bei Angriffen genutzt.
Farbenfrohe Häuser!
Noch einmal der Carrer de Puchalt…. diesmal von oben nach unten….
…. und noch einmal der Blick zurück nach oben!
Leckeres Abendessen gibt’s im Restaurante Capri an der Strandpromenade…. sehr zu empfehlen!
Dienstag, 8.11.2022
Bevor wir weiterfahren, machen wir noch einen Spaziergang zum Hafen, das hatten wir gestern zeitlich nicht mehr geschafft. Auch hier reisst uns Calp nicht vom Hocker…. im Gegenteil…. viele Hochhäuser, manche sogar architektonisch ansprechend und andere wiederum regelrecht vergammelt und hässlich.
Solche Ausblicke gibt’s natürlich auch!
Die Sonne kommt hinter dem Penyal d’Ifac (span. Peñón de Ifach) hervor…. um solche Situationen bei Fotos zu vermeiden, werde ich zukünftig meine Aufnahmen im RAW-Format speichern, da gibt’s mit der Bildbearbeitung einige Möglichkeiten mehr, solche Fotos zu verbessern.
Die Skulptur Sol Invictus des Bildhauers Viktor Ferrando aus Calp steht an der Strandpromenade im Jardí del Parador. Das Werk wurde vom Rotary Club Calp in Auftrag gegeben und wurde aus recycelten Materialien der alten Eisenbahnstrecke und des Bahnhofs von Calp geschaffen.
Diese grosse Skulptur ist Teil des Projekts zur Aufstellung von 16 Kunstwerken in 16 Städten an der Mittelmeerküste und auf den Kanarischen Inseln, das vom Rotary Club Calp ins Leben gerufen wurde. Zu den Zielen des Projekts Sol Invictus gehört es, die Öffentlichkeit für die Elemente des Recyclings zu sensibilisieren.
Am Hafen
Die Lonja de la Cofradía de Pescadores (Fischmarkt der Fischerzunft)
Das Casa Pineda hält sich als kleine Pension hier an bester Lage an der Strandpromenade gegen die Konkurrenz der Hochhäuser…. wie lange noch?
Fast schon kitschig schön! 😀
Wir gehen zum Campingplatz zurück und fahren los…. wieder die N-332…. vorbei an Xàbia (span. Jávea) und Dénia (span. Denia), beide Städte kennen wir schon, und an Cullera, das kennen wir noch nicht….
…. kurz vor Cullera sehen wir diesen Toro de Osborne…. aber es ist, wie bei fast allen Toros…. es ist kein Parkplatz in der Nähe!
Am frühen Nachmittag erreichen wir das Devesa Gardens Camping & Resort südlich von València. Wir sind schon das 3. Mal hier, immer in der Nebensaison und mit unserer ACSI-CampingCard zahlen wir einen sehr günstigen Preis für den Platz.
Einen schönen Sonnenuntergang haben wir heute!
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