15. Tag: Lisboa [liʒˈβoɐ]…. Lissabon…. Lisbon…. Lisbonne…. Lisbona…. Λισαβόνα…. 里斯本

Freitag, 26.4.2024

Nach dem Frühstück starten wir nach Lissabon…. Anfang März 2018 waren wir schon ein Mal hier und haben den Aufenthalt nach 3 Tagen abgebrochen…. die Wetterprognosen waren derart katastrophal, dass wir nach Andalusien geflüchtet sind. Die Fahrt nach Lissabon dauert eine knappe Dreiviertelstunde.

Map data ©2024 Google

Wie beim letzten Aufenthalt wählen wir die sicherere, aber auch etwas teurere Variante, nämlich den Lisboa Camping…. ein Platz, der schön im Grünen liegt, der verkehrstechnisch gut zu erreichen ist, die Parzellen sind ausreichend gross, die Sanitäranlagen sind zwar einigermassen sauber, aber uralt…. und das für knapp 43 € pro Nacht.

Map data ©2024 Google

Wir halten uns nicht lange auf dem Campingplatz auf und machen uns gleich auf den Weg in die Stadt. Nachdem wir in Coimbra so gute Erfahrungen mit Uber gemacht hatten, probieren wir es hier auch…. es klappt super…. es dauert keine 5 Minuten, dann ist das Fahrzeug da und in knapp 20 Minuten stehen wir am Torre de Belém, Kostenpunkt etwa 11 €. Das Wetter ist regnerisch…. Verkäufer von Schirmen und Regencapes haben Hochkonjunktur! 😜

Trotz des Wetters…. eine lange Besucherschlange wartet auf Einlass. Wir waren schon das letzte Mal nicht im Turm und dieses Mal wird es auch nichts…. keine Lust lange zu warten!

Der Torre de Belém, offiziell Torre de São Vicente, ist eine ehemalige Festung am rechten Ufer des Rio Tejo, der in Spanien Río Tajo heisst und mit 1’007 km der längste Fluss der Iberischen Halbinsel ist.

Im Jahre 1515 wurde der Turm vom portugiesischen König Manuel I. in Auftrag gegeben. Sechs Jahre später, im Todesjahr Manuels (1521), wurde er fertiggestellt. Er versinnbildlicht seitdem die Glanzzeit des portugiesischen See- und Handelsimperiums. Als Leuchtturm auf einem Felsen im Mündungstrichter des Tejo gelegen, begrüsste er die ankommenden Entdecker und Handelsschiffe. Ursprünglich gab es auf der gegenüberliegenden Seite noch einen zweiten Turm. Feindliche Schiffe konnten so ins Kreuzfeuer genommen werden. Dieser Zwillingsturm wurde jedoch durch das Erdbeben von 1755 zerstört.

Die architektonischen Merkmale von Francisco de Arruda, seinem Bruder Diogo de Arruda zusammen mit denen des Meisters Diogo de Boytac führten dazu, dass die mediterranen und nordischen Einflüsse der Spätgotik in das Panorama arquitetónico português (portugiesische Architekturpanorama) aufgenommen wurden.

Im Vordergrund steht ein Modell des Turmes

Die Estátua de Nossa Senhora do Bom Sucesso (Unsere Liebe Frau des guten Erfolgs oder auch Unsere Liebe Frau der sicheren Heimkehr) blickt als Schutzsymbol der Seefahrer auf das Meer.

Photo by Joaomartinho63, License CC BY-SA 3.0

Man sieht es schon…. das Wetter ist nicht der Hit…. zum Regen kommt noch ein kalter Wind hinzu…. die Leute sind dick angezogen.

Ein Denkmal für die Piloten Gago Coutinho und Sacadura Cabral zur Überquerung des Süd-Altlantik mit ihrem Wasserflugzeug Lusitânia, das hier in Originalgrösse nachgebaut ist. Es ist ein Werk von Domingos Soares Branco aus dem Jahr 1991.

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Diese Route sind die beiden Piloten im Jahr 1922 erstmals geflogen.

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Eros and Errors, eine Einzelausstellung von Andreia Santana (1991, Lissabon), die eine neu in Auftrag gegebene Reihe von Werken für die Galerias Municipais de Lisboa (Städtische Galerien Lissabon), hier speziell für die Galeria Avenida da Índia präsentiert.

Einige Exponate von Andreia Santana

50 Jahre Nelkenrevolution…. man wird ständig darauf hingewiesen

Das Museu de Arte Popular (Museum für populäre Kunst oder Volkskunst) wurde 1948 eröffnet

Padrão dos Descobrimentos (Denkmal der Entdeckungen)…. es wurde 1960 zum 500. Todestag von Heinrich dem Seefahrer durch das Salazar-Regime errichtet. 2018 waren wir oben…. die Aussicht ist super!

Wir gehen erst einmal zum Mittagessen…. das Nosolo Italia erscheint uns recht gut…. und es ist auch sehr gut! Leckere Pinsa, aufmerksamer und schneller Service…. die wissen, wie es geht!

Und eine Stunde später sieht der Himmel schon wieder ganz anderes aus!

Frisch gestärkt gehen wir weiter flussaufwärts am Rio Tejo entlang. Das Mosteiro dos Jerónimos, deutsch Hieronymitenkloster, die dazugehörige Kirche Santa Maria de Belém ist Maria geweiht.

Das Mosteiro de Belém ist eines der bedeutendsten Bauwerke der Manuelinik (Manuel I., 1495–1521), einer portugiesischen Variante der Spätgotik, die auch einige Elemente der Renaissance enthält. Unter anderem beherbergt es die Sarkophage von Fernando PessoaVasco da Gama und Luís de Camões und verschiedener portugiesischer Könige.

Durch die weite Parkanlage Praça do Império vor dem 300 Meter langen Gebäude kommt die reichverzierte Kalksteinfassade voll zur Geltung. In den Seitenflügeln befinden sich das Museu de Marinha (Marinemuseum) und das Museu Nacional de Arqueologia (Archäologisches Nationalmuseum). Seit 1983 zählen der Torre de Belém und das Mosteiro dos Jerónimos zum Weltkulturerbe der UNESCO.

Die dunklen Wolken ziehen zum Glück in’s Landesinnere ab! 😜

Skulptur Castle of the Eye von Minoru Niizuma im Jardim Vasco da Gama, dahinter ist die Rua Vieira Portuense

Eine gleichnamige Skulptur von Minoru Niizuma steht im Parque Botânico do Monteiro-Mor im Nordwesten der Stadt.

Photo by Apn1012, License CC BY-SA 4.0

Eine ganze Fassade voller Azulejos….

…. und hier auch!

In der Rua da Junqueira

Kreuzung Rua 1º de Maio, Calçada Santo Amaro und Escadinhas Santo Amaro

Krass…. die Autobahn- und Eisenbahnbrücke Ponte 25 de Abril führt direkt über die Häuser!

Die Companhia dos Carris de Ferro de Lisboa, das staatliche Verkehrsunternehmen, das den Grossteil der Buslinien, die Strassenbahn sowie einen Aufzug in der Hauptstadt Lissabon betreibt.

Hier werden die historischen Trams gewartet….

…. und hier die aktuellen modernen Trams!

Und hier endet nachher unser Streifzug durch Lissabon….

…. die LXFactory ist ein ehemaliger Industriekomplex der Companhia de Fiação e Tecidos Lisbonense (Gesellschaft für Spinnerei und Stoffe Lissabon), das war ein 1838 gegründetes Textilunternehmen in Lissabon, das wichtig für die Industrialisierung der Hauptstadt Portugals war und im 19. Jahrhundert eine der grössten Fabriken der Stadt war.

Ein Stadtteil, der jahrelang im Verborgenen lag, wird nun in Form der LXFactory an die Stadt zurückgegeben. Diese kreative Insel, die von Unternehmen und Fachleuten aus der Industrie bewohnt wird, war auch Schauplatz einer Vielzahl von Veranstaltungen in den Bereichen Mode, Werbung, Kommunikation, Multimedia, Kunst, Architektur, Musik usw., die eine Dynamik erzeugten, die zahlreiche Besucher anlockte, um dieses Viertel von Alcântara neu zu entdecken.

In der LXFactory erlebt man das industrielle Umfeld auf Schritt und Tritt. Eine Erfahrungsfabrik, in der es möglich ist, zu intervenieren, zu denken, zu produzieren, Ideen und Produkte an einem Ort zu präsentieren, der allen gehört.

Hier gibt’s Kunst und Kulinarik

Streetart und/oder Graffiti…. die engere oder weitere Auffassung des Begriffes Streetart ist an deren kommerzielle Verwertbarkeit geknüpft. Im Gegensatz zu Graffiti überwiegt oft der Bildteil, nicht das kunstvolle Schreiben/Malen des eigenen Namens.

Wo Touristen sind, da gibt’s auch Pastel de Bacalhau oder auch Pastéis de Bacalhau oder Bolinhos de Bacalhau (Kabeljau-Küchlein)…. die schmecken auch sehr gut! Bacalhau oder Bacalao in Spanien spielt eine grosse Rolle bei der Ernährung auf der Iberischen Halbinsel…. der Kabeljau steht auf fast jeder Speisekarte im Restaurant.

Kulinarik….

…. und Mode!

Auch die asiatischen Influencerinnen fehlen nicht!

Und wieder Kunst…. hier kann man stundenlang herumstreifen

Es ist Zufall, dass wir die LXFactory gefunden haben…. ein absolut sehenswertes Highlight!

Bei späteren Recherchen komme ich darauf, wo der Name LXFactory herstammen könnte…. Factory ist klar…. Fabrik….

…. Lissabon wird üblicherweise als LX oder Lx abgekürzt, was auf die antiquierte Schreibweise Lixbõa zurückgeht. Dann wurde das x, das in der Sprache vor einem b unnatürlich ist, zu einem s, und die Tilde entfiel. Während die alte Schreibweise inzwischen komplett aus dem Sprachgebrauch verschwunden ist, wird die Abkürzung immer noch häufig verwendet.

Wir machen Schluss für heute, bestellen uns ein Uber-Fahrzeug zum Eingang und in Nullkommanix sind wir wieder auf dem Campingplatz. Mal schauen, was wir morgen machen, wir sind noch ein paar Tage und Nächte hier.

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