14. Tag: Palácio Nacional de Mafra…. barocke Pracht in Portugal

Donnerstag, 25.4.2024

Heute fahren wir nach Mafra, um uns den Palácio Nacional de Mafra anzuschauen.

Map data ©2024 Google

Der Palácio Nacional de Mafra (Nationalpalast von Mafra) ist die grösste Schloss- und Klosteranlage Portugals. Das Bauwerk wurde von dem schwäbischen Architekten Johann Friedrich Ludwig geplant und zwischen 1717 und 1730 in 13-jähriger Bauzeit bis zur Einweihung unter der Regentschaft von João V de Portugal (Johann V.), voller Name Dom João Francisco António José Bento Bernardo de Bragança, im Barockstil errichtet und 1755 vollendet. In der Anlage wurde ein beträchtlicher Teil des Goldes aus der damaligen reichen Kolonie Brasilien verwendet. Der Palast befindet sich in der Gemeinde Mafra, rund 40 km nordwestlich von Lissabon. Im Juli 2019 wurde das Areal mit Palast, Basilika, Kloster, Cerco-Garten und Jagdpark (Tapada) von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.

Luftaufnahme des Nationalpalastes und des Convento de Mafra (Klosters von Mafra)

Photo by Pedro S Bello, License CC BY-SA 4.0

Wir parken auf der Área de Autocaravanas de Mafra, einem kostenlosen Stellplatz für Wohnmobile etwa 200 m vom Palast entfernt.

Auf dem Weg zum Palast kommen wir am Monumento ao Valor do Infante (Monument für die Tapferkeit des Infanten) vorbei, wo auf dem Sockel ein paar rote Nelken abgelegt sind….

…. ein starkes Symbol, denn gerade heute ist der 50. Jahrestag der Nelkenrevolution, die am 25. April 1974 als ein grundlegender politischer Umsturz in Portugal fast unblutig ausgelöst wurde, als die linksgerichtete Bewegung der Streitkräfte die autoritäre Diktatur des seit 1933 bestehenden Salazar-Regimes beseitigte und den Übergang zur Demokratie der Dritten Republik einleitete…. heute ist ein hoher Feiertag, heute feiert Portugal 50 Jahre Freiheit!

Die Seitenansicht des Palácio Nacional de Mafra

Beeindruckende Dimensionen…. von aussen…. und auch von innen!

Die Fassade ist 220 m lang, der Palast hat rund 38’000 m². Hinter dem Gebäudeteil mit der Palastbibliothek befindet sich der weitläufige Botanische Garten. Im nördlichen Bereich erstreckt sich der Park Tapada Nacional de Mafra mit einer Grösse von 819 Hektar.

Ein Panorama der Hauptfassade

Photo by Wolfgang Pehlemann, License CC BY-SA 3.0 DE

Während unseres Besuches nicht zugänglich sind die Basílica de Mafra, die den Titel einer Basilica minor trägt…..

Photo by Concierge.2C, License CC BY-SA 3.0

…. und die Bibliothek im Obergeschoss, die eine Ausdehnung von 88 m Länge und 9.5 m Breite (bei 13 m Höhe) hat. Die Bibliothek umfasst etwa 36’000 Bände aus dem 15. bis 19. Jahrhundert.

Aber auch ohne diese beiden Schmuckstücke ist der Palast riesig genug zum Anschauen. Der Gebäudekomplex des Palastes umfasst 1’200 Räume, mehr als 4’700 Türen und Fenster sowie 156 Treppenhäuser. Davon sind auch nur einige Teile öffentlich zugänglich…. mehr als genug! Zur Zeit laufen im Palast umfangreiche Arbeiten mit Geldern aus dem Plano de Recuperação e Resiliência (Wiederherstellungs- und Resilienzplan).

Claustro (Kreuzgang)

Der Eingangsbereich von Palast und Basilika

Convento (Kloster)

Im Jahr 1711, in Erfüllung eines Dankgelübdes für die Geburt eines Erben, genehmigt João V de Portugal den Bau eines Klosters für die Brüder des Ordem dos Frades Menores (Franziskanerorden), wobei zunächst der Bau eines kleinen Klosters für 13 Mönche vorgesehen war. Mit der Entscheidung, in Mafra den neuen Königspalast zu bauen und dort die Doppelfunktion der Staatsresidenz und des religiösen Hauses zu integrieren, wurden die ersten Projekte zur Unterbringung einer immer grösseren Anzahl von Brüdern (13, 40, 80) aufgegeben und ein neues Baumodell angenommen, um eine Gemeinschaft von 300 Mönchen zu beherbergen.

Antiga enfermaria do convento (ehemalige Krankenstation des Klosters)…. vom Krankenbett aus kann man den Altar sehen und die Messe verfolgen…. das trägt zur Heilung bei! 😜

In solchen Kammern hausten die Mönche

Das krasse Gegenteil…. der Sala do Trono (Thronsaal), für königliche Anhörungen bestimmt. Die Deckenmalerei stellt eine Allegorie auf Lusitania im Rahmen der ab 1796 von Cirilo Volkmar Machado entwickelten dekorativen Kampagne dar. Die Wände sind mit Freskomalereien verziert, die die acht königlichen Tugenden darstellen, ein Werk von Domingos de Sequeira (1768-1837).

Szenen aus dem königlichen Leben

Das königliche Schlafzimmer

Die Galeria Principal (Hauptgalerie), ist einer der grössten Palastkorridore Europas, die Länge ist 232 m zwischen ihren Enden und verbindet die Räume des Königs im Nordturm mit den Räumen der Königin im Südturm.

Noch ein paar Räume….

…. und dann reicht’s! Draussen sieht der Palast noch genauso aus…. nur der Himmel ist etwas blauer!

Wir haben Hunger und gehen gegenüber in’s Restaurante Delhi Darbar Mafra….

…. Google 4.3…. das passt! Das Essen ist sehr gut…. und scharf! 🌶️ 🥵 😜

Wir fahren weiter nach Ericeira und quartieren uns auf dem Ericeira Camping für eine Nacht ein, der Platz ist ok, ist sehr schön angelegt, liegt aber auch sehr weit ausserhalb vom Dorf. Den Spaziergang in’s Zentrum ersparen wir uns heute.

So sieht’s in Ericeira am kleinen Fischereihafen aus

Photo by Joaomartinho63, License CC BY-SA 3.0
Photo by Paulo Juntas, License CC BY-SA 2.5

Morgen geht’s weiter nach Lissabon!

.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert