Alte Heimat Nr. 1 (1955-1959)…. Halle (Saale)

Sonntag, 30.7.2023

Die Fahrt verläuft problemlos…. der kleine Stellplatz An der Fährstrasse ist voll, ebenso der Stellplatz beim Krug zum Grünen Kranze…. zum Stellplatz An der Stadtschleuse möchte ich nicht, der ist mir zu laut. Also fahre ich zurück nach Halle-Trotha zum Campingplatz Nordbad. Ein einfacher Platz mit zwei kleinen Sanitärcontainern, sehr sauber, ohne Strom zahle ich 13 €.

Abendessen gehe ich zu Alexis Zorbas, ein ausgezeichnetes griechisches Restaurant in der Trothaer Strasse. Auf dem Weg dahin komme ich an der evangelischen Kirche St. Briccius vorbei, eine der ältesten Kirchen von Halle (Saale).


Montag, 31.7.2023

Alte Heimat…. schön mal wieder einen Tag in der Stadt zu sein, in der ich die ersten Jahre meiner Kindheit verbrachte. Ein paar Erinnerungen sind noch da, wenn auch nur wenige Bruchstücke.

Seit der Wende 1990 hat Halle (Saale) gewaltige Fortschritte gemacht, aber es gibt immer noch viel zu tun!

Auch heute bin ich mit dem Bike unterwegs…. das Wetter ist nicht besonders, er regnet immer mal wieder, am Ende sind es 50 km, die ich kreuz und quer durch die Alt- und Innenstadt von Halle (Saale) gefahren bin und mit Fotos bei komoot dokumentiert habe.

Ein paar Bilder vom wunderschönen Marktplatz möchte ich hier noch zeigen:

Rechts ist der Rote Turm, davor das Händel-Denkmal, dahinter das rote Gebäude ist das Marktschlösschen, daneben die Marktkirche Unser Lieben Frauen, auch Marienkirche genannt,

Sehr charakteristisch bei der Marktkirche sind die beiden Hausmannstürme. Bei meinem letzten Besuch in Halle (Saale) am 29.10.2019 war ich oben, da war auch das Wetter wesentlich schöner!

Das Händel-Denkmal

Zur Zeit findet anlässlich der Kunstausstellung Halle am Meer im Kunstmuseum Moritzburg eine Sandskulpturen-Ausstellung auf dem Marktplatz statt…. sehr schön gemacht!

Die Treppe am Hallmarkt…. zum 70. Jahrestag des Volksaufstandes zeigt sie ein historisches Motiv

Die Motive wechseln…. vom Koi-Becken….

© MacTechNews domtom

…. bis zur Blumenwiese

© SWH.Stadtwerke Halle GmbH

Hier ist die Hallesche Mundart oder kurz Hallisch auf einer Fassade in der Dreyhauptstrasse dokumentiert.

Als ich das Foto mache, trifft Nr. 2 gerade zu…. 😀 😀

Abhilfe gibt’s gleich um die Ecke, am Fusse des Roten Turms beim Kultimbiss don’t worry be Curry…. sehr leckere Currywürste…. es gibt mehrere Sorten…. die Hausmacher wären die Besten, sagt ein Einheimischer, der neben mir am Tresen steht und mir die Entscheidung erleichtert! 😀

Sehr kreativ finde ich übrigens auch die Schreibweise des Wortes Curry…. hier findet sich der Halbmond und ein Stern des Stadtwappens von Halle (Saale) wieder.

Verliebt in Halle…. der Wahlspruch des Stadtmarketings ist absolut nicht übertrieben…. es ist eine tolle Stadt!

Und noch etwas Alte Heimat…. ich fahre zum Amselweg 4, das Haus, in dem meine Grosseltern mütterlicherseits im 1. Stock wohnten. Ich lebte dort ein knappes Jahr bei den Grosseltern, während meine Eltern 1958 nach Frankfurt am Main in West-Deutschland ausgereist waren. Nachdem sie Arbeit und eine Wohnung gefunden hatten, holten sie mich 1959 via West-Berlin zu sich nach Frankfurt.

Die Genossenschafts-Wohnblocks der denkmalgeschützten Siedlung Vogelweide (Falkenweg, Finkenweg, Vogelherd, Amselweg und Dohlenweg) sind mittlerweile renoviert, ich habe sie noch anders in Erinnerung!

Die Einfassungen der Grünflächen aus Waschbeton dürften noch im Originalzustand sein!

So sah es an der Vogelweide in den 1950er Jahren aus

Danach mache ich mich auf die Suche nach der Glaserwerkstatt meines Grossvaters. Es gibt, ausser mir, keine Verwandten aus der Linie meiner Grosseltern mehr, die das wissen könnten…. ich bin der Meinung, dass sich die Werkstatt in der Nähe der Vogelweide, entweder in der Elsa-Brändström-Strasse oder der Damaschkestrasse befindet…. diese Strassennamen sind mir auch aus Erzählungen geläufig. Auch weiss ich, dass in der betreffenden Strasse die Strassenbahn verkehrt, es müssen also Schienen vorhanden sein, was bei den beiden Strassen der Fall ist…. leider finde ich kein Gebäude, das annähernd passen würde. Mehrere ältere Leute, die ich dort befrage, wissen nichts oder sind wahrscheinlich nicht als genug.

Dann frage ich in der Facebook-Gruppe Du bist Hallenser, Hallore oder Hallunke, wenn…. ob jemand etwas weiss oder jemanden kennt, der es wissen könnte. Nach einigen Tagen meldet sich jemand, der Zugang zu einem Adressbuch von 1950 hat und teilt mir die Adresse der Werkstatt mit: Ludwig-Wucherer-Strasse 37. Herzlichen Dank auch an dieser Stelle für die Hilfe!

So sieht es jetzt dort aus:

Traurige Bekanntheit erlangte die Ludwig-Wucherer-Strasse im Oktober 2019 durch den Terroranschlag auf die Synagoge.

Mein Besuch in Halle (Saale) ist damit beendet…. morgen geht’s weiter nach Nürnberg.

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