20. Tag: Gibraltar…. und weiter nach Algeciras und Tarifa

Freitag, 1.10.2021

Am Morgen sieht es toll aus…. der Felsen von Gibraltar ist von Wolken umgeben!

Den blöden Anhänger kann ich leider nicht wegschieben…. da ist der Zaun dazwischen! 😆 😆

Es ist etwa eine Viertelstunde Fussweg bis zur Grenze. Wir hatten vorher von langen Staus gelesen, aber davon ist nichts zu sehen. Passkontrolle…. Personalausweis (D) oder Identitätskarte ID (CH) reichen…. keine Zertifikatskontrolle…. die Einreise funktioniert problemlos!

Nach den Formalitäten an der Grenze…. das erste Stück Grossbritannien!

Gibraltar (deutsch [ɡiˈbʁaltaʁ], englisch [dʒɪˈbɹɒltə], spanisch [xiβɾalˈtaɾ]) ist ein britisches Überseegebiet an der Südspitze der Iberischen Halbinsel. Es steht nach dem spanischen Erbfolgekrieg seit 1704 unter der Souveränität des Vereinigten Königreichs und wurde 1713 von Spanien offiziell im Frieden von Utrecht abgetreten, wird jedoch seitdem von Spanien beansprucht.

Der Wahlspruch von Gibraltar:
Nulli Expugnabilis Hosti (Für keinen Feind eroberbar)

Trotz langer Belagerungen ist Gibraltar seit dem Mittelalter nicht mehr gefallen. Ein englisches Sprichwort lautet solid as the Rock of Gibraltar und bezeichnet einen Umstand oder eine Person, die trotz widriger Umstände nicht aufgibt oder untergeht.

Bei einem Stand am Ende der Gibraltar Passport Control Station informiert uns eine Dame über eine geführte Tour mit einem Kleinbus. Zuerst etwas misstrauisch buchen wir nach kurzer Überlegung eine Tour bei Official Rock Tours, eine Tour zwischen Bronze- und Goldtour, Dauer knapp 2 1/2 Stunden mit Stopps an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten und das für etwa 40 € pro Person einschl. aller Eintrittspreise zu den Sehenswürdigkeiten. Allein das Cable Car Gibraltar auf den Felsen und zurück mit Eintritt in das Naturreservat kostet 30 £ bzw. 35 € pro Person. Da erscheint uns die Tour im Kleinbus eine sehr gute Alternative.

Um es vorwegzunehmen…. es war eine sehr gute Entscheidung! Mit uns im Fahrzeug ist ein sehr nettes französisches Ehepaar, der Fahrer ist sehr freundlich und erzählt uns viel Wissenswertes über Gibraltar. Wir haben überall ausreichend Zeit zum Anschauen und Fotografieren und am Ende lässt uns der Fahrer in der Main Street aussteigen, sodass wir durch die belebte Fussgängerzone gemütlich zum Grand Casemates Square laufen können. Von dort ist es nur ein Katzensprung zur Grenze bzw. zum Wohnmobilstellplatz.

Das ist die Tour von der Passport Control Station bis etwa zu den Southport Gates am Beginn der Main Street.

Map data ©2022 Google

Erste Station…. die Pillars of Hercules (Säulen des Herakles)

Als Säulen des Herakles bezeichnete man im Altertum zwei Felsenberge, die die Strasse von Gibraltar einfassen: den Felsen von Gibraltar im Süden der Iberischen Halbinsel und den Berg Dschebel Musa in Marokko, westlich der spanischen Exklave Ceuta.

Afrika liegt im Dunst…. lediglich nach Algeciras kann man hinüberschauen….

…. und so sieht die Strasse von Gibraltar aus der Satellitenperspektive aus…. Luftlinie Gibraltar – Ceuta sind ca. 28 km.

Photo by NASA, Satellite imagery taken by screenshot from NASA World Wind software

Als Besonderheit gelten die Berberaffen, die auf dem Felsen leben. Sie sind die einzigen wildlebenden nichtmenschlichen Affen in Europa. Die Herkunft der Affen ist nicht sicher geklärt. Vermutet wird, dass sie während der arabischen Herrschaft in Südspanien (711 bis 1492) eingeführt wurden. Es ist aber auch möglich, dass sie ein Überbleibsel einer Population sind, die im Pliozän Südeuropa bevölkerte.

Unser Fahrer ermahnt uns, Rucksäcke grundsätzlich vorn zu tragen. Die Affen vermuten darin Futter, weshalb sie nicht informierten Besuchern häufig auf den Rucksack springen. Das ist nicht weiter schlimm…. aber einen Schreck kriegt man trotzdem! 😀

Zweite Station…. St. Michael’s Cave (Sankt Michael’s Höhle)

St. Michael’s Cave ist der Name eines Kalksteinhöhlensystems im Upper Rock Nature Reserve auf einer Höhe von 300 Metern über dem Meer. Sie ist die meistbesuchte der etwa 150 Höhlen auf dem Felsen von Gibraltar mit etwa einer Million Besuchern im Jahr.

Eine sehr spezielle Atmosphäre durch die farbige Lightshow und elektronische Musik

Hier finden Konzerte statt…. wenn sie stattfinden! 🙄

Dritte Station…. der höchste Punkt des Felsens liegt 426 m über Meer, bei der O’Hara’s Battery am Südende. Die Batterie verdankt ihren Namen General Charles O’Hara, Gouverneur von Gibraltar zwischen 1795 und 1802. General O’Hara war der Ansicht, dass er die Bewegungen des Feindes besser beobachten könnte, wenn er auf diesem Gipfel südlich des Felsens einen Turm errichten würde.

Vierte Station…. der Skywalk Gibraltar

Die Aussicht ist spektakulär, obwohl wir ein etwas flaues Gefühl haben, wenn wir über den Glasboden laufen und darunter geht es einige 100 m in die Tiefe….

…. der hat offenbar keine Probleme damit! 😆 😆

Blick zum Hafen von Gibraltar….

…. und auf die Bucht von Algeciras (oder Bucht von Gibraltar…. je nach Sichtweise 😀 )

Blick zur Ostseite von Gibraltar…. es ist Mittagszeit und die Wolken ziehen immer noch um den Felsen.

Ein mit einer Drohne aufgenommenes Foto….

Photo by ©Visit Gibraltar – Visitgibraltar.gi, License: CC BY 2.0

…. und ein Video über den Skywalk, der am 21.3.2018 durch Mark Hamill (Luke Skywalker) eröffnet wurde

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Fünfte Station…. Apes› Den (das Affennest)…. dort fahren wir langsam durch, einige Affen springen auf’s fahrende Auto und weder wir noch die Franzosen im Auto haben grosse Lust, dort auszusteigen.

Sechste Station…. Great Siege Tunnels (Tunnel der Grossen Belagerung)

Die Great Siege Tunnels, auch als Upper Galleries bekannt, ist ein Tunnellabyrinth am nördlichen Ende des Rock of Gibraltar. Sie wurden von den Briten während der grossen Belagerung im späten 18. Jh. aus dem festen Kalkstein ausgegraben.

Überhaupt ist Gibraltar und speziell der Felsen voll von Zeugnissen der Militärgeschichte…. vermutlich könnte man Tage damit verbringen, sich dies alles anzuschauen.

Bevor wir in den Tunneln verschwinden, geniessen wir die Aussicht auf die Stadt, den Flughafen und La Línea de la Concepción.

Unser Fahrer fährt uns zur Main Street, wo wir noch ausgiebig Schaufenster angucken….

…. in einer Seitenstrasse noch etwas essen….

…. und uns langsam auf den Weg Richtung Auto machen.

Der Grand Casemates Square

The Moorish Castle

Die maurische Burg ist der Name einer mittelalterlichen Festung in Gibraltar, die aus verschiedenen Gebäuden, Toren und befestigten Mauern besteht. Die Hauptmerkmale sind der Tower of Homage und das Gate House. Ein Teil des Schlosses beherbergte auch das Gefängnis von Gibraltar, bis es 2010 verlegt wurde.

Sehr speziell…. auf dem Weg zur Grenze muss man den Flugplatz überqueren….

…. eine abflugbereite Boeing C-17 Globemaster III der Royal Air Force

Wir wollen weiter nach Tarifa, machen noch einen Abstecher nach Algeciras, um Geld zu holen, ein längerer Aufenthalt lohnt sich dort nicht, es ist eine Industrie- und Hafenstadt. Der Hafen von Algeciras ist beim Containerumschlag der zweitgrösste Hafen Spaniens und liegt weltweit auf Platz 32.

Map data ©2022 Google

Die Plaza Alta mit der Iglesia de Nuestra Señora de la Palma…. tatsächlich ein sehr hübscher Platz in Algeciras…. nur die Filiale der Deutschen Bank, die hier sein sollte, gibt’s nicht mehr. Ok, es gibt hier dafür genügend andere Banken…. leider muss ich dort extra Gebühren zahlen!

In Tarifa fahren wir zur Área de Autocaravanas de Tarifa, einem einfachen städtischen Stellplatz. Für 8 € kann man nicht meckern, Ver- und Entsorgung ist da, ein Platzwart sorgt für Ordnung, und Strom brauchen wir bei 2 Nächten und ausreichend Sonnenschein tagsüber keinen. Abendessen gibt es im Demente Tarifa…. einem tollen und sehr guten Strandrestaurant.

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