11. – 13. Tag: Durch die weissen Dörfer der Axarquía

Mittwoch, 22.9.2021

Man sieht es schon am Verlauf der Route…. heute ist harte Arbeit am Lenkrad angesagt! Die Strassen sind häufig recht schmal, aber in sehr gutem Zustand! Das Parkverhalten der Anwohner erschwert manchmal das Manövrieren, aber mit etwas Hin und Her geht es schon! 😀

Map data ©2021 Google

La Axarquía ist eine von 9 Comarcas (vergleichbar mit einem deutschen Landkreis) der Provincia de Málaga. Die im Osten der Provinz gelegene Comarca umfasst 31 Gemeinden mit etwa 211’000 Einwohnern. Die Hauptstadt der Verwaltungseinheit ist Vélez-Málaga.

Axarquía, das bedeutet soviel wie im Osten. Hierhin, in den Osten von Málaga, verzogen sich die Mauren während der Rückeroberung Spaniens (Reconquista) durch die katholischen Könige, nachdem sie 800 Jahre das Land beherrscht hatten. Die Architektur und Namen vieler Dörfer erinnern noch immer an die maurischen Erbauer.

Die Axarquía zeigt sich mit schneebedeckten Gipfeln, schroffen Steilküsten, fruchtbaren Ebenen und engen Tälern. An den Berghängen kleben malerische, blumengeschmückte weisse Dörfer, in denen die Tradition noch lebendig ist und in zahlreichen Festen und Feiern Ausdruck findet. Und alles ist eingetaucht in das magische andalusische Licht.

Die Weissen Dörfer (span. Pueblos Blancos) in Spanien gehen meist auf phönizische und römische Siedlungen zurück, die vom 8. bis in’s 15. Jh. hinein von den Mauren ausgebaut wurden. Typisch für die Weissen Dörfer sind die weiss gekalkten Häuser und die schmalen, verwinkelten Gassen, wie sie in ähnlicher Form auch in Nordafrika zu finden sind.

Wir werden einige der Weissen Dörfer sehen…. ziemlich sicher gibt es Hunderte davon! Um die Grössenverhältnisse einmal darzustellen…. Andalusien ist flächenmässig mehr als doppelt so gross wie die Schweiz und hat mit ca. 8.5 Mio. Einwohnern etwa die gleiche Einwohnerzahl. Was wir also in 6 Wochen sehen werden, sind lediglich ein paar Highlights dieses tollen Landes.

Der erste Ort auf unserer heutigen Route, in dem wir anhalten, ist das Städtchen Compéta, das am Fuss des Parque natural de las Sierras de Tejeda, Almijara y Alhama liegt. Die Geschichte dieses Dorfes geht bis in die Epoche der Römer zurück, wo der Ort unter dem Namen Compita-Orum (Wegkreuzung) bekannt war. 

Leider war der Art Walk / Paseo del Arte schon vorbei! 🙁

Hier ein Youtube-Video über Cómpeta

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Wunderschöne Bilder aus Keramikfliesen…. davon gibt es einige im Dorf. Azulejo heissen diese Arbeiten in Spanien und Portugal…. der Name leitet sich vom arabischen az-zulaiǧ (Fayence, Kachelwerk) ab.

Die Plaza Almijara

Die Parroquia Nuestra Señora de la Asunción

Bazar Andalusi an der Plaza Almijara 5

Der nächste Ort ist Árchez…. leider können wir dort nicht anhalten, es ist so eng, da ist kein Parkplatz für unseren Camper zu finden. Zwei Fotos vom nächsten Aussichtspunkt…. mehr gibt’s für uns von Árchez nicht zu sehen…. ausser engen und steilen Strassen!

Sedella hat einen schönen Parkplatz direkt am Ortseingang!

Die Iglesia de San Andres Apostol…. leider geschlossen, wie sehr viele Kirchen. Wir vermuten, dass es wegen der Pandemie ist, aber wir wissen es nicht sicher. Keine Hinweisschilder, einfach verschlossene Türen.

Am 25. Dez. 1884 wurde das Dorf von einem furchtbaren Erdbeben, dem Terremoto de Andalucí­a, erschüttert, das zahlreiche Sachschäden verursachte und die Pfarrkirche vollkommen zerstörte. Bei dem Erdbeben kamen etwa 900 Personen ums Leben und über 1’500 wurden verletzt.

Der Himmel sieht zwar etwas bedrohlich aus, aber es bleibt heiss und trocken!

Canillas de Aceituno ist das nächste Weisse Dorf. Dazwischen geniessen wir die atemberaubende Landschaft!

Das Ayuntamiento (Rathaus)

Weiter geht’s…. Richtung Viñuela!

Während einer kurzen Fotopause taucht diese Herde plötzlich wie aus dem Nichts auf…. es dauert einige Kilometer, bis wir an ihnen vorbei sind.

Blick auf den Embalse de Viñuela

Genug gesehen für heute…. über Viñuela, das wir als nicht besonders sehenswert empfinden, fahren wir zum Camping Presa La Viñuela, schön gelegen über dem Stausee Embalse de Viñuela.


Donnerstag, 23.9.2021

Fauler Tag, es regnet ein bisschen, stört aber nicht!

Abends gehen wir in’s Restaurante El Pantano, direkt neben dem Campingplatz. Mich gelüstet nach einer Morcilla, einer gebratenen Blutwurst, als Vorspeise. Als der Kellner den Teller bringt, fällt mir die Kinnlade herunter…. das war keine Vorspeise, sondern davon wären zwei Personen satt geworden! Die Hälfte schaffe ich gerade mal…. aber sie schmeckt ausgezeichnet…. die Morcilla! 😀

Nach diesem reichhaltigen Abendessen möchte ich statt eines Desserts einen Schnaps als Digestif. Der Kellner bringt ein Glas mit rotbraunem Getränk mit Eis und ich frage, was das wäre. Er sagt irgendwas, das mit Jack anfängt…. Daniels war es natürlich nicht. Ich frage nochmal und nochmal und immer kam Jack und ein Kauderwelsch. Regula, die sehr gut spanisch spricht, hat‘s auch nicht verstanden. Also haben wir die iPhones gezückt und nach spanischen Kräuterlikören gesucht…. aber nichts gefunden, was mit Jack oder ähnlich anfängt.

Beim Rausgehen bleiben wir an der Bar stehen und bitten den Kellner, uns die Flasche zu zeigen, damit ich ein Foto machen könne…. er geht raus in die Küche und kommt mit einer vereisten Flasche aus dem Kühlschrank wieder…. und was steht drauf…. wir haben echt Mühe ernst zu bleiben…. Jägermeister!  :mrgreen:

Draussen kugeln wir uns dann vor lachen! 😆 😆


Freitag, 24.9.2021

Weiter geht’s…. erster Halt ist in Riogordo…. der Ort liegt inmitten von Getreidefeldern und Olivenhainen.

Map data ©2021 Google

Das Dorf ist bekannt für seine Prozessionen, vor allem in der Karwoche. Viele Bilder von Heiligen sind offenbar das ganze Jahr über aufgehängt.

Weiter geht’s nach El Borge…. wir fahren an endlosen Olivenhainen vorbei….

…. passieren Benamargosa und Cútar….

…. und treffen in El Borge ein. Im Gebiet um El Borge werden hauptsächlich Trauben angebaut. Auf den Landgütern und Bauernhöfen sieht man grosse Anlagen zur Trocknung der Trauben. Aus diesem Grund gilt El Borge auch als die Hauptstadt der Rosinen.

Gleich nach dem Parkplatz fällt uns dieses merkwürdige «Eckhaus» auf

Die Iglesia Nuestra Señora del Rosario…. sie wurde vom Erzbischof von Sevilla, Diego de Deza, in Auftrag gegeben und mit der Unterstützung der Katholischen Könige im 16. Jh. an der Stelle einer alten Moschee errichtet. 

In der Bar Chambao La Plaza an der Plaza de la Constitución gibt’s etwas zu trinken und ein paar leckere Tapas…. es ist sehr preiswert hier, die Einheimischen schätzen das und treffen sich hier zur Mittagszeit.

Noch einen Abstecher nach Almáchar gemacht und dann fahren wir via Vélez-Málaga nach Caleta de Vélez. Vorher geht’s in Vélez-Málaga noch zum Einkaufen. Eroski ist eine Supermarktkette wie z.B. Mercadona, Carrefour, Alcampo, Día, Hipercor oder masymas.

Am Puerto Deportivo quartieren wir uns auf der Área de Estacionamiento de Autocaravanas Puerto de Caleta de Vélez ein…. sehr schön am Meer gelegen und nahe beim Grillrestaurant El Camarote.

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