17. und 18. Tag: Ronda…. die Altstadt, Iglesia de Santa María la Mayor und Puente Viejo

Dienstag, 28.9.2021

Alea iacta est…. die Würfel sind gefallen! 😀

Wir bleiben noch in Ronda, ziehen aber auf den Campingplatz am anderen Ende der Stadt um! Da ist es doch komfortabler als auf dem Stellplatz. Der Camping El Sur hat ein gutes Restaurant, ist etwas terrassiert, bietet bei der Hitze ein bisschen Schatten und der Weg in die Stadt ist nur minimal weiter als vom Stellplatz aus. Aber in die Stadt gehen wir erst morgen…. heute wird gefaulenzt! 😀

In der Nähe des Campingplatzes ist der Mirador del Pino…. eine schöne Aussicht nach Ronda und in die Serranía de Ronda….

…. ein paar keltische Megalitos (Megalithe…. oder Hinkelsteine 😀 ) stehen herum….

…. und ansonsten stehen auf jedem freien Flecken Erde Olivenbäume!


Mittwoch, 29.9.2021

Heute geht’s noch einmal nach Ronda…. hauptsächlich in die Altstadt. Wir gehen die Calle Pila Doña Gaspara entlang, die dann in die Calle Torrejones übergeht. Dort gibt es ausser Wohnhäusern nicht viel zu sehen, also wechseln wir in die Parallelstrasse Calle San Francisco de Asís. An dem Spezialitätengeschäft La Tienda de Trinidad können wir natürlich nicht vorbeigehen! 😀

Ein sehr liebevoll eingerichtetes Geschäft!

Wir hatten zwar gerade erst gefrühstückt, aber an den Gebäckspezialitäten kommen wir nicht vorbei…. Mantecados, Polvorones, Alfajores und Roscos de vino…. andalusisches Weihnachtsgebäck! Die Stückchen werden nach Gewicht verkauft…. 1.85 € für alle vier Stück…. ich denke zuerst, der Chef hat sich verrechnet!

…. an der nahegelegenen Plaza Ruedo Alameda machen wir erst mal Pause und verspeisen die Köstlichkeiten…. ein Mittagessen brauchen wir danach nicht mehr! 😛 😆

Der Fuente San Francisco mitten auf der Plaza Ruedo Alameda

Puerta de Almocábar…. ein gewölbtes Steintor aus dem 13. Jh.

Das Almocábar-Tor befindet sich neben der Plaza Ruedo de Alameda, nur wenige Meter von der Heilig-Geist-Kirche und dem Franziskanerkloster entfernt, im Viertel San Francisco der Stadt Ronda.

Das Tor ist der Haupteingang auf der Südseite der ersten ummauerten Anlage der islamischen Altstadt von Ronda, zu der auch das so genannte Arrabal Alto (Obere Vorstadt) gehört, das heute als Barrio del Espíritu Santo (Heilig-Geist-Viertel) bekannt ist.

Die Iglesia Santa María y del Espíritu Santo…. leider ist die Kirche verschlossen. 🙁

Diese Kirche wurde auf Veranlassung Ferdinands des Katholischen über den Ruinen eines achteckigen Turms errichtet. Sie wurde unter Anrufung des Heiligen Geistes an dem Tag geweiht, der die Eroberung Rondas mit dem Pfingstfest zusammenfallen lässt. Der Bau wurde 1505 vollendet, dem Todesjahr der Königin Isabel.

Das Kirchenschiff ist 30 m lang und 9 m breit. Der Stil ähnelt der Isabellinischen Gotik.

Blick auf das Viertel San Francisco

Auch Ronda gehört zu den Weissen Dörfern Andalusiens

Das Ayuntamiento de Ronda an der Plaza Duquesa de Parcent (der Rathausplatz)

Links vom Rathaus steht die Iglesia de Santa María la Mayor

Die grösste Kirche in Ronda, die Santa Maria, ist auch Heimat vieler Ikonen der Semana Santa (Karwoche). Ursprünglich im 14. Jh. als Moschee gebaut, ist sie die grösste und anmutigste der Kirchen Rondas.

Sie wurde leider im Jahr 1580 durch ein Erdbeben zerstört und die Kirche, die heute an der Stelle steht, ist ein unvollkommener Ersatz, aber dennoch sehr beeindruckend von innen und aussen. 

Die Balkone an der Vorderseite der Santa María la Mayor wurden später, während der Regierungszeit von Felipe II, hinzugefügt, damit der Adel Maestranzaturniere, Stierkämpfe und andere Veranstaltungen, die auf dem Platz abgehalten wurden, anschauen konnte. Inzwischen ist der Platz zu einem wunderschönem Park umgewandelt worden, der zu Ehren der Herzogin von Parcent benannt ist.

Die Santa María la Mayor von innen

Das untere Chorgestühl besteht aus 12 Ehrenstühlen mit geschnitzten Lehnen und den Symbolen der Litaneien der Jungfrau Maria, während das obere sich aus 24 Ehrenstühlen mit schönen Schnitzereien des Sagrado Corazón (Heiligstes Herz Jesu), sowie von Aposteln und Heiligen zusammensetzt.

Oben auf Giebelhöhe hat man bei einem Rundgang einen herrlichen Ausblick auf die Stadt und kann auf einer Galerie den Innenraum der Kirche von oben sehen.

Blick zum Ayuntamiento und in die Landschaft rund um Ronda

Die Kirche innen von oben gesehen

Im Untergeschoss ist ein Museum mit sakralen Gegenständen untergebracht.

Der Palacio de Mondragón

Der Palast Mondragón, der auch unter dem Namen Palast der Marquis von Villasierra bekannt ist, ist wohl zweifelsfrei das wichtigste zivile Gebäude von Ronda. Heute befindet sich darin das Museo de Ronda, das archäologische Stadtmuseum.

Die Geschichte erzählt, dass dies der Wohnpalast des Königs Abbel Malik Abomelic, dem Sohn des marokkanischen Sultans Abul Asan war. Wenige Jahre nach dem Tod von Abomelic, fiel das Königreich Ronda in die Hände des Königreiches von Granada. Der letzte muslimische Herrscher Hamet el Zegrí lebte auch in diesem Palast.

Nach archäologischen Fundstücken ist uns heute nicht so zumute! 😀

Wir gehen Richtung Süden durch die Calle Armiñán, von wo aus ein Fussweg entlang der Stadtmauern zu den Enclave Arqueológico Baños Árabes de Ronda (archäologische Ausgrabungen der arabischen Bäder) und der Puente Árabe (oder auch Puente Romano genannt) führt.

Die Stadtmauern heissen Murallas de la Cijara oder Murallas del Carmen, hier finden gerade Sanierungsarbeiten statt.

Enclave Arqueológico Baños Árabes de Ronda

Die Bäder wurden neben das Arroyo de las Culebras (Schlangental) gebaut, das ein idealer Ort für die Wasserversorgung ist. Das Wasser floss durch ein Ziehbrunnensystem, welches noch heute gut erhalten ist.

Die Chronologie der arabischen Bäder beginnt zwischen dem 13. und 14. Jahrhundert. Sie besitzen drei verschiedene Zonen, die dem römischen Modell ähnlich sind: Badezimmer mit kaltem, warmem und heissem Wasser. Das hydraulische System des Bades ist bis in unsere Tage erhalten geblieben.

Die Ausgrabungsstätten der Bäder sind geschlossen, deshalb hier ein Foto aus Wikipedia….

Photo by Ángel M. Felicísimo, License: CC-BY-2.0

…. und hier ein Foto von mir durch den Zaun! 😀

Die Puente Árabe (Arabische Brücke) ist die älteste und kleinste der drei Brücken von Ronda. Andere Bezeichnungen dieser Brücke sind Puente Romana oder Puente San Miguel oder einfach La Puente (die Brücke). Hier ist der Zugang zur Altstadt in die Viertel San Miguel oder Arrabal Viejo. Im Mittelalter befand sich hier das Stadttor El Puente, das am Anfang des 20. Jahrhunderts zerstört wurde.

Aufgrund der Lage ist klar, dass es hier seit jeher eine Brücke gegeben haben muss, es gibt aber nichts, was auf darauf hindeutet, dass es tatsächlich ein römisches Bauwerk ist. Vermutlich stammt die Brücke aus dem 11. Jh., als Ronda ein kleines unabhängiges Königreich war.

Die Puente Viejo (Alte Brücke) ist die mittlere der drei Überquerungen des Flusses Río Guadalevín in Ronda. Die heutige Konstruktion stammt aus dem 16. Jh., also einer Zeit, als die Stadt bereits unter christlicher Herrschaft stand. Nach der Eroberung der Stadt im Jahr 1485 dehnte sich das besiedelte Gebiet in nördliche Richtung aus, die befahrbare Brücke verbindet die maurisch geprägte Altstadt mit dem Viertel Barrio de Padre Jesús (Neustadt). Bis die Puente Nuevo im 18. Jh. errichtet wurde, hiess diese Flussquerung Neue Brücke.

Wir gehen durch die Jardines de Cuenca nach oben….

…. und landen wieder auf der Puente Nuevo.

An der Stelle der Puente Nuevo gab es schon zuvor eine Brücke, die allerdings nur sechs Jahre standhielt und 1741 zusammenbrach, wobei über 50 Menschen den Tod fanden. Zehn Jahre später, im Jahr 1751, entschloss man sich zum Bau einer neuen Brücke, für den die Königliche Kavalleriereitschule von Ronda das Geld sammelte.

Der Palast Casa del Rey Moro

Hoch über dem Abgrund steht der Palast Casa del Rey Moro (Stadtpalast des Maurenkönigs), eine Festung aus dem 14. Jh. Das Gebäude mit zwei Türmen hat mehrere Anbauten und ist von einer Gartenanlage mit Terrassen umgeben, den sogenannten Hängenden Gärten von Forestier. Das Besondere an dieser Anlage ist ein in den Felsen gehauener Tunnel, der bis zum Grund der Schlucht führt, der sogenannte Mina Secreta del Agua (geheimer Wasserstollen).

Das Gebäude selbst ist in relativ schlechtem Zustand und wird renoviert, was vermutlich noch einige Jahre benötigen wird, trotzdem kann man den Garten und den Wasserstollen besichtigen. Wir sparen uns das heute.

Oben angekommen, sind wir wieder in der Neustadt….

…. wo wir den wunderschönen Park Alameda del Tajo entdecken, einen historischen Park mit von Bäumen gesäumten Promenaden und Balkonen mit Aussicht. Die Allee wurde 1806 fertiggestellt und mit den Strafgeldern derer bezahlt, die sich dem Erregen öffentlichen Ärgernisses strafbar gemacht hatten…. was immer das auch gewesen sein mag! 😆 😆

Hier haben wir wieder die herrliche Aussicht in die Serranía de Ronda

So…. genug gesehen für heute…. das reicht jetzt für Ronda, obwohl es durchaus noch für ein paar Tage Sehenswürdigkeiten gäbe! Wir laufen zurück zum Campingplatz…. wir freuen uns auf’s Abendessen im Restaurant…. morgen geht’s weiter!

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2 thoughts on “17. und 18. Tag: Ronda…. die Altstadt, Iglesia de Santa María la Mayor und Puente Viejo

  1. Hallo Thomas,
    da Du schon weitere Kapitel Eurer Spanienreise hinzugefügt hast, scheint es auch bei euch etwas winterlich zu sein.
    Wir genießen jedenfalls am Abend ausgiebig neben den vorherigen auch die neuen Beiträge!

    Roswitha und Walter

    1. Hallo ihr Beiden,

      es ist tatsächlich winterlich bei uns und zu allem Überfluss ist auch noch Hochnebel bis 1‘100 m Höhe, wir sitzen also grad ziemlich in der Suppe. Am Sonntag war es sonnig, da habe ich eine Biketour versucht…. aber in grösserer Höhe waren die Wege verschneit und vereist, und weiter unten war Nebel…. das hat keinen Spass gemacht! Jetzt habe ich halt etwas Zeit, an der Webseite zu arbeiten.

      Viel Spass beim Stöbern!

      Gruss Thomas

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